" Marxistische Wirtschaftstheorie " <=
Die " Marxistische Wirtschaftstheorie " ist Murx - Punkt -
" Marxistische Wirtschaftstheorie " <=
Die " Marxistische Wirtschaftstheorie " ist Murx - Punkt -
Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!
Votum separatum
Theoriegelaber eines Idioten.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Die Wirtschaftsreformen der frühen 1990er Jahre waren unvermeidlich, aber ihre negativen Folgen hätten gemildert werden können und müssen.
Davon zeigten sich Experten überzeugt, die die damaligen Reformen auf den Weg hatten und jetzt von der Wirtschaftsinformationsagentur PRIME befragt wurden.
Eine Wiederholung des damaligen Szenariums im heutigen Russland wäre ihnen zufolge unmöglich, weil das Land seit Jahren nach den Marktregeln lebt, weil Finanzinstitutionen entstanden sind und weil der Öl- und Gasexport profitabel ist. Dennoch fordern die Experten eine intensivere Korruptionsbekämpfung. Außerdem sollte das Land so schnell wie möglich seine Abhängigkeit vom Rohstoffexport loswerden, damit Rückfall in schwere Zeiten völlig ausgeschlossen werden kann.
Dramatische Liberalisierung
Im Januar 1992 begann in Russland de facto eine Liberalisierung der Preise für Waren und Dienstleistungen – die staatliche Preisregulierung wurde aufgehoben. Zunächst wurden Obergrenzen für den Preisanstieg bestimmt. Später wurden sie aber abgeschafft. Dabei werden die Preise für so genannte sozial wichtige Waren wie Brot, Milch oder auch Kommunaltarife weiter von den Behörden kontrolliert.
Die Preisliberalisierung war einer der wichtigsten Schritte Russlands auf dem Weg von der Plan- zur Marktwirtschaft. Sie wurde allerdings nicht auf die Finanzpolitik zugeschnitten, so dass die meisten Unternehmen ohne Umsatz geblieben waren.
Die Zentralbank musste die Notenpresse einschalten, weswegen die Inflationsrate Tausende Prozente im Jahr erreichte. Das hatte eine Abwertung der Löhne und der Einkommen zur Folge. Auf die Hyperinflation folgte ein Nachfragerückgang, der die Talfahrt forcierte. Außerdem wurden die Reserven aus den Sowjetzeiten entwertet.
Wie alles anfing
Die Analyse der in den frühen 1990er Jahren entstandenen Wirtschaftssituation muss noch in den Stalin-Zeiten beginnen, findet der erste russische Wirtschaftsminister nach dem Zerfall der Sowjetunion, Andrej Netschajew.
„Stalin hatte eine wahnsinnige und blutige Kollektivierung durchgeführt und im Grunde der Landwirtschaft das Genick gebrochen, wobei Russland ein Agrarland war“, erinnerte er. „Damit war das Land einfach nicht imstande, sich selbst zu ernähren. Der Getreideimport erreichte maximal 43 Millionen Tonnen pro Jahr, und die Fleischversorgung der Großstädte stützte sich auf den Import.“
„Dabei hatte die Sowjetunion kein Geld, um den Import zu bezahlen – ihr einziges Exportprodukt war das Erdöl“, fuhr Netschajew fort. „Als die Ölpreise 1986 gesunken waren, überlebte das Land im Laufe von drei Jahren dank den ausländischen Krediten, die für die Umsetzung der Reformen Michail Gorbatschows bestimmt waren. Am Ende betrugen Auslandsschulden mehr als 120 Milliarden Dollar, obwohl die Sowjetunion noch Anfang der 1980er Jahre überhaupt keine Auslandsschulden hatte. Nur fünf Jahre später (1991) fiel die Sowjetunion auseinander.“
Ex-Wirtschaftsminister Jewgeni Jassin, der heute wissenschaftlicher Leiter der Moskauer Wirtschaftshochschule ist, stimmt zu, dass das Experiment mit der Planwirtschaft gescheitert ist. „Russland ist nicht gescheitert. Gescheitert sind die Personen, die dieses Experiment begonnen hatten“, stellte er fest. „Es wurde klar, dass sich das Land nach dem westlichen Modell richten sollte, das damals in Japan besonders erfolgreich zu funktionieren schien.“
Die Preisliberalisierung und Privatisierung seien unvermeidlich gewesen und sollten möglichst schnell durchgeführt werden, so der Experte. „Denn es war von Anfang an klar, dass die Reformen schmerzhaft sein würden. Erst dann konnte der Aufbau der Institutionen beginnen. Auch in anderen Ländern gab es solche Disparitäten, aber nirgendwo sonst waren ihre Folgen so schlimm wie bei uns.“
Chinas Weg nicht gangbar
Die Reform-Kritiker behaupten dagegen, vor der Liberalisierung hätte die Privatisierung und noch früher die institutionellen Reformen erfolgen sollen, darunter die Gründung eines lebensfähigen privaten Sektors. Unter anderem sprechen sie auch vom so genannten „chinesischen Szenario“, in der die Planwirtschaft teilweise erhalten bleibt.
„Der chinesische Weg mit der langsamen Einführung der Marktbeziehungen unter strenger staatlicher Kontrolle kam in Russland im Jahr 1991 nicht infrage“, findet Andrej Netschajew. „Hätten wir im Herbst 1991 bzw. Januar 1992 eine solche Reformierung der monopolisierten sowjetischen Wirtschaft begonnen und Marktinstitutionen gegründet, dann hätte Russland den Winter 1991/1992 nicht überlebt.“
Auch der lateinamerikanische Weg zum Aufbau eines staatlichen Kapitalismus sei langfristig erfolglos, ergänzte er. Die Staatspleite in Argentinien im Jahr 2001 beweise dies.
Dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin sei auch eine andere Alternative vorgeschlagen worden, fuhr Netschajew fort. „Die Getreide sollte den Bauern entnommen werden; die Agrarbetriebe sollten von Kommissaren kontrolliert werden, während im Land das totale Markensystem eingeführt werden sollte. Zum Glück ging Jelzin so etwas nicht ein.“
Ein sanfter Übergang zur Marktwirtschaft sollte erfolgen, allerdings nicht in den frühen 1990er Jahren, als das sowjetische System endgültig zusammengebrochen war, findet der Aufsichtsratschef der MDM Bank, Oleg Wjugin, der einst Vize-Finanzminister und Erster Vizechef der russischen Zentralbank war. „Die sowjetischen Behörden waren nicht mehr intakt, die neuen begannen bei Null und waren noch nicht stark genug.“
Zu den schlimmsten Aspekten der damaligen Privatisierung zählte Wjugin das Prinzip: „Wer war als erster dran, der war der Besitzer. „Das Problem war, dass es keine klaren Spielregeln gab, die auch nicht eingehalten wurden“, betonte er.
„War die Privatisierung fair? Absolut nicht“, sagt Netschajew weiter. „Ob es eine Alternative gab? Ob die Privatisierung verschoben hätte werden können? Leider auch nicht.“ Nach seinen Worten war damals die Enteignung des Staatseigentums in vollem Gange, und dieser Prozess musste wenigstens formell legitimiert werden.
Schock war unvermeidlich
Allgemein zeigten sich die Experten überzeugt, dass die schmerzhaften Reformen unvermeidlich waren. Andernfalls wäre Russland auf noch größere Schwierigkeiten gestoßen.
„Wenn die Wirtschaftsaktivität nachlässt (das war in den 1990er Jahren offensichtlich), dann werden die ärmsten Bevölkerungsschichten immer am stärksten von Problemen wie Inflation und Arbeitslosigkeit betroffen“, so Oleg Wjugin weiter. Ob das hätte vermieden werden können, ist ihm zufolge eine rhetorische Frage. „Damals blieb uns nichts anderes übrig, und niemand konnte uns einen anderen Ausweg vorschlagen.“
„Ohne die damaligen Reformen hätten wir einfach nicht die jetzige Krise erleben können“, sagte seinerseits Jewgeni Jassin. „Nach dem totalen Zerfall des sowjetischen Systems wäre es höchstwahrscheinlich zu anderen und noch schlimmeren Erschütterungen gekommen.“
„Jegor Gaidar sagte damals: Was wir jetzt machen, ist nur unter einer blutigen Diktatur oder unter einem charismatischen Anführer machbar“, erinnerte er sich. „Zur blutigen Diktatur kam es glücklicherweise nicht. Auch im zweiten Aspekt hatten wir Glück: Boris Jelzin hatte ein enormes Charisma, das er letztendlich opfern musste.“
Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)