Das neue Mädchen-Überraschungsei von Ferrero wirbt mit rosa Comic-Feen. Feministinnen sprechen von „Übersexualisierung“ und glauben, Pink mache Mädchen dumm.
Kurzer Rock, hohe Absätze, bauchfreies Top und natürlich ganz viel Glitzer. Was wie die Beschreibung einer Nachtklub-Werbung klingt, trifft tatsächlich auf die Verpackung des neuesten Überraschungseis zu. Das „Mädchen-Ei“ wie es der Hersteller Ferrero nennt, schockiert gerade deutsche Feministinnen, die Frauenzeitschrift „Emma“ kontert den Werbeslogan „Ei love rosa?“ mit „Ei kotz gleich!“
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Seit Anfang August liegt die pinke Schwester des klassischen Überraschungseis in den Regalen der Supermärkte. Äußerlich unterscheiden sich die Eier kaum: ein bisschen Rosa auf der Verpackung und ein paar Blümchen. Der Inhalt jedoch überrascht anders als gewohnt: Feen-Figürchen, Blumen-Ringe und bunte Armbänder mit Tiermotiven. Und das, was Ferrero als „klassische Mädchensachen“ bezeichnet: „aktivierende Überraschungen zum Werfen und Spielen und solche, bei denen es auf Kreativität ankommt.“
Bei der Unterscheidung in „klassisch Mädchen“ und „klassisch Junge“ liegt nach Meinung der Oldenburger Dozentin für Genderstudies Sylvia Pritsch ein grundlegendes Problem. „Mädchen werden schon früh an ein bestimmtes Bild von Weiblichkeit gewöhnt“, sagt sie. „Sie stehen unter dem Zwang, sich eindeutig zuordnen zu müssen.“ Im Falle des Mädchen-Überraschungseis heiße das rosa für Mädchen und nicht-rosa für alle anderen.
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Die Redakteurinnen der Frauenzeitschrift „Emma“ forderten einen Warnhinweis auf Mädchen-Produkten: „Pink macht Mädchen dümmer.“