Glückliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
Marie von Ebner-Eschenbach.
Alliierte Umerziehung
Eine Abrechnung mit den sogenannten “Siegermächten”
Von Harald Pannwitz
In einer kalten Dezembernacht, kurz vor Ausklang des Jahres 1812, als die von Napoleon zwangsverpflichteten deutschen Truppenverbände in den Schneewüsten Rußlands erfroren und verbluteten, faßte ein preußischer General den einsamen Entschluß, seinem König den Gehorsam zu verweigern, das aufgezwungene Bündnis mit dem Eroberer aus dem Westen zu brechen und sich mit dem russischen General Diebitsch zu einigen. Yorck von Wartenburg wurde der Rebell von Tauroggen. Damit war das Fanal zur Erhebung Preußens und der anschließenden Befreiungskriege von 1813/14 gegen die französischen Zwingherren gegeben. Die deutsche Jugend stand auf, angefeuert durch das Beispiel unserer edelsten Patrioten, die schon lange danach fieberten, das Joch der Fremdherrschaft abzuschütteln. Erinnert sei u.a. an die Reden Johann Gottlieb Fichtes an die Deutsche Nation, an die flammenden Schriften von Moritz Arndt und an die begeisternden Lieder Theodor Körners.
Warum dieser Rückgriff auf eine Epoche der deutschen Geschichte, die nun fast schon bald 200 Jahre zurückliegt? Weil diese Zeit nach der Niederlage Preußens im Jahre 1806 der unseren nach dem Unglücksjahr 1945 in vielerlei Hinsicht ähnelte. Die preußische Armee geschlagen, Land und Bewohner eine Beute der Eroberer, Hoffnungslosigkeit allerorten und – genau wie heute – Katzbuckeln und kriecherische Anbiederung an den übermütigen Sieger. “Ruhe ist die erste Bürgerpflicht”, verfügte der Berliner Magistrat in devoter Ergebenheit.
Doch hier endet der Vergleich. 1807 lagen die deutschen Städte nicht in Schutt und Asche. Es gab weder “Entnazifizierung” noch sogenannte “Kriegsverbrecherprozesse”. Das Aushungern der Bevölkerung und der vorsätzliche Mord an wehrlosen Gefangenen waren den angloamerikanischen und bolschewistischen Siegern des 2. Weltkrieges vorbehalten. Und noch ein wesentlicher Unterschied muß hervorgehoben werden: Der Sieger hatte noch nicht die hundertprozentige Kontrolle über das unterlegene Land übernommen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, daß eine spätere Gesundung und ein nationales Auflodern möglich wurden.
Die Unterdrückung, der von Napoleon unterworfenen Völker war brutal, aber offen. Die Sieger des 2. Weltkrieges – voran die Amis – spannten um den Besiegten nach dem einleitenden Stadium der ungehemmten Ausbeutung und Rachewillkür ein Netz aus tausend Fäden, so raffiniert gewoben, daß der politisch Ungebildete das Ausmaß der Sklaverei, in die wir alle geraten waren, kaum noch wahrnahm. Die Ausschaltung des großdeutschen Reiches als militärische Macht war nur die Ausgangsbasis zur Erreichung des eigentlichen Zieles unserer Feinde: Die Zerschlagung der deutschen Wirtschaftskonkurrenz sowie die Auslöschung oder zumindest “Neutralisierung” des deutschen Volkes als das vitalste Bollwerk gegen die Weltherrschaftspläne des Kommunismus im Osten und der internationalen Hochfinanz im Westen.
Schon seit Jahren hat eine Reihe von Plänen – zumeist von jüdischen Beratern Roosevelts ausgeheckt – zur Erreichung dieses Fernziels vorgelegen. Da war einmal, um nur einige Beispiele zu nennen, der wohl radikalste Vorschlag des Nathan Theodore Kaufman, Präsident der American Federation of Peace. In seiner 1941 veröffentlichten und in den höchsten Kreisen beachteten Schrift ‘Germany must perish’ forderte er nicht weniger als die totale Ausrottung des deutschen Volkes durch Massensterilisation! Derselbe alttestamentarische Haß gegen die Deutschen, wenn auch etwas gewiefter verpackt, spricht aus dem 1943 erschienenen Buch des prominenten New Yorker Anwalts Louis Nizer: ‘What to do with Germany’. Eisenhower machte es zur Pflichtlektüre für seine Offiziere. Am bekanntesten dürfte der Völkermordplan von Henry Morgenthau jr. sein, Roosevelts Finanzminister, der Deutschland in eine Schafweide verwandeln und 20 Millionen Deutsche durch Hunger ausrotten wollte. Und der Anthropologe E.A. Hooton aus Havard schlug weitblickend vor, nach dem Kriege massenweise Fremdrassige, vornehmlich Männer einzuschleusen bei gleichzeitiger Förderung der Auswanderung, um somit die biologische Substanz unseres Volkes bis ins Mark zu treffen.
Statt der direkten Ausrottung der männlichen Bevölkerung und Versklavung von Frauen und Kindern, wie früher von Römern und Mongolen praktiziert, wandte man ein modernisiertes, subtileres, aber genauso wirksames Verfahren an. Der Generalplan zur Erreichung dieses Endzieles der Alliierten verlief dann nach ihrem Siege in groben Zügen etwa so:
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Charakterwäsche
Die Deutschen Journalisten standen unter strenger amerikanischer bzw. britischer Aufsicht. Sie hatten umzusetzen, was die Psychologische Kriegführung vorgegeben hatte. Hauptziel war, dass „die Deutschen ihre Kollektivschuld eingestanden und von ihrer Minderwertigkeit überzeugt wurden“, wie Helmuth Mosberg in seiner auch als Buch erschienenen Dissertation „Reeducation – Umerziehung und Lizenzpresse im Nachkriegsdeutschland“ schreibt. Jeder Journalist hatte ein Umerzieher zu sein.
Der deutsche Charakter wird gewaschen
Auf die Dauer konnte man die Deutschen nicht allein mit den Zeitungen und Rundfunksendungen der alliierten Militärbehörden abspeisen. So suchte man Deutsche, die geeignet erschienen, neu gegründete Zeitungen zu verlegen. Darüber hat Caspar von Schrenck-Notzing bereits 1965 in seinem grundlegenden Werk „Charakterwäsche“ berichtet, das in immer neuen Auflagen und kürzlich in einer Neufassung erschien. Die neuen deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverleger sollten das „andere Deutschland“ verkörpern, also Menschen sein, die sich von den bisherigen Deutschen deutlich unterschieden. Bei der Auswahl ging es erst in zweiter Linie um fachliche Eignung, vor allem aber um die charakterlichen Eigenschaften.
Die Siegermächte gingen davon aus, dass die meisten Deutschen einen falsch entwickelten Charakter hatten, da sie durch ihre autoritären Familien geprägt worden waren. Wie die neue Elite in der Medienwelt geartet sein soll, das hatte eine Fachgruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Max Horkheimer erarbeitet (auch er begegnet uns wieder bei den Vordenkern der 68er Revolte) und in einem fünfbändigen Werk „Studies in Prejudice“ vorgelegt, einem Werk, zu dessen Autoren u. a. Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Nevitt Sanford gehörten. Sie wollten die Vorurteile, unter denen die Deutschen angeblich leiden, aufdecken und ausrotten. Wörtlich: „Ausrottung meint Umerziehung, die wissenschaftlich geplant wird.“ Damit sollten „potentiell faschistische Individuen aufgedeckt werden“.
So suchte man Menschen, bei denen die in Deutschland typischen Werte, wie „äußerlich korrektes Benehmen, Fleiß, Tüchtigkeit, physische Sauberkeit, Gesundheit und unkritisches Verhalten“ nicht vorhanden waren, denn diese Eigenschaften verbergen angeblich „eine tiefe Schwäche des eigenen Ichs“.
Man befragte die ins Auge gefassten Persönlichkeiten u. a. danach, wie ihr Verhältnis zu Vater und Mutter war. Bevorzugt wurden Männer, die zu ihren Eltern ein gebrochenes Verhältnis hatten, also nicht durch die autoritäre deutsche Familie geformt waren. Und sie gingen mit gutem Gewissen vor, waren doch, wie sie behaupteten, die Deutschen krank, waren Patienten, die von ihrer Paranoia geheilt werden mussten. Die neuen Zeitungsverleger und Chefredakteure wurden entsprechenden Tests unterzogen, und wenn sich herausstellte, dass sie solche gebrochenen Charaktere hatten, dann kamen sie in die engste Wahl.
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Charakter-Wäsche; die Re-education der Deutschen und ihre bleibenden Auswirkungen.
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