Hallo Baxter, danke für Ihren netten Beitrag (Ihr unterschwelliger "Zynismus"[?] ist mir nicht entgangen), aber trotzdem meinen Dank für Ihre Sachlichkeit!Zitat von Baxter
Natürlich war mein Thread provozierend gemeint, und maßlos übertrieben.
Ich weiß sehr wohl, dass die meisten Deutschen, die ich kenne, nicht so denken wie von mir im Eingangsbeitrag beschrieben. Allerdings lassen sich tendenziöse Berichterstattungen in deutschen Medien nicht ganz leugnen. Aber umgekehrt ist es genauso! Wenn man von außen auf sein Heimatland blickt, eröffnen sich vielfach ganz andere Perspektiven und man sieht bestimmte Dinge in (und aus) einem anderen Blickwinkel. Möglicherweise wiederhole ich mich jetzt, denn nach meiner Meinung ist die gegenwärtige Politik der US nur zum Teil an der negativen Einstellung vieler Deutscher gegenüber den US Schuld. Antiamerikanische Tendenzen gab es schon immer in Deutschland und in der gesamten Welt, auch unter demokratischen US-Regierungen.
Ich suche auch keine "Schuldigen" in der Ferne, denn ich lebe zur Zeit mitten in Deutschland. Und ich stelle auch überhaupt nicht in Abrede, dass die US hausgemachte Probleme hat. Wer hat die nicht?
Allerdings ist es schon auffällig mit welcher Schadenfreude hier einige Foristen ihre Häme bezüglich der US kundtun. In anderen Foren beobachte ich ähnliches. Ich werde allerdings den Teufel tun und dies auf alle Deutsche übertragen, da ich durchaus der Meinung bin, unterscheiden zu können. Außerdem bin ich selbst Deutsche (mit amerikanischem Pass).
Ich bilde mir weiter ein zu bemerken, dass die antiamerikanischen Töne vorzugsweise von Leuten stammen, die es vorziehen würden unter einer sozialistisch geprägten Staatsform zu leben, und dementsprechend einer Regierung, die den Leuten alle und sämtliche Probleme (inclusive das Denken) per Dekret abnimmt. Dies mag durchaus für viele sehr bequem sein, entspricht allerdings nicht meiner eigenen Vorstellung von Leben und dessen Gestaltung.
Eine zweite Gruppe antiamerikanischer Töne ist die Anhängerschaft von multikulturellen Gesellschaftsformen in Deutschland. Diese Leute merken gar nicht, dass sie gerade dabei sind vor lauter Toleranz ihre eigene Kultur völlig aufzugeben. Was mich dabei am meisten überrascht ist die Tatsache, dass diese Stimmen von Leuten (besonders von Frauen) kommen, die Jahrzehnte lang für die Gleichberechtigung der Frauen gekämpft haben. Und urplötzlich, fast über Nacht, ist es dann auf wundersame Weise völlig in Ordnung, dass Männer ihre Frauen kontrollieren, dass Frauen im Abstand von 5 Metern hinter den Männer herzulaufen haben, dass Frauen Kopftücher, Schleier oder Burkas tragen. Das mag verstehen wer will, ich begreife es jedenfalls nicht.
Zu guter letzt möchte ich noch eines erwähnen:
Beiden vorgenannten Gruppen bietet unsere Erdkugel noch heute genügend Möglichkeiten ihre politischen Ideale und kulturellen Vorstellungen so auszuleben, wie es ihren eigenen Anschauungen entspricht. Aber sie tun es nicht! Warum tun sie es denn nicht?
Ich habe für mich selbst meine (sicherlich sehr schwere) Entscheidung dahingehend jetzt endlich getroffen, indem ich im Februar d.J., und nach 25-jähriger Ehe mit einem Amerikaner meine bisherige deutsche Staatsbürgerschaft aufgegeben habe. Die letzten Jahre haben mir deutlich vor Augen geführt, dass dieses heutige Deutschland nicht mehr mein Deutschland ist.
Denken und halten Sie jetzt von mir, was immer Sie wollen.