Birgit Richard
Die Industrial Culture-Szene
"Unsere Melodie ist das Schreien der Maschinen. Unsere Musik ist das Brüllen der Motoren. Unsere Klänge das letzte Aufbäumen. Wir tanzen den Untergang, um zu leben." (Einstürzende Neubauten) [1]
"Industrial Culture" (im folgenden Industrial abgekürzt) bezeichnet eine spezielle Musikrichtung, die ihre Wurzeln im Punk hat. Monte Cazazza gibt mit dem Satz "Industrial music for industrial people" der ganzen musikalischen Richtung und einem Independant Label den Namen. Die Musik entsteht in England. Sie versucht, der trostlosen Situation in den englischen Industriestädten musikalischen Ausdruck zu verleihen. [2] Die Bezeichnung Industrial Culture hat auch einen nicht zu übersehenden ironischen Zug, weil sich Großbritannien zur Zeit der Entstehung in einer Rezession befindet. Das verfallende Industriezeitalter wird nicht aus nostalgischen Gefühlen beschworen, sondern es wird eine ehemals industrielle Gesellschaft widergespiegelt, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Industrial versteht sich außerdem als eine Reaktion auf die beginnende Mediatisierung, auf den Einfluß der Medien und ihre Verstrickungen und Abhängigkeiten von der Macht.
Die Konzentration des Punk auf die Theorie der Situationisten gibt der neuen Richtung Industrial den Anstoß für die gezielte Beschäftigung mit den Niederungen einer durch ökonomische Interessen beherrschten Gesellschaft. Die Industrial Culture radikalisiert in Kenntnis künstlerischer Provokationsmechanismen die Ideen des Punk.
Die Industrial-Szene ist keine jugendliche Subkultur im eigentlichen Sinne, da sich ihre Mitglieder in der Mehrzahl in der Postadoleszenz befinden. Sie ist eine Subkultur, die aus extremen Randformen der Kunst entsteht, kein klar identifizierbarer, expressiver öffentlicher Stil. Industrial bewegt sich zwischen Subkultur und Kunst.....
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