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Thema: Deutschland anno 2012

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Langwitsch
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    Standard Deutschland anno 2012

    Ich bin ein grosser Freund von Reisen, ganz gleich ob Fernreisen oder einfach mal ein Wochenendausflug.
    Daraus ergibt sich, dass ich die deutsche Gastronomie des öfteren in Anspruch nehme. Mit gutem Gewissen kann ich sagen, dass die deutschen Hoteliers und sonstigen Gastro-Anbieter ein sehr hohes Niveau, gerade auch in Mittelpreisigen Hotels, pflegen. Egal ob in Bayern, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg oder auch Schleswig Holstein, überall konnte ich bislang diesem typisch deutschen Charme begegnen. Überall fühlte ich diese wohlige, warme Atmosphäre bestehend aus guter Küche, manchmal spartanischer manchmal luxuriöser, aber immer zufriedenstellender Zimmereinrichtung. Ich denke, dass es gerade auch solche Eigenschaften sind, die unserem Land nach wie vor einen guten Ruf bestätigen.
    Selbst in Südamerika schwärmt man noch von den Deutschen, wie ich durch zahlreiche Gespräche mit der einheimischen Bevölkerung in Erfahrung bringen konnte.
    Meiner Meinung nach, sind es die mittelständischen Unternehmen, gerade aus den ländlichen Gegenden, die ihr Deutschtum in Zeiten der Gleichmacherei zu pflegen versuchen.
    Was denkt Ihr darüber?
    Was habt Ihr bislang für Erfahrungen sammeln können?

  2. #2
    verteilt Lollis Benutzerbild von Reilinger
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Ich habe nach dem Studium einige Zeit in den USA gearbeitet. Eine der größten Herausforderungen bestand darin, mit den ständigen Komplimenten für die "deutschen Tugenden" umzugehen. Das brachte mich gerade zu Anfang ständig in größte Verlegenheit. Hatte man mir doch jahrzehntelang Schuldkomplexe und Unterwerfungsgesten eingehämmert und mit beigebracht, mich für meine Abstammung zu schämen und ständig zu entschuldigen. Einfachste Dinge, über die ich nicht einmal nachdenken würde, wurden da sofort als "deutsche Tugend" identifiziert. Das war zum Teil wirklich anstrengend, fühlte ich mich doch selbst gar nicht so "deutsch". Ich kann den linksgrünen Selbsthassern nur dringend davon abraten, sich einen solchen Auslandsaufenthalt anzutun. Sie würden vor Scham über ihr Deutschsein schon nach einer Woche zugrunde gehen.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Langwitsch
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Zitat Zitat von Reilinger Beitrag anzeigen
    Ich habe nach dem Studium einige Zeit in den USA gearbeitet. Eine der größten Herausforderungen bestand darin, mit den ständigen Komplimenten für die "deutschen Tugenden" umzugehen. Das brachte mich gerade zu Anfang ständig in größte Verlegenheit. Hatte man mir doch jahrzehntelang Schuldkomplexe und Unterwerfungsgesten eingehämmert und mit beigebracht, mich für meine Abstammung zu schämen und ständig zu entschuldigen. Einfachste Dinge, über die ich nicht einmal nachdenken würde, wurden da sofort als "deutsche Tugend" identifiziert. Das war zum Teil wirklich anstrengend, fühlte ich mich doch selbst gar nicht so "deutsch". Ich kann den linksgrünen Selbsthassern nur dringend davon abraten, sich einen solchen Auslandsaufenthalt anzutun. Sie würden vor Scham über ihr Deutschsein schon nach einer Woche zugrunde gehen.
    Das ist schon merkwürdig, dass die Amis so sehr von den Deutschen schwärmen....Vielleicht assoziieren die mit deutschen Tugenden Friedrich von Steben?!

  4. #4
    verteilt Lollis Benutzerbild von Reilinger
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Ich habe wirklich die Erfahrung gemacht, daß es ganz klare Unterschiede gibt. Zum Beispiel, wenn man auf unerwartete Probleme trifft. Ich habe immer gelernt, daß man erst mal versucht, ein Problem selbst zu lösen. Die amerikanischen Kollegen rannten mit jeder Kleinigkeit sofort zum nächsten Vorgesetzten und holten sich Anweisungen, wie sie damit umzugehen hätten. Bis sie dann zurück waren, hatte ich die Angelegenheit schon erledigt. Habe es auf die Weise im Nullkommanix vom "kleinen Licht" zur verantwortungsvollen Leitungsposition gebracht. Das ist jetzt schon 13 Jahre her, aber wir sind in Deutschland mit unserer Entwicklung auf dem besten Weg, es den Amis gleichzutun. Zur Selbständigkeit wird heute nirgends mehr erzogen. Und um selbständig zu sein, muß man Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben. Auch das ist heute bei der Jugend keine Priorität mehr. Wir sind heute mehr denn je auf dem Weg ein Volk von ferngesteuerten, befehlsabhängigen Drohnen zu werden.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Langwitsch
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Zitat Zitat von Reilinger Beitrag anzeigen
    Ich habe wirklich die Erfahrung gemacht, daß es ganz klare Unterschiede gibt. Zum Beispiel, wenn man auf unerwartete Probleme trifft. Ich habe immer gelernt, daß man erst mal versucht, ein Problem selbst zu lösen. Die amerikanischen Kollegen rannten mit jeder Kleinigkeit sofort zum nächsten Vorgesetzten und holten sich Anweisungen, wie sie damit umzugehen hätten. Bis sie dann zurück waren, hatte ich die Angelegenheit schon erledigt. Habe es auf die Weise im Nullkommanix vom "kleinen Licht" zur verantwortungsvollen Leitungsposition gebracht. Das ist jetzt schon 13 Jahre her, aber wir sind in Deutschland mit unserer Entwicklung auf dem besten Weg, es den Amis gleichzutun. Zur Selbständigkeit wird heute nirgends mehr erzogen. Und um selbständig zu sein, muß man Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben. Auch das ist heute bei der Jugend keine Priorität mehr. Wir sind heute mehr denn je auf dem Weg ein Volk von ferngesteuerten, befehlsabhängigen Dro.zu werden.
    Ja ist richtig, man spricht dann von Ausbildungsunfähigkeit vieler junger Menschen, wenn diejenigen nicht minimales Allgemeinwissen besitzen.

  6. #6
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Zitat Zitat von Langwitsch Beitrag anzeigen
    Ja ist richtig, man spricht dann von Ausbildungsunfähigkeit vieler junger Menschen, wenn diejenigen nicht minimales Allgemeinwissen besitzen.
    Man muss auch sagen, dass von Generation zu Generation mehr verlangt wird.
    Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich alle 12 Jahre und man wird immer mehr zubombardiert mit nutzlosem Wissen, Werbung etc.
    In dieser Welt differenzieren zu lernen ist schwieriger denn je.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Langwitsch
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Zitat Zitat von ksero Beitrag anzeigen
    Man muss auch sagen, dass von Generation zu Generation mehr verlangt wird.
    Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich alle 12 Jahre und man wird immer mehr zubombardiert mit nutzlosem Wissen, Werbung etc.
    In dieser Welt differenzieren zu lernen ist schwieriger denn je.
    Differenziertes Lernen ist in der Tat schwer, jedoch verlangen Unternehmen einfachstes Allgemeinwissen bei der Bewerberauswahl.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von volkszorn
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Zitat Zitat von Reilinger Beitrag anzeigen
    Ich habe wirklich die Erfahrung gemacht, daß es ganz klare Unterschiede gibt. Zum Beispiel, wenn man auf unerwartete Probleme trifft. Ich habe immer gelernt, daß man erst mal versucht, ein Problem selbst zu lösen. Die amerikanischen Kollegen rannten mit jeder Kleinigkeit sofort zum nächsten Vorgesetzten und holten sich Anweisungen, wie sie damit umzugehen hätten. Bis sie dann zurück waren, hatte ich die Angelegenheit schon erledigt.
    .
    Mmmmh, die gute alte Auftragstaktik:

    Auftragstaktik
    Auftragstaktik, militärische Führungstechnik, die dem Untergebenen größtmöglichen Ermessensspielraum in der Erfüllung seines »Auftrages« lässt; besonders in den deutschen Streitkräften entwickelt und angewendet; Gegensatz: Befehlstaktik.
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    Zeuge des Irrsinns

  9. #9
    verteilt Lollis Benutzerbild von Reilinger
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    Standard AW: Deutschland anno 2012

    Zitat Zitat von ksero Beitrag anzeigen
    Man muss auch sagen, dass von Generation zu Generation mehr verlangt wird.
    Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich alle 12 Jahre und man wird immer mehr zubombardiert mit nutzlosem Wissen, Werbung etc.
    In dieser Welt differenzieren zu lernen ist schwieriger denn je.
    Ich habe selbst jahrelang ausgebildet und ich kann dir versichern, wir verlangen von unseren Azubis nicht, daß sie alle kleine Einsteins sind. Aber es ist nun mal Fakt, daß man während einer Ausbildung ein Berichtsheft führen muß und daß man auch als Landschaftsbauer ein wenig rechnen können muß. Wenn nun die Berichtshefte ein unverständliches und unleserliches Kauderwelsch sind, weil die Jugendlichen keinen geraden deutschen Satz mehr denken, geschweige denn niederschreiben können und beim Aufmaß eines simplen Rechtecks schon ins Schwitzen geraten, wenn man von ihnen die Quardatmeter verlangt, dann läuft gehörig was falsch. Die Jungen scheitern nicht am übermäßigen Anspruch, sondern schon an den einfachsten Kulturtechniken. Sie sitzen sich jahrelang in den Schulen den Hintern breit und kommen als halbe Analphabeten in die Betriebe. Und von uns wird dann verlangt, daß wir ihnen in 3 Jahren nicht nur den Berufsinhalt vermitteln, sondern auch noch all das nachholen, was Schulen und Elternhäuser 16 Jahre lang und mehr versäumt haben. Von Verhaltensauffälligkeiten, mangelnder Disziplin, der Unfähigkeit sich mal länger als 5 Minuten auf etwas zu konzentrieren oder schlichter Faulheit mal ganz zu schweigen.

    Damit wir uns richtig verstehen - ich gebe nicht den Jugendlichen die Hauptschuld an dieser Katastrophe, sondern ganz klar einer Gesellschaft, die sich weigert, Werte und solide Grundbildung zu vermitteln, Grenzen zu setzen und diese Grenzen auch konsequent zu verteidigen. Unsere Schulen sind zu Aufbewahrungsanstalten verkommen, in denen zwar keine Zeit mehr für Mathe- und Deutschunterricht ist, dafür aber jede Menge Zeit und Geld für "Schulen gegen Rassismus", "Schulen gegen Homophobie" oder neuerdings "Islamkunde". Auf diese Weise wird die Jugend mit den wachsenden Ansprüchen einer sich rasch entwickelnden Wissensgesellschaft jedenfalls nicht zurecht kommen.

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