Janusz Piechocinski, erst einige Wochen im Amt, appelliert an die Polen, bei ihren Einkäufen stärker polnische Produkte zu berücksichtigen und damit einheimische Firmen zu unterstützen.

Für den Minister wäre das ein Ausdruck einer “staatsbürgerlichen Haltung”, zitiert ihn dziennik.pl. Für die Politik beinhaltet “Wirtschafts-Patriotismus” laut Piechocinski vor allem den Auftrag, “polnische Firmen im Ausland zu schützen” und ihnen die Übernahme der Rohstoffe und Rohstoffquellen des Schatzamtes zu sichern, um damit Arbeitsplätze in Polen zu halten.

Piechocinskis Appell an den “Wirtschafts-Patriotismus” war bei einem Zusammentreffen mit Unternehmern zu hören und sollte wohl etwas darüber hinweg täuschen, dass das Wirtschaftsministerium den polnischen Unternehmen aufgrund des sehr schmalen Staatsbudgets wenig konkrete Hilfen anbieten kann.

Eine Kampagne unter dem Motto “Kauft polnische Waren” gibt es bereits seit 1992. Eine speziell für die Promotion polnischer Produkte geschaffene Stiftung vergibt seit dem ein auf Verpackungen anzubringendes Label mit der stilisierten Nationalflagge und dem Schriftzug “Teraz Polska” (“Jetzt Polen”). Der Erfolg ist jedoch bescheiden, vor allem nachdem offenbar auch ausländische Unternehmen sich des Labels bedienten, die nur einen geringen Teil ihrer in das jeweilige Produkt eingeflossenen Wertschöpfung in Polen betrieben hatten. Zudem gibt es im Bereich der langlebigen Konsumgüter kaum noch originär polnische Hersteller.

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