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Thema: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

  1. #1
    bernhard44
    Gast

    Standard Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit
    Von Klaus Rainer Röhl
    18.01.13

    Tugendterror. Das Wort entstand in der Französischen Revolution, als sie schon alle Masken fallen gelassen hatte. Am Anfang hatte sie sich noch als Mittel zur Befreiung der Menschheit ausgeben. Begeistert begrüßt auch von deutschen Schriftstellern wie Hölderlin und Komponisten wie Beethoven. Goethe jedoch blieb skeptisch und schrieb mit „Hermann und Dorothea” eine klare Absage an die Chaoten. Er traf sich dennoch mit dem blutigen Diktator Napoleon und rechtfertigte das selbstbewusst als Beweis seines persönlichen Unabhängigkeit: „Mir beliebt zu konversieren – mit Gescheiten – mit Tyrannen“. Der Tyrann Napoleon war kein Unglücksfall der Geschichte, sondern das Ergebnis des Putsches einer Minderheit. Die Drahtzieher der Französischen Revolution, die sich am Ende willig von dem ihnen geschaffenen Moloch fressen ließen, hatten nie die Befreiung der Menschen im Sinn, sondern ihre Erziehung. Sie hassten und verachteten die Massen mehr als die Könige und Despoten, und als Kinder ihrer Zeit waren sie davon überzeugt, die Menschen zu ihrem Glück zwingen zu müssen, sie also zu erziehen durch den Tugendterror. Ihr Prinzip wurde später von ihrem bedeutendsten Bewunderer Mao auf die Kurzform gebracht: „Bestrafe einen – erziehe hundert.“ Er mordete Millionen seiner Landsleute, Stalin fast zehn Millionen, Pol Pot ein Drittel seines Volkes. Die Erziehung glückte nie. Denn „..der Mensch ist sehr brauchbar“, wie es bei Bertold Brecht in den „Svendborger Gedichten von 1939 heißt, „… Aber er hat einen Fehler: Er kann denken.“ Der mündige Mensch will nicht erzogen werden. Er will frei sein, wie die Vor-Bewohner unseres Landes, die unter Armin dem Cherusker dafür sorgten, dass wir nicht ein Teil des Römischen Reichs wurden und heute Deutsch sprechen dürfen und nicht eine Mischung aus Latein und örtlichen Dialekten.
    #
    Ab 1993 hörten wir zum ersten Mal etwas über die Politische Korrektheit. Interessant zu wissen, wo der Unsinn herkam. Aus einer der finstersten Epochen der amerikanischen Geschichte, der McCarthy-Ära, wanderte der Begriff Political Correctness im Laufe der Jahre an die Universitäten und Zeitungen der Ostküste. Nunmehr als Minderheitenschutz verkleidet. Schutz der Minoritäten vor verbalen Kränkungen – etwa der Schwarzen, Juden, Latinos, Behinderten und … Frauen, denn auch Frauen fühlten sich diskriminiert. Gegen die meist eingebildete verbale Kränkung ersann man eine Reihe von Ersatz-Begriffen, „Anders Begabte” für geistig Behinderte, „Horizontal Herausgeforderte“ für Dicke. Die Abschaffung des Zigeunerschnitzels wurde zum gesellschaftliches Gebot – schon in Ulbrichts Mauerrepublik hatte man die Königsberger Klopse ja durch Kapern-Klöße ersetzt, und ein bisschen lustlos taufte man die Negerküsse in „Schaumküsse” um. Der „Zigeunerbaron“ als Operettentitel war und ist schwer durch „Sinti und Roma-Baron“ zu ersetzen. Der Eiertanz um die die GenossInnen ist noch in guter Erinnerung. Als Kabarett-Spaß. Aber die inzwischen fest angestellten Gleichstellungsbeauftragten und Wächter der Politischen Korrektheit verstehen keinen Spaß. Sie entwickelten einen Terror, der sich mit dem der Jakobiner durchaus messen kann. Da gibt es natürlich eine Arbeitsteilung: Die Tugendwächter in den Medien machen sich nicht die Hände schmutzig. Wen sie zum Abschuss freigeben, der ist verfemt. Wenn sie eine Zeitung für „rechts“ erklären, dann besuchen am anderen Tag die antifaschistischen Schlägertrupps die Kioskbesitzer und setzen sie unter Druck. Physisch und psychisch.
    #
    Und die Bilanz nach 20 Jahren politischer Korrektheit? Sind wir nun korrekt genug? Keineswegs. Das Misstrauen gegen die kleinen Leute ist geblieben, die Wut über ihre „eingefleischten Vorurteile“ und die „Stammtische“. Die Enttäuschung über die trotz „Monitor“, „Fakt“, „Kontraste“, „Panorama“ und immer neuer, hoch subventionierter „Programme gegen Rechts“ schwer erziehbaren Deutschen kommt in allen Politikerreden und Talkshows zum Vorschein. Eigentlich sind wir alle unbelehrbar und unkorrekt, das ganze, von frauenfeindlichen Vorurteilen, Rassismus und Antisemitismus befallene deutsche Volk.
    Vielleicht geben die Erzieher eines Tages einfach auf und suchen sich ein anderes Volk?
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  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Buella
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
    ganzer Artikel:
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    Mir fällt bei dieser Begrifflichkeit "Tugendterror" spontan eines seiner Opfer, der Forist "frundsberg" ein!

    Womit bereits ein Attribut des sich selbstherrlich bezeichnenden freiheitlichen demokratischen Systems beschrieben ist, nämlich die Meinungs- und Deutungshoheit über die Köpfe selbstständig denkender Menschen hinweg!

    Terror, vornehmlich gegen unschuldige Zivilisten, ist Krieg.
    Krieg ist die schlimmste Form des Terrors, weil es vornehmlich unschuldige Zivilisten trifft, die einfach nur das Pech haben, dort zu leben.

  3. #3
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von Buella Beitrag anzeigen
    Mir fällt bei dieser Begrifflichkeit "Tugendterror" spontan eines seiner Opfer, der Forist "frundsberg" ein!

    Womit bereits ein Attribut des sich selbstherrlich bezeichnenden freiheitlichen demokratischen Systems beschrieben ist, nämlich die Meinungs- und Deutungshoheit über die Köpfe selbstständig denkender Menschen hinweg!

    dann geht es nicht nur mir so! Und die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen auch mit Personen außerhalb der Forenwelt!
    Nur in einem muss ich den Herrn Röhl verbessern,
    "Vielleicht geben die Erzieher eines Tages einfach auf und suchen sich ein anderes Volk?"
    . Sie geben nicht auf und ein anderes Volk suchen sie sich bereits!

  4. #4
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Den Beitrag in der PZ habe ich vorhin gelesen. Leider durfte ich die Entwicklung von 1968 bis heute als Kronzeuge miterleben. Darauf hätte ich gerne verzichtet.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Buella
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
    dann geht es nicht nur mir so! Und die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen auch mit Personen außerhalb der Forenwelt!
    Natürlich erreicht der Tugendterror jeden, auch außerhalb des Forums, ist es doch sein Bestreben, das Wissen und die Meinung einseitig zu manipulieren, zu formen und totalitär festzuschreiben!

    Längst leben wir in einem System der Schnüffelei, des Denunziantentums und der Stigmatisierung, gar der gesellschaftlichen Zerstörung von Menschen, so es der Wahrheits-Zuschüttung und des Erhalts des Status Quo der systemischen Pharisäer und ihrer Pfründe dient und zuträglich ist!
    Terror, vornehmlich gegen unschuldige Zivilisten, ist Krieg.
    Krieg ist die schlimmste Form des Terrors, weil es vornehmlich unschuldige Zivilisten trifft, die einfach nur das Pech haben, dort zu leben.

  6. #6
    bernhard44
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von Entfernungsmesser Beitrag anzeigen
    Den Beitrag in der PZ habe ich vorhin gelesen. Leider durfte ich die Entwicklung von 1968 bis heute als Kronzeuge miterleben. Darauf hätte ich gerne verzichtet.
    ich hab ihn auch da aufgegriffen! Danke für den Link!

  7. #7
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
    ... Sie geben nicht auf und ein anderes Volk suchen sie sich bereits!
    Sie suchen kein Volk!
    Der Begriff Volk ist ihnen geradezu ein Dorn in ihren ideologisierenden Ansichten.
    Sie basteln sich eine neue Masse an Untertanen, welche sie dann lügenhaft und mit niederträchtiger Täuschungsabsicht "Volk" bezeichnen!
    Terror, vornehmlich gegen unschuldige Zivilisten, ist Krieg.
    Krieg ist die schlimmste Form des Terrors, weil es vornehmlich unschuldige Zivilisten trifft, die einfach nur das Pech haben, dort zu leben.

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von Entfernungsmesser Beitrag anzeigen
    Den Beitrag in der PZ habe ich vorhin gelesen. Leider durfte ich die Entwicklung von 1968 bis heute als Kronzeuge miterleben. Darauf hätte ich gerne verzichtet.
    Politische Korrektheit ist ein Schwachsinn OHNE Nutzen...
    Nichts gegen klare Termini, oder richtige Verwendung von Begriffen,...aber Eiertänze aufführen, um nur ja nicht mit einem Wörtlein wo anzuecken, das ist völlig absurd...
    (Siehe Thread zu "Negerlein" etc in Originalwerken Begriffe ersetzen wollen,...das schlägt in die nämliche Kerbe!!!)

  9. #9
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von Buella Beitrag anzeigen
    Sie suchen kein Volk!
    Der Begriff Volk ist ihnen geradezu ein Dorn in ihren ideologisierenden Ansichten.
    Sie basteln sich eine neue Masse an Untertanen, welche sie dann lügenhaft und mit niederträchtiger Täuschungsabsicht "Volk" bezeichnen!
    tschuldigung....Bevölkerung! Wir wollen ja politisch korrekt bleiben!


  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Buella
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    Standard AW: Tugendterror: 20 Jahre Politische Korrektheit

    Zitat Zitat von bernhard44 Beitrag anzeigen
    tschuldigung....Bevölkerung!
    Schon besser!

    Terror, vornehmlich gegen unschuldige Zivilisten, ist Krieg.
    Krieg ist die schlimmste Form des Terrors, weil es vornehmlich unschuldige Zivilisten trifft, die einfach nur das Pech haben, dort zu leben.

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