Deutsches "U32" will US-Flugzeugträger überlisten
Das "U32" legt zum internationalen Manöver "Westlant Deployment" an der US-Ostküste ab: Deutsches U-Boot gegen amerikanischen Flugzeugträger: Können sich die Deutschen nähern, ohne geortet zu werden?
U32
Übung von 2001 bleibt unvergessen
"Unser größtes Ziel ist es natürlich, wenn wir den amerikanischen Flugzeugträger im Seerohr ins Fadenkreuz bekommen", sagt der Kommandeur des 1. U-Bootgeschwaders, Sascha Helge Rackwitz (40) und grient dabei. Denn ein Höhepunkt der vier Monate dauernden Übung "Westlant Deployment" wird ein simulierter Kampf zwischen dem U-Boot und einem US-Flugzeugträgerverband sein. "U32" soll versuchen, alle Sicherheitsringe um den Flugzeugträger zu durchbrechen.
Unvergessen in der Marine ist die Übung JTFEX 01-2. Damals, im Jahr 2001, gelang dem deutschen U-Boot "U24" dieses Kunststück. Die Besatzung konnte direkt neben dem Stahlkoloss unter Wasser grüne Signalmunition hochschießen – das Zeichen für einen fiktiven Treffer.
Realistische Szenarien als Taktikprobe
"Natürlich wollen wir das wiederholen", sagt Fregattenkapitän Rackwitz. Inzwischen ist die Technik weiterentwickelt, und die modernere U-Boot-Klasse 212 A kommt erstmals jenseits des Atlantiks zum Manöver-Einsatz gegen die Amerikaner.
"Neue Technik und Taktiken lassen sich nur in realistischen Szenarien erproben", erklärt Rackwitz. Die Amerikaner haben nur atomar betriebene U-Boote, aber keine modernen Hybrid-U-Boote, die dank ihres Brennstoffzellen-Antriebs mit Wasserstoff und flüssigem Sauerstoff extrem leise und kaum zu orten sind. Einsetzbar sind die Boote zudem in flachen Gewässern – weniger als 20 Meter reichen. "Deshalb üben die Amerikaner gern mit uns und natürlich umgekehrt."