Während der Einweihung des Denkmals in Gettysburg sagte Abraham Lincoln über Amerika: „Wir sind jetzt in einen großen Bürgerkrieg verwickelt und fragen uns, wie lange diese oder irgendeine andere zivilisierte Nation das ertragen kann.“
Diese Worte gelten jetzt wieder. Ich glaube, daß wir wieder in einen großen Bürgerkrieg verwickelt sind, einen Kulturkampf, der Ihnen gerade Ihr Geburtsrecht raubt, zu denken und zu sagen, was Sie bewegt. Ich befürchte, daß Sie Ihr Vertrauen in die treibende Lebenskraft der Freiheit in Ihnen selbst verlieren… an die Eigenschaft, die dieses Land aus der Wildnis zu dem Wunderbaren machte, das es heute ist.
Lassen Sie mich etwas weiter ausholen: Vor etwa einem Jahr wurde ich Präsident der National Rifle Association, die das Recht, Waffen zu besitzen und zu tragen, verteidigt. Ich kandidierte, ich wurde gewählt, und jetzt diene ich… Ich diene den Medien als wandelnde Zielscheibe, die mich alles nannten, von „lächerlich“ und „Gimpel“ bis zu „Gehirngeschädigtem“, „senilem“ und „verrücktem alten Mann“. Ich weiß, daß ich recht alt bin, aber bei Gott, sicher nicht senil.
Als ich im Kreuzfeuer derjenigen stand, die den 2. Verfassungszusatz aufs Korn nehmen, wurde mir klar, daß es nicht nur um Schußwaffen geht. Nein, es ist viel, viel mehr als das. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß ein Kulturkampf über unser Land fegt, in dem mit Orwellschem Verfolgungswahn ein ganz bestimmtes, allein akzeptiertes Gedankengut und ein bestimmter Sprachgebrauch vorgeschrieben werden.
Ein Beispiel: Ich demonstrierte 1963 mit Dr. King für Bürgerrechte, lange bevor Hollywood das modern fand. Aber als ich im letzten Jahr bei einer Rede erzählte, daß weißer Stolz genauso viel wert ist wie schwarzer oder roter Stolz, oder der Stolz von sonst jemandem, nannte man mich einen Rassisten. Ich arbeitete mein ganzes Leben lang mit hochbegabten Homosexuellen. Aber als ich den Zuhörern sagte, daß die Rechte der Homosexuellen nicht weiter gehen sollten als Ihre oder meine Rechte, bezeichnete man mich als menschenverachtend. Im 2. Weltkrieg diente ich gegen die Achsenmächte. Aber als ich in einer Rede eine Parallele zog zwischen der Aussonderung unschuldiger Juden und der Aussonderung unschuldiger Waffenbesitzer, da wurde ich als Antisemit beschimpft.