DIe Welt - Artikel aus dem Wirtschafts-Teil :
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Bei der Geburt des ersten Kindes haben Frauen in Deutschland ein immer höheres Lebensalter. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamts sind Frauen durchschnittlich 30 Jahre alt, wenn sie ihr erstes Kind bekommen. Sie sind damit mehr als drei Jahre älter als noch im Jahr 1990. Insbesondere die Anzahl der Geburten von Müttern oberhalb von 40 Jahren stieg – sie brachten rund 42.800 Babys zur Welt. Aber warum bekommen Frauen inzwischen später Kinder?
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Einen deutlichen Einfluss schreibt Geis-Thöne der Unterhaltsrechtsreform von 2008 zu. „Frauen müssen sichergehen, dass die Partnerschaft belastbar ist, bevor sie sich für den Nachwuchs entscheiden“, glaubt der Ökonom.
„Im Falle einer Trennung hat die Frau jetzt keinen langfristigen Unterhaltsanspruch mehr“ – das führe zu Ängsten auf Seiten der Frauen. „Denn wenn es schiefgeht, geraten sie schnell in eine wirtschaftlich sehr ungünstige Situation“, bedauert Geis-Thöne. Der Effekt mache sich jetzt noch bemerkbar, weil Frauen im Bekanntenkreis Trennungen erlebten, die sie abschrecken könnten.