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Thema: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

  1. #1
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Von den derzeitigen Kirchensträngen inspiriert, will ich mal einen Diskussionsstrang zur Zukunft deutscher Sakralarchitektur eröffnen. Religion spielt in jeder Gesellschaft eine zentrale Rolle und findet ihren Ausdruck in religiösen Kultstätten, die in ihrer architektonischen Gestaltung auch Auskunft über die religiöse Philosophie, wie auch Kultur und Geisteshaltung des jeweiligen Volkes geben. Dementsprechend ist die zunehmende Entartung der deutschen Sakralbaukunst (sofern man überhaupt noch von Baukunst sprechen kann) seit Kriegsende nicht verwunderlich. Mit der Überwindung der BRD und ihres unseligen Geistes wird auch eine religiöse Erneuerung vonstatten gehen, für die es einen neuen architektonischen Ausdruck zu finden gilt.

    Da Kirchen als religiöse Kultstätten eine Zentrale Rolle in jeder Gesellschaft einnehmen, gilt es stets sie in einer repräsentativen Architektur zu errichten, welche nicht nur die Religion die in ihnen ausgeübt wird verkörpern, sondern auch die Gesellschaft, das Volk und seine Kultur als Ganzes. Dementsprechend wichtig ist es sich über Form und Gestaltung der Sakralarchitektur Gedanken zu machen.

    Dieser Strang soll der Diskussion dieses wichtigen Themas dienen.

  2. #2
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft ... man wird schon vom Glück sprechen können, wenn Deutschland die unter dem Denkmalschutz stehenden Kirchen wird aufrechterhalten können, ohne sie in die Moscheen umzufunktionieren.
    kol-ut-shan

  3. #3
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Zitat Zitat von tabasco Beitrag anzeigen
    Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft ... man wird schon vom Glück sprechen können, wenn Deutschland die unter dem Denkmalschutz stehenden Kirchen wird aufrechterhalten können, ohne sie in die Moscheen umzufunktionieren.
    Deswegen ist ja auch von einer Überwindung der BRD die Rede. Erst dann stellt sich die oben genannte Frage. Und gelingt es nicht die BRD zu überwinden, kann uns das Thema natürlich egal sein. Da wir aber das Thema nun hier diskutieren wollen, gehen wir einfach mal davon aus, daß wir dies schaffen.

  4. #4
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Zum Thema: Gute Architektur kann nur auf Tradition aufbauen. Dies gilt auch für eine zukünftige Kirchenarchitektur. Im Falle Deutschlands kann man sich, um eine moderne repräsentative Sakralarchitektur definieren zu können, am ehesten an die expressionistische Backsteinarchitektur der 20er- und 30er-Jahre orientieren. Gute Beispiele dafür wären etwa:

    Die Kreuzkirche Schmargendorf:







    Oder die Kirche am Hohenzollernplatz:





    Als moderne Fortsetzung der Deutschen Backsteingotik und letzter wirklich repräsentativer Kirchenbaustil wäre das Wiederaufgreifen dieses Stils und dessen weitere Verfeinerung in einer zukünftigen deutschen Sakralarchitektur nur folgerichtig.

    Aber auch zeitgenössische Sakralbauten aus dem Ausland können bei der Findung eines modernen Kirchenbaustils für Deutschland von Interesse sein. Ein gutes Beispiel in puncto Sakralarchitektur stellen hier die Bauten der mormonischen Kirche dar, welche sich häufig am Stil des Art Deco und Neoklassizismus orientieren.

    Tempel von Los Angeles:





    Tempel von Oklahoma:





    Tempel von Houston:




  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Die deutsche Kirchenarchitektur der Zukunft sollte sich wieder an der Vergangenheit orientieren, denn der passende Stil ist schon erfunden worden.

    Deshalb sollte man sich auf das 19. Jahrhundert beziehen.

    Neoromanik (St. Ludwig, München):





    Neogotik (Marktkirche, Wiesbaden):





    Neorenaissance/Neobarock (Berliner Dom, Berlin):

    Geändert von Feldmann (15.11.2012 um 20:04 Uhr)

  6. #6
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen
    Die deutsche Kirchenarchitektur der Zukunft sollte sich wieder an der Vergangenheit orientieren, denn der passende Stil ist schon erfunden worden.

    Deshalb sollte man sich auf das 19. Jahrhundert beziehen.

    Neoromanik (St. Ludwig, München):





    Neogotik (Marktkirche, Wiesbaden):





    Neorenaissance/Neobarock (Berliner Dom, Berlin):

    Also zurück zum Historismus. Ich bin eher der Meinung, wir sollten einen eigenen Stil entwickeln der natürlich auf die vergangene Bautradition aufbaut, aber dennoch eine eigene Architektur für die heutige Zeit schafft. Anknüpfen können wir dabei, wie schon im Strang zum Neoklassizismus erwähnt, nur an das Jahr 1945. Das heißt an Neoklassizismus, Expressionismus und regional dem Heimatschutzstil. Vor allem aber an dem Backsteinexpressionismus, welcher sich ja als Fortführung der Backsteingotik auch an einer langen Tradition deutscher Sakralbaukunst orientiert. Hier noch einige Beispiele für Kirchbauten in diesem Stil:

    Grundtvigskirche:







    Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf:







    Pallotinerkirche Sankt Marien in Limburg:







    Sankt Franziskuskirche in Hamburg:





    Filialkirche Sankt Michael in Oberhausen:





    Martin-Luther-Kirche in Ulm:







    Und (zwar nicht aus Backstein, aber auch expressionistisch und erwähnenswert) die Hallgrimurkirche:





    Geändert von Arthas (17.11.2012 um 02:13 Uhr)

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Also zurück zum Historismus.
    Warum nicht? Wir sollten die alten Stile nicht schlecht machen und sie als abgeschlossen ansehen, sondern sie am Leben halten.

    Schließlich sind meine Beispiele keine Kopien von schon bestehenden Gebäuden, sondern Neuschöpfungen, die halt in einem alten Stil gebaut wurden.

    Ein Problem der modernen Kirchen ist ihre bewusste Abgrenzung von vorhergehenden Stilen und damit ihre Hässlichkeit.

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Anknüpfen können wir dabei, wie schon im Strang zum Neoklassizismus erwähnt, nur an das Jahr 1945. Das heißt an Neoklassizismus, Expressionismus und regional dem Heimatschutzstil. Vor allem aber an dem Backsteinexpressionismus,
    Das ist auch Historismus, mit dem Unterschied, dass du das frühe 20. Jhdt. als Vorbild hast.

  8. #8
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    Standard AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Diese Grundtvigskirche finde ich ja extrem abgefahren! Ebenso die Hallgrimurkirche. Vielleicht liegt´s daran, daß ich zur nordischen Götterwelt doch ein unverkrampfteres Verhältnis habe als zu diesen wüsten Wüstenreligionen :-)
    Hätten die Wikinger einen größeren Einfluß auf die Architekturgeschichte gehabt, würde wohl schon längst überall so gebaut werden.
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
    *
    Elfriede Handrick, SPD Brandenburg

  9. #9
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    Standard AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Religion ist für schwache, unmündige Menschen. Aber wenn schon eine Kirche, schlage ich folgendes vor:

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  10. #10
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Deutsche Sakralarchitektur der Zukunft

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen
    Warum nicht? Wir sollten die alten Stile nicht schlecht machen und sie als abgeschlossen ansehen, sondern sie am Leben halten.

    Schließlich sind meine Beispiele keine Kopien von schon bestehenden Gebäuden, sondern Neuschöpfungen, die halt in einem alten Stil gebaut wurden.

    Ein Problem der modernen Kirchen ist ihre bewusste Abgrenzung von vorhergehenden Stilen und damit ihre Hässlichkeit.
    Es bedarf aber auch einer übergreifenden Ordnung, eines verbindlichen Formenkanons, um eine gesamtheitliche Ästhetik zu schaffen. Das Problem am Historismus war ja eben das Stilchaos, was letztendlich Stillosigkeit bedeutete. Man muß die vergangenen Stile nicht schlechtmachen, aber es sind die Stile vergangener Zeiten, und nicht die heutigen. Jede Zeit muß ihre eigenen architektonischen Ausdrücke finden. Hätten sich daran nicht auch die vergangenen Stilepochen gehalten, so gäbe es heute architektonisch kein Mittelalter, keine Renaissance usw. Auch unsere heutige Zeit muß sich ein eigenes Gesicht schaffen, will sie etwas darstellen und sich selbst überdauern. Man kann, wenn es sich anbietet, natürlich auf ältere Stile zurückgreifen und auch stets Stilelemente älterer Epochen in neuere Architektur einfließen lassen, aber die Städte mit Stilkopien vergangener Epochen ohne jeglichen Kontext zu verbauen führt jegliche Historie und Tradition ad absurdum. Und das bedeutet auch nicht, daß diese Stile komplett abgeschafft werden, sie leben in neueren Stilen wie eben dem Neoklassizismus und Backsteinexpressionismus weiter.

    Das ist auch Historismus, mit dem Unterschied, dass du das frühe 20. Jhdt. als Vorbild hast.
    Nein, in diesem Fall müßte man alle nichtmodernistischen Stile als historistisch ansehen. Wir können nur an das anknüpfen was zuletzt da war, wenn wir eine architektonische Kontinuität wiederherstellen wollen. Von da an müssen wir diese natürlich weiterentwickeln und so wieder neue Stile schaffen.
    Geändert von Arthas (18.11.2012 um 02:47 Uhr)

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