Das ist schon klar, aber man könnte versuchen und ständig daran arbeiten, dass eine Verfassung entwickelt wird, die nicht nur aus Artikeln besteht, sondern hinter der das Volk auch wirklich steht - zu sagen, dass wir keine neue oder reformierte Verfassung bräuchten, weil sich ja sowieso niemand dran halte, und deshalb die bestehenden Verhältnisse einfach so weiter laufen zu lassen, wäre nichts anderes als vor den bestehenden Kräften, die sich einen Dreck um die Verfassung scheren und diese nur dazu missbrauchen, aus ihren Mängeln und Lücken Kapital zu schlagen, endgültig zu kapitulieren. Man muss leider sagen, dass diese besondere Form von Feigheit heutzutage weit verbreitet ist.
Eine Verfassung ist ein Gesetz und keine Herzensangelegenheit. Dafür gibts Liebesromane. Eine Verfassung besteht auch ihrer Natur nach aus Artikeln. Ich wage die Behauptung, dass noch hinter keiner deutschen Verfassung das Volk im einem Maße stand wie hinter dem Grundgesetz, aber perfekt ist es deswegen nicht. Das wird es auch nie geben. Sobald ein Gesetz existiert, versuchen einige Leute bestimmt sofort, die Lücken zu finden. Oder ist das bei irgendeiner Verfassung auf dieser Welt anders?
Nein, das ist überall so; jede Generation muss sich den in ihrer Zeitspanne auftretenden Problemen stellen und darum kämpfen, sie zu lösen - ob sie es schafft, ist eine ganz andere Frage. Aber sie muss kämpfen, denn wenn sie das nicht tut, wird sie es sicher nicht schaffen.
Deshalb: Kämpfen wir für das, was in unserer Macht steht - mehr kann von uns gar nicht verlangt werden, aber sicher auch nicht weniger!
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