Zitat von
John Donne
Das ist ein anderer Ansatz, der m.E. quasi entwicklungsgeschichtlich später ist - und mehr voraussetzt. Ich finde, man sollte sich durchaus darüber im Klaren sein, warum Demokratie die beste aller Staatsformen ist - und zwar, ohne quasi das Ergebnis vorauszusetzen. Angenommen, man hat sich auf eine Definition von Gemeinwohl geeignet (quasi unmöglich; auch, weil das Gemeinwohl zeitlich nicht konstant ist), dann ist es eigentlich recht unerheblich, wer die zur Maximierung des Gemeinwohl erforderlichen Maßnahmen ergreift. Was erstmal zählt ist doch, was unterm Strich dabei rauskommt. Und diese Bilanz kann bei einem exzellenten Alleinherrscher durchaus besser ausfallen als bei einer schlechten demokratischen Regierung. Demokratie ist spieltheoretisch quasi ein Strategie zur Minimierung der schlimmsten zu erwartenden Mißstände. Da sieht die Bilanz in der Demokratie wesentlich besser aus. Schließlich gibt es keine Garantie dafür, daß ein irgendwie gearteter Alleinherrscher (z.B. Monarch) überhaupt gut ist - selbst wenn man sich darauf geeinigt hat, was gut in diesem Falle bedeutet. Die Geschichte hat gezeigt, daß es im Gegenteil geradezu der Regelfall ist, daß Alleinherrscher eher schlecht (vor allem von ihrer Macht korrumpiert) werden. Deshalb ist Demokratie besser. Und aus dieser Erkenntnis heraus macht es m.E. erst überhaupt Sinn zu sagen, es ist besser, die Entscheidungsgewalt im Volk so breit es geht zu streuen. Weil es eben ein Mehr an Demokratie ist und Demokratie besser ist.
Ich sehe da keinen Spagat. Ich setze in meiner Argumentation nur früher an, das ist alles.