taz: Herr Schüren, Sie sagen, es gibt immer mehr rechtswidrige Arbeitsverträge . Woran machen Sie das fest?
Peter Schüren: Mir werden immer mehr davon vorgelegt. Da steht etwa drin, Überstunden sind freiwillig und werden nicht bezahlt. Oder es gibt nur Lohn, wenn ein täglicher Mindestumsatz erreicht wird. Regaleinräumen oder Hotelzimmerreinigen im Pseudoakkord für vier Euro Stundenlohn, habe ich auch schon gesehen.
Wo kommt das vor allem vor?
Vor allem dort, wo es keine Tarifbindung oder Betriebsräte gibt, also in den Dienstleistungen.
Kennen die Beschäftigten ihre Rechte nicht?
Doch, ich glaube, alle wissen, dass es illegal ist. Aber die Arbeitgeber wissen, dass sich kaum jemand wehrt. Klagt doch jemand, vergleicht man sich vor Gericht, der Beschäftigte bekommt sein Geld und es wird bei den anderen weitergemacht.