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In der Wiener Votivkirche kämpfen seit zwei Wochen Flüchtlinge aus Afghanistan und Pakistan für mehr Rechte.
(Foto: REUTERS) In einer Kirche mitten in Wien befinden sich seit kurz vor Weihnachten Flüchtlinge aus Pakistan und Afghanistan im Hungerstreik. Ihre Forderungen nach mehr Rechten stoßen nicht nur bei den Verantwortlichen auf Ablehnung - sie haben damit in Österreich einen wahren Volkszorn ausgelöst.
Draußen vor dem Kirchenportal schwankt noch ein einzelnes Zelt im kalten Wind; daneben liegt, unter einer Schneeschaufel auf dem Asphalt eingeklemmt, ein Flugblatt mit den Forderungen: Recht auf freie Wahl des Wohnortes und auf Arbeit, ein Ende der Abschiebungen, eine unabhängige Instanz zur Überprüfung aller abgelehnten Asylbescheide - es ist nicht wenig, was eine wachsende Gruppe protestierender Flüchtlinge von
[Links nur für registrierte Nutzer] Regierung fordert.
Der Flüchtlingsprotest mitten in
[Links nur für registrierte Nutzer], vor und in der neugotischen Votivkirche am Schottentor, ist mittlerweile zu einem Politikum geworden: Nach einem Marsch vom zentralen Auffanglager in Traiskirchen bis in die Hauptstadt hatten Asylbewerber ihre Zelte in einem Park aufgeschlagen. Seit der Räumung des Lagers, die mittlerweile juristisch geprüft wird, leben knapp
Hundert von ihnen gegenüber in der eiskalten Kirche. Die Caritas ist rund um die Uhr im Einsatz, Helfer bringen Kleider und waschen die Wäsche der Männer, ein Johanniter-Team steht zur Notfallversorgung bereit.
Debattenseiten wegen Rassismus geschlossen
Die Regierung tut sich schwer mit den Protesten und den Forderungen; ein runder Tisch unter Vermittlung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat keine Annäherung gebracht, auch ein Treffen von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mit einer Delegation aus der Votivkirche führte nicht zu einer Verständigung. Die Ministerin sagte eine Einzelfallprüfung zu, aber wie soll es weitergehen? Eine Lex Votivkirche wäre politisch schwer vermittelbar, schon jetzt kocht der Volkszorn hoch.
Die Debattenseiten im Internet sind wegen rassistischer Kommentare fast alle geschlossen; mittlerweile hat die rechts stehende
[Links nur für registrierte Nutzer] die Flüchtlinge wegen Verunglimpfung religiöser Symbole und Nötigung angezeigt.