Die islamische Mission
Wie geschieht islamische Mission?
Insbesondere Saudi-Arabien hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt der Ausbreitung des Islam verschrieben und betreibt vor allem in Schwarzafrika eine mit konversionsabhängigen Hilfeleistungen gekoppelte „Missionsarbeit“. Teilweise sind die Initiatoren islamische Propagandaorganisationen, teilweise wohlhabende Einzelpersonen – z. B. aus den Golfstaaten – die manchmal erhebliche Spendengelder in die Verbreitung des Islam fließen lassen. Wo die einzige erreichbare Schule des Dorfes alle Kinder im Islam unterrichtet oder nur in diesem Fall das Schulgeld erlässt, wo der Zugang zu Wasser und medizinischer Hilfeleistung nur „Neubekehrten“ offensteht, treten nicht selten Großfamilien oder sogar ganze Dörfer vom Animismus oder Christentum zum Islam über. Eine Anweisung für den muslimischen „Missionar“ lautet daher: „Besuche die Kranken ... helfe den Bedürftigen ... tausche Geschenke aus“ [8], denn „es sind gerade auch andere Taten [Gutes Tun], die besonders die Herzen der Armen und der Unfreien für den Islam gewinnen“ [9].
Die Ausbreitung des Islam geschieht auch durch Einflussnahme auf das öffentliche Leben (z. B. die Medien, Kirchen und die Politik), durch die Durchsetzung von Sonderrechten für die muslimische Gemeinschaft vor Gericht, durch die Entsendung von Koranlehrern, die Ausbildung von afrikanischen oder asiatischen Imamen und Rechtsgelehrten in Arabien, durch den Druck und die Verbreitung von Koranexemplaren und islamischer Literatur, durch Gefängnisbesuche, Korrespondenzkurse, Vorträge, Moscheetage, Radio- und Fernsehsendungen, durch CDs und Videos, die in vielen Sprachen der Welt produziert und subventioniert über Moscheen und Buchläden abgegeben werden. Insbesondere in Saudi-Arabien wurden verschiedene Organisation gegründet, die, unterstützt von der saudischen Regierung, auf hohem organisatorischen und finanziellen Niveau „Da’wa“ im In- und Ausland betreiben: So hat die 1972 gegründete „World Assembly of Muslim Youth“ (WAMY) das Ziel, „Nichtmuslimen den Islam in reinster Form in einem umfassenden System und als Lebensweise vorzustellen, und um muslimische Organisationen auf der ganzen Welt durch Schulung, Austausch und Zusammenarbeit zu unterstützen“ [10].
Auch der Moscheebau insbesondere in ärmeren islamischen Ländern sowie die darauffolgende Entsendung von Vorbetern (Imamen), die dann die rigide Islam-Interpretation Saudi-Arabiens exportieren, dient der Durchdringung eines erst teilweise oder noch gar nicht islamisierten Landstriches mit dem Islam. Im Zuge eines Moscheebaus wird meist auch eine Koranschule eingerichtet, in der die Kinder früh mit den Grundlagen der Religion vertraut gemacht werden. Mit der Koranschule wird häufig auf eine islamische Kleiderordnung besonders für Frauen gedrängt, so dass sich in dieser Gesellschaft langsam das Bewusstsein für „angemessene“ Kleidung und Verhalten an islamischen Normen ausrichtet. Nichtmuslimische Frauen, die diese Kleiderordnung nicht beachten, werden teilweise belästigt, sie werden im öffentlichen Leben schikaniert oder ihnen wird der Schulbesuch verwehrt. Solche und ähnliche Fälle werden z. B. aus einigen nördlichen Bundesstaaten Nigerias berichtet, die seit dem Jahr 2000 die völlige Einführung der Scharia proklamiert haben. Hier wird deutlich, dass bei der Islamisierung einer Gesellschaft muslimische Aktivisten zunächst betonen, dass sich die geforderten Gesetzesänderungen nur auf Muslime bezögen, dass aber in einem zweiten Schritt auch Nichtmuslime unter die Scharia – das göttliche Gesetz von ewiger, universaler Gültigkeit – gezwungen werden sollen...
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