Gesundheitsminister Daniel Bahr will die Zuzugsregeln für Krankenpfleger aus dem Ausland lockern. Das Mindesteinkommen soll sinken - so will Bahr den Fachkräftemangel in Deutschland kompensieren.

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Lieber Herr Bahr!

Die "Fachkräfte" haben diese Idee längst in der ihnen eigenen Art und Weise aufgegriffen und umgesetzt:

"Dass es unter den rund 11.500 Pflegediensten in Deutschland immer wieder schwarze Schafe gibt, die Patienten nicht ordentlich pflegen und husch-husch wieder verschwunden sind, ist bekannt. Doch jetzt gerieten Pflegedienste ins Visier der Ermittler, die Millionen kassieren mit Pflegebedürftigen, die es in Wahrheit gar nicht gibt.

Ein Mitarbeiter der AOK in Bremen wurde stutzig: Pflegerin „Irina“ war zur gleichen Uhrzeit an zwei Stellen, besuchte auf ihrer Tour einen Patienten in Bremen-Mitte, dann einen im Norden, dann wieder einen in Mitte. „Der Fall wurde an die Missbrauchs-Prüfgruppe der Krankenkassen gemeldet. Ermittler rekonstruierten, dass ,Irina’ in ihren Abrechnungen behauptet, innerhalb von vier Stunden und 219 Kilometern 15 Patienten besucht zu haben“, berichtet Bremens AOK-Sprecher Jörn Hons. So kamen die Ermittler dem Bremer Pflegedienst „Svetlana“ auf die Spur. Zwei Pflegerinnen packten aus, dass das gängige Praxis gewesen sei.

Pawel M.s Ex-Frau Agnieszka M. führt den ambulanten Pflegedienst „Bella Vital“ im brandenburgischen Teltow. Seine aktuelle Freundin führt einen Im- und Export mit Gehhilfen und Rollstühlen.

Gegründet wurde die Firma vom gebürtigen Russen Pawel M. (46). Der Düsseldorfer ist kein Unbekannter in der Branche. Erst im Mai wurde er in Düsseldorf wegen Krankenkassenbetrugs zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt. Mit weiteren Partnern eröffnete seine Truppe Pflegedienste in Bremen, Düsseldorf, Dortmund und im brandenburgischen Teltow – immer mit ähnlichem Strickmuster. Nach zwei, drei Jahren steigt er als Gesellschafter aus. Verwandte, Ex-Frau Agnieszka, Geliebte Irina V., Vertraute Svetlana G. übernehmen. Ihre Masche: Betreut werden angeblich Pflegebedürftige, die zumeist aus Russland stammen. Mit ihnen werden Besuche und Medikamente bei den Kassen abgerechnet. Der Verdacht von Insidern: Auch Ärzte sollen als Komplizen fungieren...

„Immer mehr Dienste drängen auf den hartumkämpften Pflegemarkt. Da ist Abrechnungsmanipulation leider kein Einzelfall. Schwarze Schafe schädigen so die Versicherten und die, die korrekt abrechnen“, sagt Gabriele Rähse von der AOK Berlin-Brandenburg.

Nach Informationen von BILD am SONNTAG betreibt ein früherer Geschäftspartner von Pawel M., Arthur A., mittlerweile in Leipzig und Gießen Pflegedienste. Ermittler haben bundesweit ähnliche Betrügerbanden im Visier.

Sie stammen aus Russland, Polen, Afghanistan oder der Türkei.

„Mit kaum einer Masche ließ sich in der Vergangenheit so leicht Geld machen wie mit dieser Art von Betrug“, sagt ein Ermittler der Krankenkassen.


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