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Thema: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

  1. #131
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von Götz Beitrag anzeigen
    Wir haben einen Polen, der bei jeder Gelegenheit und Ungelegenheit Polenstränge eröffnet, weshalb sollte ein Untertan ihrer Majestät nicht Entsprechendes versuchen ?
    Also - Deine Grundschulwitzelei ignoriere ich mal und merke nur an: die Polen-Threads, die ich bisher hier sah, können unmöglich von nem Polen sein...


    MfG

    Sniper

    Ach ja:

    Zitat Zitat von cui bono Beitrag anzeigen
    [...] Warum ist es "zurecht" sich quer zu stellen? Was gab und gibt den Briten das Recht die Entwicklung Deutschlands zu blockieren und das noch wo ihre Koenigsfamilie deutschstaemmig ist? Vun wegen begrenzter Sichtweite! Das Deutsche Reich wurde damals fuer die Briten in dem Moment zum Feind als es 1871 gegruendet wurde. Mal nachlesen und dann nachdenken und nicht schleimen oder ist das in Deutschland so ueblich heutzutage?
    Ich werde mich net immer wiederholen - Du bist neu, darum seis Dir verziehen, aber das wurde hier schon xmal durchgekaut. jüngstens (teilweise) auch hier:


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    v.a. auch


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    Ich "verlege" Dich daher damit dorthin, daher wundere Dich net über die Doppelzitation


    MfG (II.)

    Sniper

  2. #132
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Mein lieber realsniper


    Ich habe hier wenig Lust mich mit Dir in sinnlose Wortkämpfe zu zu verwickeln, muss aber ein paar Dinge klar stellen. Die sogenannten Alliierten haben vor 1914 jeder für sich was gewollt. Z.B. Frankreich wollte den Elsass zurück ,die Russen wollten den Bosporus, die Italiener wollten Südtirol, die Tschechen, Polen ,Slowaken und andere wollten ihren eigenen Staat usw. Deine Buddies, die Engländer aber wollten dass Deutschland auf keinen Fall wirtschaftlich stark wird, weil sie genau wussten dass sie einen Konkurrenzkampf jämmerlich verlieren würden. War später auch so mit der schweren Schlachtschiffbauerei, deshalb haben sie schon 1906 also ganze 8 Jahre vor Kriegsbeginn einen Pakt mit Frankreich geschlossen. Warum denn wenn sie so friedliebend waren? Weil sie ihr Empire nicht verlieren wollten, darum. Auch das hat nicht hingehauen, weil sie es an die Amis abgeben mussten oder aber schändlich diesen Krieg verlieren mussten.


    Wegen meinem Alter brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, denn ich bin alt genug dass ich beide meine Großväter in diesem sinnlosen Krieg (WK1) verloren habe und ich aber ihre Ehre und ihr Opfer von Verrätern wie Dir nicht mit solchem Dreck besudeln lasse. Du kannnst noch so viel schreiben oder wiederholen, es wird trotzdem nicht war. Wo ich wohne nennt man so etwas "baffle with bullshit" .


    Also noch einmal, mein stolzer Wasserträger (kein Scharfschütze): das Deutsche Reich hat weder den ersten noch den zweiten Krieg angefangen, deine buddies aber sind sehr, sehr verdächtig frei nach dem Motto : "Wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte". Nochmals lesen, lesen, lesen, aber nicht die Propaganda von der March of Times, sondern mal richtig nachforschen. Wenn Du so klug wärest wie Du Dich ausgibst, wuerdest Du meinen Nick googeln, diese alte aber bewährte Methode anwenden und dann wirst Du sehen dass sehr Du falsch liegst, Du scheinheiliger sogenannter Deutscher! - ekelhaft !


    Und zum Schluss:


    Zitat vom deutschen Kaiser in einem Telegramm an den russischeren Zar geschrieben am 31.Juli 1914 14:00Uhr


    Unter anderem ---- Zitat Anfang: " Ich bin mit meinen Bemühungen um die Erhaltung des Weltfriedens bis an die auesserste Grenze des möglichen gegangen. Nicht ich trage die Verantwortung für das Unheil, das jetzt der ganzen zivilisierten Welt droht. Noch in diesem Augenblick liegt es in Deiner Hand es abzuwenden. Niemand bedroht die Ehre und Macht Russlands das wohl auf den Erfolg meiner Vermittlung hätte warten können……. usw. Zitat ende. Russland hat trotzdem mobilisiert.


  3. #133
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Oh man, man weiß net ob man lachen oder weinen soll. Ich schreib direkt in Deinen Beitrag rein in FETT:
    Zitat Zitat von cui bono Beitrag anzeigen
    Mein lieber realsniper < Bonsoir


    Ich habe hier wenig Lust mich mit Dir in sinnlose Wortkämpfe zu zu verwickeln, muss aber ein paar Dinge klar stellen. Die sogenannten Alliierten haben vor 1914 jeder für sich was gewollt. Z.B. Frankreich wollte den Elsass zurück ,die Russen wollten den Bosporus, die Italiener wollten Südtirol, die Tschechen, Polen ,Slowaken und andere wollten ihren eigenen Staat usw. < 1. hatte keiner gesagt, dass die Engländer nix wollten & 2) sind das nur oberflächliche Schulbuchphrasen, die net weit genug in die Tiefe gehen. Folglich ist sowas "beizutragen" = NULL Effekt/Gewicht Deine Buddies, die Engländer aber wollten dass Deutschland auf keinen Fall wirtschaftlich stark wird, weil sie genau wussten dass sie einen Konkurrenzkampf jämmerlich verlieren würden. < Was belegt wird durch...? War später auch so mit der schweren Schlachtschiffbauerei < Schulbuchphrase ohne Tiefe, deshalb haben sie schon 1906 also ganze 8 Jahre vor Kriegsbeginn einen Pakt mit Frankreich geschlossen. < Genaugenommen 1904 (net mal das kannste) Warum denn wenn sie so friedliebend waren? < Weil wir diesen Pakt ablehnten in den jahren zuvor, siehe dazu UNTEN Punkt I. Weil sie ihr Empire nicht verlieren wollten, darum. < So wie jeder Staat nichts verlieren wollte. Wir aber wollten ne Hegemonie über Krieg installieren, das bedeutet wir planten zu nehmen. Das ist einfach schlimmer als nicht weggeben wollen. Dass wir die Hegemonie über Europa bewusst & aktiv anstrebten, habe ich in entsprechenden Beiträgen im Unverschuldet?-Thread exemplarisch aufgezeigt (Beweisführung zu meiner Aussage also siehe dort) Auch das hat nicht hingehauen, weil sie es an die Amis abgeben mussten oder aber schändlich diesen Krieg verlieren mussten.


    Wegen meinem Alter brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, denn ich bin alt genug dass ich beide meine Großväter in diesem sinnlosen Krieg (WK1) verloren habe und ich aber ihre Ehre und ihr Opfer von Verrätern wie Dir nicht mit solchem Dreck besudeln lasse. < "Ehre" - man kann nur hoffen, dass Du bei Deinem Alter gelogen hast, sonst wäre Dein Geist völlig unterentwickelt... Du kannnst noch so viel schreiben oder wiederholen, es wird trotzdem nicht war. Wo ich wohne nennt man so etwas "baffle with bullshit". < Dabei blendest Du nur aus, dass ich net wiederhole und einfach so was behaupte wie Du - ich BELEGE, und zwar mit dt. (!) Quellen. Daher hatte ich ja auch auf den Unverschuldet?-Thread verwiesen, dort findest Du, dass net ich sondern die Quellen das sagen.


    Also noch einmal, mein stolzer Wasserträger (kein Scharfschütze): < Ich weiß gar net wie oft ich das hier schon gesagt hab. Dass Du dafür zu dumm bist, meine Signatur zu lesen, wundert mich net (siehe Dein Beitrag), aber dass so viele einfach net 1+1 zusammenzählen können, ist schon erschreckend. Also zu widerholten male im Modus "Werkstatt für angepasstes Posten": realsniper, weil "sniper" schon belegt war, dachter eben "the real sniper". Und Sniper (wie ich immer unterschreibe) ist ein Akronym, die Auflösung ist die Signaturzeile unten das Deutsche Reich hat weder den ersten noch den zweiten Krieg angefangen < Dann beleg das mal bitte - das will ich sehen UNBEDINGT! Highlight , deine buddies aber sind sehr, sehr verdächtig frei nach dem Motto : "Wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte". Nochmals lesen, lesen, lesen, aber nicht die Propaganda von der March of Times, sondern mal richtig nachforschen. < Du Honk, OMG - ich BIN Forscher, bin Historiker (das weisste vielleicht net, weil wir uns noch nie übern Weg gelaufen sind hier bzw. Du meine Beiträge und/oder mich noch überhaupt net kennst). Und was Du liest das stammt aus dem, was wir aus Quellen holen. Und das siehste (exemplarisch) im besagten Unverschuldet?-Thread, auch darauf komme ich gleich zurück UNTEN als Punkt II. Wenn Du so klug wärest wie Du Dich ausgibst, wuerdest Du meinen Nick googeln, < OMG - ist der so "voll stolz" dass er ne lat. Redewendung als Namen verwendet und denkt das ist so exklusiv, dass man dafür gogglen müsste (peinlich...). Ich bin zwar Historiker der Neuzeit, musste es aber im Rahmen der Promotionsordnung vorher lernen, weil das zum Dr. (warum auch immer) dazugehört und man ohne das gar net in die Promotion darf (und da tue ich gerade). Aber mit Dir darüber zu reden ist eh sinnlos quod ti si budala sine cognitio in aeternum. Tibi non adsunt. Fortasse ego? Possum, sed nolo! Du langweilst mich, Kleiner... diese alte aber bewährte Methode anwenden und dann wirst Du sehen dass sehr Du falsch liegst < Eben net. Aber DU wirst es uns sicher jetzt aufzeigen, dass ich falsch liege (Sonst würdest Du das ja nicht behaupten, wenn Du das nicht sicher wüsstets). Also dann fahr mal auf, pack die Quellen dann alle ruhig in den Unverschuldet?-Thread, dort sind ja auch meine, dann sind sie alle bei einander und/oder können dann schneller und leichter gegeneinander aufgewogen werden. Ich warte dann darauf... Dazu UNTEN in Punkt III. mehr, Du scheinheiliger sogenannter Deutscher! < "Deutschsein" oder der "entzug" davon KANN keine Beleidigung sein, die Zugehörigkeit zu etwas künstlichem wie der Nation ist nur etwas auf Papier. Wer mehr draus macht, ist dumm oder ein aufgetautes Militärexperiment von 1900. Daher KANN man so niemanden, der intelligent ist beleidigen - schon rein logisch geht das nicht. UMGEKEHRT aber verrät der Versuch Deinerseits, das doch zu tun, unglaublich viel über Deine beschränkte Wahrnehmung... - ekelhaft ! < Jetzt haste es mit aber gegeben...


    Und zum Schluss:


    Zitat vom deutschen Kaiser in einem Telegramm an den russischeren Zar geschrieben am 31.Juli 1914 14:00Uhr < siehe Punkt IV UNTEN

    Unter anderem ---- Zitat Anfang: " Ich bin mit meinen Bemühungen um die Erhaltung des Weltfriedens bis an die auesserste Grenze des möglichen gegangen. Nicht ich trage die Verantwortung für das Unheil, das jetzt der ganzen zivilisierten Welt droht. Noch in diesem Augenblick liegt es in Deiner Hand es abzuwenden. Niemand bedroht die Ehre und Macht Russlands das wohl auf den Erfolg meiner Vermittlung hätte warten können……. usw. Zitat ende. Russland hat trotzdem mobilisiert.


    Weil das direkt da drunter kommt, geh ich die Punkte Rückwärts durch, dann:

    IV. Dieses angebliche Telegramm ist nicht belegt. Das könntest Du Dir beim kacken ausgedacht haben. Siehst Du den Unterschied zwischen meinen Quellengaben (Unverschuldet?-Thread) und Deinen (die gar net da sind). Da muss also noch zu, woher Du das zitierst (angeblich), und das KANN NIEMALS INTERNET sein - das gilt für alle Wissenschaften.

    III. Ich werde nun gleich erneut das ganze in den Unverschuldet?-Thread übertragen, wenn Du darüber reden WILLSt, dann dort, weil ich die Quellen, die eher dorthin passen (und dort schon zahlreich sind), möglichst in dem Thread konzentrieren will, statt sie hier und anderswo zu verteilen in Häppchen. Daher nur zur Info: Wenn Du mir HIER antwortest, führst Du Selbstgespräche, außer wir reden hier wieder um die Rezeption der englischen Forschung bezüglich des Krieges (siehe Ausgangsthema). Wenn es um Kriegsschuldgeschichten und Zeug geht, dann hier (weil da die Quellen sind):

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    II. Es ist komisch dass Du hier mucken willst und Dinge einfach behauptest OHNE SIE ZU BELEGEN, aber kein einziges Wort darüber verlierst, was sich aus den dt. Quellen (siehe meine Antwort gestern im anderen Thread) von selbst ergibt. Ich ersetze das 3. Wort in diesem Absatz ("Komisch") lieber durch das Wort "auffällig"...
    Aber wie gesagt, ich wart ja dann auf die Belege von Dir (wir ja net solange dauern denk ich, Du hast das ja erst gestern behauptet, also musstets Du noch gestern die Sicherheit gehabt haben, dass stimmt, was Du sagst. Dazu wiederum musste ja gestern noch gewusste haben, worauf Du Deine Meinung stützt - und hier wären wir dann bei den Belegen. Danke fürs nachreichen dann...). Der wichtige Aspekt ist die NAchvollziehbarkeit, das sind Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens (und seit das Mittelalter vorbei ist wird Wahrheit über die Ergebnisse dieser Arbeit definiert - und zwar von wissenschaftlich sauber rational-logischer trockener Arbeit). Alle meine Quellen kannste nachvollziehen, Du kannst selbst prüfen, dass ich nix erfinde - so funktioniert das, daher komm hier net mit Internetlinks um die Ecke oder mit Büchern von 1950...


    I. Zu meiner Behauptung, dass wir ja net wollten, und sie sich dann eben Frankreich zuwandten, kurz noch bissle Fundierung (das ist das letzte mal hier, das kopiere ich gleich alles rüber in den anderen Thread und dort bleibt es dann):

    1900 hätten wir mit denen ne Einigung easy erzielen können im Zuge des Boxerkriegs. Während wir fürchteten dass "England sein derzeitiges maritimes Übergewicht mißbrauchen könnte, um den Jangtse formell in die englische Machtshäre zu ziehen" (Vgl. dazu: GPEK (=Von Lepsius, Johannes, u.a. (Hg), Die Große Politik der Europäischen Kabinette, 1871-1914. Sammlung der Diplomatischen Akten des Auswärtigen Amtes, Berlin 1924ff.), Bd 16, Dok. 4741: Telegramm Bülow an Mumm, 12.10.1900.), nahmen die Briten ein Angebot des Kaisers an. Dieses Angebot sicherte die "Gleichbereichtigung des Handels aller im Jangtse" (Vgl dazu: GPEK, Bd 16, Dok. 4712: Wilhelm II. an das AA, 22.8.1900.) - die Briten verzichteten hier eindeutig auf Eigenvorteil zugunsten dt. Beteiligung. "Neid" sieht anders aus, als am 16. Oktober ein solches Abkommen zur Erhaltung des status quo mit Grundsatz der Handelsfreiheit in China zu unterschreiben. Und was tun wir im gegenzug - freuen uns net über die Beteiligung, sondern darüber, dass so "England dadurch verhindert wird, sich an strategischen Punkten [dort, im Jangtsetal] festzusetzen" (Vgl. dazu: GPEK, Bd 16, Dok. 4766: Bülow an Diederichs, 23.11.1900.) - also ne völlig andere Absicht dahinter als irgendwelche Handelsgleichbereichtigung. Und net vergessen - die Briten gingen auf dieses Abkommen FREIWILLIG ein.

    Die dt. Initiative auf London zuzugehen ist da eher gering. Ernstgemeinte Bündnisangebote Großbritanniens schlug Bülow mehrfach aus, behauptete sogar wörtlich, auf diese Weise "zu Weltmacht, Größe und ewigem Ruhm [zu kommen]" (Vgl. dazu: Bülow an Wilhelm II, 25.2.1899 - Zitiert nach: Winzen, Peter, Bernhard Fürst von Bülow. Deutsche Politik, Bonn 1992, S. 35.). Anhand einer Notiz von ihm auf einem Zettel lässt sich nachweisen, wie er die deutsche Politik bezüglich Englands zu leiten verstand: "England mit mir wie Rußland mit Bismarck: Ich mußte England entgegentreten, um uns Platz an der Sonne zu verschaffen" (Vgl dazu: BAK, Nachlass Bülow 153, Nr. 230: Zettelnotiz von Bülow, ohne Datum (vor 1912).). Sowas zeigt sich eben auch daran, dass er konstant englische Bündinsangebote ausschlug, wie zB auch 1898. Damals schlugen die Briten ein Defensivbündnis (im Stile der Entente 1904, genau sowas) vor, für Beistand beim Angriff einer dritten Macht. Und obwohl selbst der Kaiser dieses Angebot als "eine ganz akzeptable Basis für weitere eingehende Verhandlungen" ansah (Vgl dazu: GPEK, Bd 14 (i), Dok. 3865: Aufzeichnungen Wilhelms II., 22.8.1898.), wurde es von der dt. Regierung abgeleht, Bülow unterbrach sogar seinen Urlaub in Österreich und eilte nach Berlin um den Kaiser persönlich "gegenüber allen englischen Versuchungen" abzuschirmen (Vgl dazu: GPEK, Bd 14 (i), Dok. 3867: Telegramm Bülow an Wilhelm II., 24.8.1898.).
    Und 1901 wurden Vorschläge Londons zu einer Tripleallianz DR-GB-ÖU durch Bülow erstickt mit dümlichem Verhalten bzw. diplomatischen Zügen. Und als die Briten dann erklärten diese Politik fortan net weiter verfolgen zu wollen ("wenn Ihr net wollt, dann eben net"), machte Bülow net etwa Stunk und/oder sensibilisierte Kaiser und Regierung darauf, diese letzte Chance zu nutzen. Nein, mit Genugtuung (die ich ihm nur unterstellen kann) schrieb er dann noch handschriftlich unter die Aufzeichnungen Mühlbergs, in welchen der Unterstaatsekretär den Entschluss der Briten zur Kenntnis nimmt, mit dem Eintrag (kein Witz!): "R.I.P" (Vgl dazu: PA³ (= Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin), Abt. Deutschland 147, geh. Bd. 3: Aufzeichnungen Mühlbergs, 27.12.1901.).

    Und davon gibts mehr, ich führ das nur exemplarisch auf. Eindeutig belegt werden kann, dass die Briten vor den Franzosen zu uns kamen, aber unsere Regierung ablehnte. Meinste die bleiben dann für immer vor der Tür stehen statt zu sagen: ok, f#*k you, dann gehen wa halt nach Paris. Und - wie von Zauberhand - 1904...

    Aber gehen wir ruhig näher an den Kriegsausbruch - Julikrise: Grey bemerkte, dass Serbien Wien "in einem Umfange entgegengekommen sei, wie er es niemals für möglich gehalten habe" (Vgl. dazu: DDK (= das ist auch ne Quelledition, vollständiger Titel im Unverschuldet-Thread), Bd 1, S. 250, Dok. 258.), worauf er Russland mäßigte und dasselbe von Berlin in bezug auf Wien erwartete. Die deutsch-britischen Beziehungen hingen für ihn davon ab, gemeinsam den Krieg zu verhindern (warum Berlin das nicht machen konnte war der Wille zum Krieg als Katalysator für die Hegemonialpläne, siehe Unverschuldet?-Thread). Dieses Telegramm wurde an den Kaiser weitergereicht, worauf dieser am Folgetag statt Wien zu mäßigen ihm lieber den Rat erteilte, Österreich täte gut daran, weil die Serben ja "Orientalen, daher verlogen, falsch und Meister im Verschleppen" wären, Belgrad sogar als "Fauspfand für die Erzwingung und Durchführung der Versprechen [zu besetzten], bis thatsächlich [sic!] die petita durchgeführt sind" (Vgl dazu: DDK, Bd 2, S. 18, Dok. 293.). Mäßigung geht anders, wir haben Wien im hier exemplarischen Fall konkret vorgeschlagen, Belgrad zu besetzten, also zur militärischen Aktion überzugehen. Und dazu gibt es unzählige Belege (zum "pushen" seitens Berlins, warum ist klar - siehe Hegemonialpläne).
    Die Briten hatte einen anderen Zugang zu den Zusammenhängen, die sich damals offenbarten. Ihre Sicht war auch die, die sich in den Worten Sasonows an den britischen Botschafter, vom selbigen niedergeschrieben, zeigen lässt (deutsch übersetzt): "[Wenn] wir [GB] uns fest mit Frankreich und Rußland verbünden würden, würde es keinen krieg geben. Wenn wir sie jetzt im Stich ließen, würden Ströme von Blut fließen, und wir würden am Schluß hineingezogen" (Vgl. dazu: BDOW (= Komplette Angabe ebenfalls im anderen Thread, das sind Brit. Doc. on the Orig. of the War), Bd 11, 1, S. 152, Dok. 125.). Die Motivation GBs für ihre Entscheidung ist also ohnehin schon nicht vom Gedanken gegen Deutschland gerichtet (obwohl sie das sein könnte wegen der Hegemonialsache), sondern eben von der Eindämmung einer Eskalation. An seinen Botschafter in Paris schrieb Grey er glaube die (original Worte, dt. übersetzt) "französische Regierung hätte nichts einzuwenden, daß wir uns zur Neutralität verpflichteten, solange deutsches Heer sich an Grenze defensiv verhält" (Vgl dazu: BDOW, Bd 11, 2, S. 386, Dok. 419.). Und selbst als der Krieg am Balkan begonnen hatte, gaben die Briten uns noch die eine Chance, gemeint ist hier, dass sie am 28. Juli ihren Botschafter in Belgien mitteilen ließen, dass ihre Regierung (woriginal Worte, in dt. übersetzt) "beschlossen habe, sich mit ihrem Machtmitteln bis aufs äußerste zu verteidigen, falls die Integrität oder Neutralität Belgiens von irgendeiner Seite angegriffen werden sollte" (Vgl. dazu: BDOW, Bd 11, 2, S. 253, Dok. 243.). Dh das alt für beide Sieten (auch Frankreich) und war unser letztes Hintertürchen GBs Eintriff gegen uns zu vermeiden. haben wa bekanntlich net genutzt, seis drum. Fakt ist nur, die britische Politik der Jahre vor dem Krieg, und erst recht (!) in der Julikrise, zeugen von allem andern als "Neid" (omg) oder überhaupt aggressiver Politik vs. Berlin (gemessen an der Relation zur Politik aller anderen inkl. Berlins).
    Und auch das kann man noch x-fach belegen, das hier sind ja nur exemplarische Bsp, das erste, auf was ich gekommen bin (zudem bin ich hier net im Büro oder Uni, sondern eben zu Hause, da sind die Mittel eh eingeschränkt. Wenn man dahingehend recherchiert, sieht man erst, wie viel es dazu gibt und wie sehr es in der Summe von ebd. Darstellung oben zeugt). Fakt ist, dass die Briten "cool" blieben während ihre vitalsten Interessen extrem tangiert wurden (siehe oben, Weltanteil eines Staates - in meiner letzten Antwort sagte ich das schon glaub ich). Aus ihrer Sicht hätte ich übrigens net anders entscheiden können, weshalb ich mit den (dt. übersetzten) Worten von Sir Crowes schließe: "Die Theorie, dass England sich auf einen großen Krieg nicht einlassen darf, bedeutet seine Abdankung als unabhängiger Staat" (Vgl dazu: BDOW, Bd 11, 2, S. 352, Dok. 369.) - denn genau so sah es aus. Im europäischen Gefeclht damals gibt es keinen solo-run, ohne das andere davon betroffen sind. Und eine Verschiebung des Gleichgewichts (wie von uns nunmal NACHWEISLICH beabsichtigt und aktiv betrieben worden war) ist besonders für die Briten eine direkte Bedrohung vitaler Interessen. Das ist aber eigentlich lehrbuchinhalt zum Spätimperialismus, aber nun gut, lassen wa dat...


    Im Unverschuldet?-Thread finden sich (wie gesagt) weitere Aspekte mit Quellen, aber es gibt (wie auch gesagt) viel mehr um die brit. Position zu Berlin richtig zu beleuchten. ZB unser Verhalten im Burenkrieg, oder unser Stressmachen in Marokko. Schlussendlich ist für UNS dann das schwerwiegenste, dass wir (auch dazu nannte ich Belege/Quellen, siehe Unverschuldet?-Thread) seit der zweiten Marokko-Krise - SPÄTESTENS SEIT DA - konstant aktiv auf den "Entscheidungskampf" hingearbeitet. Das kann ich alles easy belegen, werde dies auch wahrscheinlich exemplarisch machen im anderen Thread dann.

    Wichtig ist nur - WENN DU etwas behauptest, wird es dadurch net Realität. Ich hingegen behaupte nichts, ich lasse nur die Quellen selbst sprechen. Und nur so nähert man sich wissenschaftliche (also fundiert) der Geschichte.

    Wie gesagt, ich kopiere den Teil wieder rüber, HIER führe ich keine Quellen mehr an, wenn Du also noch was zu sagen hast DAZU, dann mach das drüben (siehe link oben).


    MfG

    Sniper

  4. #134
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von Götz Beitrag anzeigen
    Du gehörst also zu der Gilde der gerne unter den Teppich Kehrer.

    Die Sache mag veraltet sein, ihre Auswirkungen,Implikationen und auch die Wirkungen ihrer Interpretationen und Bewertungen sind es aber keineswegs.
    Das sind Goethes Werke auch oder das Römische Reich, trotzdem beschäftigen wir uns damit. Keine Ahnung warum man in so einen Strang kommen muss um zu betonen dass einem das scheißegal sei, scheinbar ja nicht.
    Sind aber immer dieselben linken Knalltüten. Insgesamt ist das natürlich ein gewichtiges Thema, Tausende oder Zigtausende Historiker beschäftigen sich damit jeden Tag, sogar ein paar seriöse.
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
    -
    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

  5. #135
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von realsniper Beitrag anzeigen
    Wichtig ist nur - WENN DU etwas behauptest, wird es dadurch net Realität. Ich hingegen behaupte nichts, ich lasse nur die Quellen selbst sprechen. Und nur so nähert man sich wissenschaftliche (also fundiert) der Geschichte.
    Eine Frage zu den Quellen. Gibt es eine "ungefähre" Zahl oder eine un/definierte Menge an "Quellen" und "echtes Dokumentenmaterial", welches sich noch in allen Geheimarchiven aller damals Beteilligten Kriegsteilnehmer befinden? Auch und insbesondere was den WK II betrifft?

    Oder kannst du bereits behaupten, es sei wirklich alles offenkundig und alles nachgewiesen? Es gibt nichts mehr zu erforschen, alles lupenrein und wissenschaftlich aufgearbeitet? Oder macht man es sich eher leicht damit, daß man nur nach den von den Alliierten zugeworfenen Stöckchen und Häppchen "eine wissenschaftliche Aufarbeitung" zusammenstrikt ... und fertig? Sozusagen "al Gusto"?
    Es war, man kann es nicht anders nennen - ein sehr weit verbreitetes Gefühl der Erlösung und Befreiung von der Demokratie

  6. #136
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von Commodus Beitrag anzeigen
    Eine Frage zu den Quellen. Gibt es eine "ungefähre" Zahl oder eine un/definierte Menge an "Quellen" und "echtes Dokumentenmaterial", welches sich noch in allen Geheimarchiven aller damals Beteilligten Kriegsteilnehmer befinden? Auch und insbesondere was den WK II betrifft?

    Oder kannst du bereits behaupten, es sei wirklich alles offenkundig und alles nachgewiesen? Es gibt nichts mehr zu erforschen, alles lupenrein und wissenschaftlich aufgearbeitet? Oder macht man es sich eher leicht damit, daß man nur nach den von den Alliierten zugeworfenen Stöckchen und Häppchen "eine wissenschaftliche Aufarbeitung" zusammenstrikt ... und fertig? Sozusagen "al Gusto"?
    Quellen heißen net umsonst so (siehe Wasser) - sie sind prinzipiell unerschöpflich, sofern keiner eingreift. Und ob was irgendwo zurückgehalten wird kann ich net sagen, weil es ja (dann) vor mir geheim gehalten werden würde. Was ich sagen kann ist aber, dass es heutzutage unwahrscheinlich ist, dass Quellen zur Entstehung des WK1 noch brisant wären. Sowas wie das geheimhalten von Quellen geschieht primär um sicher zu gehen, das die Kinder der Verantwortlichen schon rentner sind bzw. die Verantwortlichen selbst auf jeden Fall tot. Von daher ist das eher unsinnig heute noch was zurückzuhalten (weil das - allein schon durch den WK2 - nix ändern würde). Das verhält sich so wie Schulabschluss und dann Ausbildung iSv dass immer nur das "letzte" zählt. Dh heute noch Dinge übern WK1 geheim zu halten, wäre eigentlich unnötig, weil der WK2 den WK1 ja übertraf (net nur an Dauer und zerstörung, sondern eben auch an zeitlicher Nähe zum JETZT).
    Was ich auch sagen kann (und schon hab glaub ich, damals zu rumpel) - viele Quellen kehrten ja erst ab den 1960ern wieder, aber erst nach der Wiedervereinigung tat sich für uns (Historiker) wieder was neues auf, weil dann die Bestände des DZA in Potsdam restlos und/oder eben unzensiert übernommen werden konnten (früher konntest Du als West-Historiker viel erwarten wenn Du Anfragen ans DZA stelltest (das gab nur selektiv was raus an Dich, es sei denn, Du schriebst eine Arbeit, die denen passte). Seit das aber restlos "unser" ist, tauchten natürlich mehr Quellen auf, schließlich wurden diese Bestände aus Potsdam sowie die (West)Bestände aus Koblens und Bonn im BAB in Lichterfelde zusammengeführt. Dazu gibbet in Berlin noch das PA des AA. Und net zu vergessen, dass das BAK trotz Überführung einiger bestände nach Berlin, trotzdem noch da ist. Ebenso das BA/MA in Freiburg. Und es gibt noch weitere BA Standorte, aber fürs Kaiserreich waren das die gewichtigsten. Aber es gibt nactürlich noch Staatsarchive und Landesarchive, und weiter runter (Heimatarchive oder spezielle Archive wie von Kirchen, Organisationen, etc.). Es gibt so endlos viel von dem Zeuch, dass man um die JAHRE, die ne Diss dauert, einfach selbst dann net herum kommt, wenn man schon vorher alles im Kopf fertig durchgeplant hätte. Die Menge ist enorm.
    Daraus schließe ich auch druaf, dass, wenn etwas zurückgehalten wird (was - siehe oben - unsinnig wäre HEUTE noch), dann nur geringfügg. Das Gros dürfte öffentlich bzw. für Wissenschaftler zugänglich sein.
    Eine Gruppe sollte ich noch erwähnen - Siehe Internationakle Verflechtung - das gilt natürlich auch für Überlieferungen in Archiven. Ich weiß zB dass viele dt. (!) Quellen zu DSWA auch im NAN in Windhoek lagern, net in Deutschland. Auch die Amis haben Zeuch von uns, die Briten auch n bissle, und die Russen natürlich. Aber das ist nix, was zurückgehalten wird oder so (sonst wüsste ich doch gar net, dass es das gibt).

    Was den WK1 betrifft so würde ich sagen - die Quellelage jetzt ist relativ gesättigt, nach der Wiedervereinigung war der letzte große SCHUB, ich wüsste net, was jetzt noch ans Tageslicht kommen sollte dazu.

    MfG

    Sniper
    Geändert von realsniper (08.02.2013 um 06:41 Uhr) Grund: Untersreichung vergessen

  7. #137
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Als ob Briten, Franzosen, Russen und Amerikaner sie in wenig schmeichelhaften Licht erscheinen lassende Quellen in ihrem jeweiligen Zugriffsbereich nicht zu blockieren versuchen würden, oder mittels Experten nicht "frisieren" oder ergänzen ließen.

    Es gibt möglicherweise sogar selbsternannte Experten in diversen Foren die vergleichbares, im Amöbenmaßstab, aus Überzeugung versuchen...
    Geändert von Götz (08.02.2013 um 07:55 Uhr)
    Gegen Alternativlosigkeit und die Postmoderne


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    RF

  8. #138
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    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von realsniper Beitrag anzeigen
    Oh man, man weiß net ob man lachen oder weinen soll. Ich schreib direkt in Deinen Beitrag rein in FETT:





    Weil das direkt da drunter kommt, geh ich die Punkte Rückwärts durch, dann:

    IV. Dieses angebliche Telegramm ist nicht belegt. Das könntest Du Dir beim kacken ausgedacht haben. Siehst Du den Unterschied zwischen meinen Quellengaben (Unverschuldet?-Thread) und Deinen (die gar net da sind). Da muss also noch zu, woher Du das zitierst (angeblich), und das KANN NIEMALS INTERNET sein - das gilt für alle Wissenschaften.

    III. Ich werde nun gleich erneut das ganze in den Unverschuldet?-Thread übertragen, wenn Du darüber reden WILLSt, dann dort, weil ich die Quellen, die eher dorthin passen (und dort schon zahlreich sind), möglichst in dem Thread konzentrieren will, statt sie hier und anderswo zu verteilen in Häppchen. Daher nur zur Info: Wenn Du mir HIER antwortest, führst Du Selbstgespräche, außer wir reden hier wieder um die Rezeption der englischen Forschung bezüglich des Krieges (siehe Ausgangsthema). Wenn es um Kriegsschuldgeschichten und Zeug geht, dann hier (weil da die Quellen sind):

    [Links nur für registrierte Nutzer]


    II. Es ist komisch dass Du hier mucken willst und Dinge einfach behauptest OHNE SIE ZU BELEGEN, aber kein einziges Wort darüber verlierst, was sich aus den dt. Quellen (siehe meine Antwort gestern im anderen Thread) von selbst ergibt. Ich ersetze das 3. Wort in diesem Absatz ("Komisch") lieber durch das Wort "auffällig"...
    Aber wie gesagt, ich wart ja dann auf die Belege von Dir (wir ja net solange dauern denk ich, Du hast das ja erst gestern behauptet, also musstets Du noch gestern die Sicherheit gehabt haben, dass stimmt, was Du sagst. Dazu wiederum musste ja gestern noch gewusste haben, worauf Du Deine Meinung stützt - und hier wären wir dann bei den Belegen. Danke fürs nachreichen dann...). Der wichtige Aspekt ist die NAchvollziehbarkeit, das sind Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens (und seit das Mittelalter vorbei ist wird Wahrheit über die Ergebnisse dieser Arbeit definiert - und zwar von wissenschaftlich sauber rational-logischer trockener Arbeit). Alle meine Quellen kannste nachvollziehen, Du kannst selbst prüfen, dass ich nix erfinde - so funktioniert das, daher komm hier net mit Internetlinks um die Ecke oder mit Büchern von 1950...


    I. Zu meiner Behauptung, dass wir ja net wollten, und sie sich dann eben Frankreich zuwandten, kurz noch bissle Fundierung (das ist das letzte mal hier, das kopiere ich gleich alles rüber in den anderen Thread und dort bleibt es dann):

    1900 hätten wir mit denen ne Einigung easy erzielen können im Zuge des Boxerkriegs. Während wir fürchteten dass "England sein derzeitiges maritimes Übergewicht mißbrauchen könnte, um den Jangtse formell in die englische Machtshäre zu ziehen" (Vgl. dazu: GPEK (=Von Lepsius, Johannes, u.a. (Hg), Die Große Politik der Europäischen Kabinette, 1871-1914. Sammlung der Diplomatischen Akten des Auswärtigen Amtes, Berlin 1924ff.), Bd 16, Dok. 4741: Telegramm Bülow an Mumm, 12.10.1900.), nahmen die Briten ein Angebot des Kaisers an. Dieses Angebot sicherte die "Gleichbereichtigung des Handels aller im Jangtse" (Vgl dazu: GPEK, Bd 16, Dok. 4712: Wilhelm II. an das AA, 22.8.1900.) - die Briten verzichteten hier eindeutig auf Eigenvorteil zugunsten dt. Beteiligung. "Neid" sieht anders aus, als am 16. Oktober ein solches Abkommen zur Erhaltung des status quo mit Grundsatz der Handelsfreiheit in China zu unterschreiben. Und was tun wir im gegenzug - freuen uns net über die Beteiligung, sondern darüber, dass so "England dadurch verhindert wird, sich an strategischen Punkten [dort, im Jangtsetal] festzusetzen" (Vgl. dazu: GPEK, Bd 16, Dok. 4766: Bülow an Diederichs, 23.11.1900.) - also ne völlig andere Absicht dahinter als irgendwelche Handelsgleichbereichtigung. Und net vergessen - die Briten gingen auf dieses Abkommen FREIWILLIG ein.

    Die dt. Initiative auf London zuzugehen ist da eher gering. Ernstgemeinte Bündnisangebote Großbritanniens schlug Bülow mehrfach aus, behauptete sogar wörtlich, auf diese Weise "zu Weltmacht, Größe und ewigem Ruhm [zu kommen]" (Vgl. dazu: Bülow an Wilhelm II, 25.2.1899 - Zitiert nach: Winzen, Peter, Bernhard Fürst von Bülow. Deutsche Politik, Bonn 1992, S. 35.). Anhand einer Notiz von ihm auf einem Zettel lässt sich nachweisen, wie er die deutsche Politik bezüglich Englands zu leiten verstand: "England mit mir wie Rußland mit Bismarck: Ich mußte England entgegentreten, um uns Platz an der Sonne zu verschaffen" (Vgl dazu: BAK, Nachlass Bülow 153, Nr. 230: Zettelnotiz von Bülow, ohne Datum (vor 1912).). Sowas zeigt sich eben auch daran, dass er konstant englische Bündinsangebote ausschlug, wie zB auch 1898. Damals schlugen die Briten ein Defensivbündnis (im Stile der Entente 1904, genau sowas) vor, für Beistand beim Angriff einer dritten Macht. Und obwohl selbst der Kaiser dieses Angebot als "eine ganz akzeptable Basis für weitere eingehende Verhandlungen" ansah (Vgl dazu: GPEK, Bd 14 (i), Dok. 3865: Aufzeichnungen Wilhelms II., 22.8.1898.), wurde es von der dt. Regierung abgeleht, Bülow unterbrach sogar seinen Urlaub in Österreich und eilte nach Berlin um den Kaiser persönlich "gegenüber allen englischen Versuchungen" abzuschirmen (Vgl dazu: GPEK, Bd 14 (i), Dok. 3867: Telegramm Bülow an Wilhelm II., 24.8.1898.).
    Und 1901 wurden Vorschläge Londons zu einer Tripleallianz DR-GB-ÖU durch Bülow erstickt mit dümlichem Verhalten bzw. diplomatischen Zügen. Und als die Briten dann erklärten diese Politik fortan net weiter verfolgen zu wollen ("wenn Ihr net wollt, dann eben net"), machte Bülow net etwa Stunk und/oder sensibilisierte Kaiser und Regierung darauf, diese letzte Chance zu nutzen. Nein, mit Genugtuung (die ich ihm nur unterstellen kann) schrieb er dann noch handschriftlich unter die Aufzeichnungen Mühlbergs, in welchen der Unterstaatsekretär den Entschluss der Briten zur Kenntnis nimmt, mit dem Eintrag (kein Witz!): "R.I.P" (Vgl dazu: PA³ (= Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin), Abt. Deutschland 147, geh. Bd. 3: Aufzeichnungen Mühlbergs, 27.12.1901.).

    Und davon gibts mehr, ich führ das nur exemplarisch auf. Eindeutig belegt werden kann, dass die Briten vor den Franzosen zu uns kamen, aber unsere Regierung ablehnte. Meinste die bleiben dann für immer vor der Tür stehen statt zu sagen: ok, f#*k you, dann gehen wa halt nach Paris. Und - wie von Zauberhand - 1904...

    Aber gehen wir ruhig näher an den Kriegsausbruch - Julikrise: Grey bemerkte, dass Serbien Wien "in einem Umfange entgegengekommen sei, wie er es niemals für möglich gehalten habe" (Vgl. dazu: DDK (= das ist auch ne Quelledition, vollständiger Titel im Unverschuldet-Thread), Bd 1, S. 250, Dok. 258.), worauf er Russland mäßigte und dasselbe von Berlin in bezug auf Wien erwartete. Die deutsch-britischen Beziehungen hingen für ihn davon ab, gemeinsam den Krieg zu verhindern (warum Berlin das nicht machen konnte war der Wille zum Krieg als Katalysator für die Hegemonialpläne, siehe Unverschuldet?-Thread). Dieses Telegramm wurde an den Kaiser weitergereicht, worauf dieser am Folgetag statt Wien zu mäßigen ihm lieber den Rat erteilte, Österreich täte gut daran, weil die Serben ja "Orientalen, daher verlogen, falsch und Meister im Verschleppen" wären, Belgrad sogar als "Fauspfand für die Erzwingung und Durchführung der Versprechen [zu besetzten], bis thatsächlich [sic!] die petita durchgeführt sind" (Vgl dazu: DDK, Bd 2, S. 18, Dok. 293.). Mäßigung geht anders, wir haben Wien im hier exemplarischen Fall konkret vorgeschlagen, Belgrad zu besetzten, also zur militärischen Aktion überzugehen. Und dazu gibt es unzählige Belege (zum "pushen" seitens Berlins, warum ist klar - siehe Hegemonialpläne).
    Die Briten hatte einen anderen Zugang zu den Zusammenhängen, die sich damals offenbarten. Ihre Sicht war auch die, die sich in den Worten Sasonows an den britischen Botschafter, vom selbigen niedergeschrieben, zeigen lässt (deutsch übersetzt): "[Wenn] wir [GB] uns fest mit Frankreich und Rußland verbünden würden, würde es keinen krieg geben. Wenn wir sie jetzt im Stich ließen, würden Ströme von Blut fließen, und wir würden am Schluß hineingezogen" (Vgl. dazu: BDOW (= Komplette Angabe ebenfalls im anderen Thread, das sind Brit. Doc. on the Orig. of the War), Bd 11, 1, S. 152, Dok. 125.). Die Motivation GBs für ihre Entscheidung ist also ohnehin schon nicht vom Gedanken gegen Deutschland gerichtet (obwohl sie das sein könnte wegen der Hegemonialsache), sondern eben von der Eindämmung einer Eskalation. An seinen Botschafter in Paris schrieb Grey er glaube die (original Worte, dt. übersetzt) "französische Regierung hätte nichts einzuwenden, daß wir uns zur Neutralität verpflichteten, solange deutsches Heer sich an Grenze defensiv verhält" (Vgl dazu: BDOW, Bd 11, 2, S. 386, Dok. 419.). Und selbst als der Krieg am Balkan begonnen hatte, gaben die Briten uns noch die eine Chance, gemeint ist hier, dass sie am 28. Juli ihren Botschafter in Belgien mitteilen ließen, dass ihre Regierung (woriginal Worte, in dt. übersetzt) "beschlossen habe, sich mit ihrem Machtmitteln bis aufs äußerste zu verteidigen, falls die Integrität oder Neutralität Belgiens von irgendeiner Seite angegriffen werden sollte" (Vgl. dazu: BDOW, Bd 11, 2, S. 253, Dok. 243.). Dh das alt für beide Sieten (auch Frankreich) und war unser letztes Hintertürchen GBs Eintriff gegen uns zu vermeiden. haben wa bekanntlich net genutzt, seis drum. Fakt ist nur, die britische Politik der Jahre vor dem Krieg, und erst recht (!) in der Julikrise, zeugen von allem andern als "Neid" (omg) oder überhaupt aggressiver Politik vs. Berlin (gemessen an der Relation zur Politik aller anderen inkl. Berlins).
    Und auch das kann man noch x-fach belegen, das hier sind ja nur exemplarische Bsp, das erste, auf was ich gekommen bin (zudem bin ich hier net im Büro oder Uni, sondern eben zu Hause, da sind die Mittel eh eingeschränkt. Wenn man dahingehend recherchiert, sieht man erst, wie viel es dazu gibt und wie sehr es in der Summe von ebd. Darstellung oben zeugt). Fakt ist, dass die Briten "cool" blieben während ihre vitalsten Interessen extrem tangiert wurden (siehe oben, Weltanteil eines Staates - in meiner letzten Antwort sagte ich das schon glaub ich). Aus ihrer Sicht hätte ich übrigens net anders entscheiden können, weshalb ich mit den (dt. übersetzten) Worten von Sir Crowes schließe: "Die Theorie, dass England sich auf einen großen Krieg nicht einlassen darf, bedeutet seine Abdankung als unabhängiger Staat" (Vgl dazu: BDOW, Bd 11, 2, S. 352, Dok. 369.) - denn genau so sah es aus. Im europäischen Gefeclht damals gibt es keinen solo-run, ohne das andere davon betroffen sind. Und eine Verschiebung des Gleichgewichts (wie von uns nunmal NACHWEISLICH beabsichtigt und aktiv betrieben worden war) ist besonders für die Briten eine direkte Bedrohung vitaler Interessen. Das ist aber eigentlich lehrbuchinhalt zum Spätimperialismus, aber nun gut, lassen wa dat...


    Im Unverschuldet?-Thread finden sich (wie gesagt) weitere Aspekte mit Quellen, aber es gibt (wie auch gesagt) viel mehr um die brit. Position zu Berlin richtig zu beleuchten. ZB unser Verhalten im Burenkrieg, oder unser Stressmachen in Marokko. Schlussendlich ist für UNS dann das schwerwiegenste, dass wir (auch dazu nannte ich Belege/Quellen, siehe Unverschuldet?-Thread) seit der zweiten Marokko-Krise - SPÄTESTENS SEIT DA - konstant aktiv auf den "Entscheidungskampf" hingearbeitet. Das kann ich alles easy belegen, werde dies auch wahrscheinlich exemplarisch machen im anderen Thread dann.

    Wichtig ist nur - WENN DU etwas behauptest, wird es dadurch net Realität. Ich hingegen behaupte nichts, ich lasse nur die Quellen selbst sprechen. Und nur so nähert man sich wissenschaftliche (also fundiert) der Geschichte.

    Wie gesagt, ich kopiere den Teil wieder rüber, HIER führe ich keine Quellen mehr an, wenn Du also noch was zu sagen hast DAZU, dann mach das drüben (siehe link oben).


    MfG

    Sniper
    Also mein lieber Historiker realsniper


    Ich weiss nicht wie ich Dich einordnen soll, entweder als groessenwahnsinniger der, um Eindruck zu schinden ja viel schreibt und somit hofft dass er dadurch mehr Respekt bekommt. Also wieder "baffle with bullshit". Oder aber einer der genau weiss dass es sehr wenig oder gar keine der Foristen hier gibt die sich die Mühe machen jedes Wort oder Link von deinen Antworten zu überprüfen. Ist auch mir zu idiotisch, ehrlich gesagt. Da Du das aber das weisst, glaubst Du je mehr Du schreibst, desto weniger wird nachgeprüft oder sogar gelesen. Da kann was dran sein.


    Siehste, Ich wieder gehe von anderen Beispielen aus und mache auch meine Schlussfolgerungen genau so wie Du.




    Z.B. : Auszug einer Rede vom Englischen PM D'israeli im Januar 1871 vor dem Unterhaus zur Gründung des 2 Deutschen Reiches.


    Zitat Anfang " Das Gleichgewicht der Macht ist völlig zerstört worden, und das Land welches darunter am meisten leidet und die Wirkung dieses Wandels am stärksten empfindet, ist England" Zitat ende ( Du als Liebhaber der Briten sollte das leicht überprüfen können)


    Sieh mal, man braucht nicht seitenlang herumzupalavern, es geht auch ohne ganz gut. Wenn man als Historiker aber so etwas liest, sollte man doch die Ohren spitzen, glaubste nicht, oder ist dir der Schuldkult schon mit der Muttermilch eingegeben worden?


    Von wegen meines Zitats in meinem letzten Beitrag kann ich nur sagen dass Du lügst oder Du hast Kompetenzprobleme und bist doch nicht so gut wie Du Dich hier ausgibst. In dem Falle würde ich aber einen einen anderen Job suchen Z.B. Pizzabäcker oder so ,weil ich ehrlich nicht glaube dass es zu etwas anderem reicht. "OMG!!! "


    Ich habe das Zitat aus einem Buch das heisst "Münchner Illustrierte Kriegs Chronik" gedruckt in alter Deutscher Schrift also original und zeitgenössisch, also 1914 -1919. Dies wurde mir schon lange her vermacht. Ich glaube diesem viel mehr als Deiner anscheinend vorgekauten Propaganda.


    Zum Schluss möchte ich Dir mitteilen dass ich dich wegen deiner Nestbeschmutzerei zutiefst verachte weil Du damit die Ehre von Millionen Soldaten in den Dreck ziehst. Ich glaube nicht dass dies ein Engländer machen wuerde obwohl sie einer der Größten Kriegs - und Verbrecher an der Menschheit sind. Ist es mir unverständlich warum es Du als Deutscher an Deinem eigenen Volke machst.


    Ab jetzt biste auf "ignore"


  9. #139
    GESPERRT
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    42.939

    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von cui bono Beitrag anzeigen
    Zum Schluss möchte ich Dir mitteilen dass ich dich wegen deiner Nestbeschmutzerei zutiefst verachte weil Du damit die Ehre von Millionen Soldaten in den Dreck ziehst. Ich glaube nicht dass dies ein Engländer machen wuerde obwohl sie einer der Größten Kriegs - und Verbrecher an der Menschheit sind. Ist es mir unverständlich warum es Du als Deutscher an Deinem eigenen Volke machst.


    Ab jetzt biste auf "ignore"

  10. #140
    Mitglied
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    02.11.2007
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    1.426

    Standard AW: Die Alleinschuldthese kippt, ausgerechnet in England

    Zitat Zitat von cui bono Beitrag anzeigen
    Also mein lieber Historiker realsniper


    Ich weiss nicht wie ich Dich einordnen soll, entweder als groessenwahnsinniger der, um Eindruck zu schinden ja viel schreibt und somit hofft dass er dadurch mehr Respekt bekommt. Also wieder "baffle with bullshit". Oder aber einer der genau weiss dass es sehr wenig oder gar keine der Foristen hier gibt die sich die Mühe machen jedes Wort oder Link von deinen Antworten zu überprüfen. Ist auch mir zu idiotisch, ehrlich gesagt. Da Du das aber das weisst, glaubst Du je mehr Du schreibst, desto weniger wird nachgeprüft oder sogar gelesen. Da kann was dran sein.
    Ein "Historiker", der Propagandalügen á la "Zerbombung Rotterdams trotz Kapitulation" bringt, ist selbst als Vulgärhistoriker noch drittklassig.

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