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Thema: Warum braucht ein Land ein Staat ?

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von pavement
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    Bayern
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    3.389

    Standard

    im bereich der philosophie/staatsphilosophie ist der hirschberger auch recht empfehlenswert.
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  2. #12
    Basileus Benutzerbild von Nikephoros
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    51

    Augenzwinkern

    Am Beispiel Somalias sieht man, daß es sehr wohl möglich ist, daß ein Land keine eigene Staatlichkeit aufweist. Seit mehr als zehn Jahren ist jegliche staatliche Ordnung zusammengebrochen, Stammesfürsten und Guerillamilizen kontrollieren das Land (abgesehen vom international nicht anerkannten "Puntland"), die "Regierung" wird von allen geflissentlich ignoriert. Der Grund, daß sich noch niemand Somalia einverleibt und damit seinem eigenen Staat angegliedert hat, ist vermutlich, daß niemand die herrschende Anarchie ordnen will und deshalb das unglückliche Land lieber im eigenen Saft schmoren muß.

    Im Normalfall bildet sich ein Staat in einem Land aus dem Verlangen heraus, die gesellschaftlichen Strukturen im Staatsgebiet unabhängig von äußeren Mächten autonom zu regeln. Das "Staatsvolk", das nicht notwendig nur einer Nationalität angehört, beschließt, daß es eine politische Einheit bilden will, die ihre eigenen Regeln und Gesetze macht und sie nicht von anderen bestimmen lassen will. Um das zu tun, bedarf es staatlicher Strukturen, ganz besonders einer Verwaltung, einer Regierung und Exekutivorganen wie Beamtenschaft, Polizisten und Soldaten, die die Anweisungen der Regierung ausführen und das Land nach innen und nach außen zusammenhalten. Der Souverän, d.h. die Quelle der Staatsgewalt, kann dabei verschieden sein; fast alle Möglichkeiten wurden durchprobiert. In der Monarchie z.B. ist die Quelle die Person des Monarchen, in der Demokratie ist sie das Volk (bzw. der stimmberechtigte Teil desselben). In Diktaturen ist die Quelle meistens die Person des Diktators bzw. die ihn unterstützende Partei oder Einheitspartei; häufig wuchern Diktaturen auf gefallenen Demokratien und nutzen ihre ausgehöhlten Strukturen zu eigenen Zwecken.

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