In den Jahren vor der Finanzkrise galt Osteuropa als der große Hoffnungsmarkt der Immobilieninvestoren. Im Rekordjahr 2007 steckten sie 14 Milliarden Euro in Büros, Geschäftslokale und Hotels in dieser Region. Inzwischen sind sie wählerisch geworden. In unsicheren Zeiten halten sie sich lieber an etablierte Märkte wie Großbritannien oder Deutschland, wo die Rendite nicht hoch ist, dafür aber auch die Preise nicht so stark schwanken. In die osteuropäischen Märkte inverstierten sie im Vorjahr 7,6 Mrd. Euro und damit nur halb so viel wie in Boomzeiten. Auch gegenüber dem Jahr 2011 bedeutet das einen Rückgang: Damals flossen noch 11,6 Mrd. Euro in diese Länder, wie aus Daten von CBRE hervorgeht.

Im Detail sieht die Sache jedoch anders aus: Im vierten Quartal gab es einen regelrechten Run auf die beiden größten Immobilienmärkte der Region: Russland und Polen. Von Oktober bis Dezember wurden laut CBRE allein in Polen 1,5 Mrd. Euro und in Russland 1,2 Mrd. Euro investiert. Das reichte allerdings nicht aus, um die schwachen Monate davor zu kompensieren. Auch beschränkte sich das Interesse der Geldgeber auf diese beiden Länder: Während im Gesamtjahr in Russland Immobilien im Wert von 3,7 Mrd. Euro den Besitzer wechselten, 2,6 Mrd. Euro nach Polen und 620 Mio. Euro nach Tschechien flossen, verteilten sich nur 700 Mio. Euro auf die Länder Ukraine, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, die Slowakei und die baltischen Staaten. „Es finden dort kaum noch Transaktionen statt“, stellt CA-Immo-Chef Bruno Ettenauer fest.

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