quelle
[Links nur für registrierte Nutzer]
zitat
01.11.2012, 15:46 Uhr
"Ich habe Dad erschossen"
in Kooperation mit [Links nur für registrierte Nutzer]
Joseph Hall war zehn Jahre alt, als er seinen Vater erschoss - einen der führenden Neonazis Amerikas. Nun hat der Prozess gegen den Jungen begonnen. Der Richter muss vor allem entscheiden: Kann ein Kind in einem rechtsradikalen, gewalttätigen Umfeld lernen, was richtig und was falsch ist?
Von Anna-Lena Roth
[Links nur für registrierte Nutzer]
Einen Tag bevor der zehnjährige Joseph seinen Vater erschießt, prahlt er mit einem Geschenk: "Schau mal, was mir mein Dad gegeben hat". In der Hand hält er einen Ledergürtel mit den silbernen Insignien der SS. Am gleichen Tag unterhält sich der Junge offenbar mit seiner kleinen Schwester, die beiden sitzen auf Schaukeln, wie der Staatsanwalt später darlegen wird. Joseph sagt, er werde seinen Vater erschießen.
Nur wenige Stunden nach dem Gespräch geht der Zehnjährige die Stufen ins Wohnzimmer hinunter, Jeff Hall ist dort auf der Couch eingeschlafen, er hat vermutlich getrunken. Joseph stellt sich neben ihn, richtet einen Revolver auf den großen Kopf mit den Nazi-Tattoos, er zielt direkt hinter das linke Ohr. Mit vier Fingern umklammert das Kind den Abzug, um 4:04 Uhr drückt es ab. Dann geht Joseph die Stufen wieder hinauf, die Waffe versteckt er unter seinem Bett, er legt sich hin, zieht sich die Decke über. Es ist der 1. Mai 2011. Und Jeff Hall, einer der führenden Neonazis Amerikas, ist tot.
weiter lesen: [Links nur für registrierte Nutzer]