Kenne ich alles. Natürlich gab es Nazis hüben wie drüben, wie sollte es auch anders sein. Nur das in der BRD die zweite Reihe weitermachen konnte, in der DDR nur die vierte oder fünfte Reihe. Du solltest neben dem Braunbuch DDR auch das orginale Braunbuch lesen. Im übrigen ging es mir mehr um die Stasi-Akten. Solange nur die Akten von Ostpolitikern öffentlich gemacht werden, hat die ganze Sache keinen Wert. Warum macht man eigentlich nicht die Gestapoakten zugänglich? Viele würde ihr blaues Wunder erleben. Oder Akten vom VS? Glaubst du tatsächlich, das heute keine Spitzelakten geführt werden? Jedes Systen lässt soviel zu bis es ihm schadet, alles darüber wird bekämpft.
Geduld ist die Kunst,nur langsam wütend
zu werden .Gruß Bestmann
Ja und deshalb ist eine ordentliche, rechtskonforme Aufarbeitung im Einzelfall notwendig, auch um endlich Rechtssicherheit zu erlangen. Wer als MfS-, NVA-, VP- u.ä. Mitarbeiter (Justiz, IM...) gegen die Gesetze verstoßen hat, ist zu bestrafen, keine Frage! Dabei ist auch der Eindruck tunlichst zu vermeiden, dass so ´was immer erst vor Wahlen wieder hochgeholt wird.
Damit bestünde anders´rum auch die Möglichkeit, die bloße Mitgliedschaft ohne evt. Beteiligung an strafrelevanten Aktionen zwar nicht als harmlos so doch auch nicht automatisch als ´verbrecherisch´ anzusehen (vergleichbar Waffen SS). So ist z. Bsp. das anonyme Farbbeutelwerfen gegen vermeintliche IMs kontraproduktiv, ja bringt diese Typen noch regelrecht in eine "Opferposition"! Oder die Hysterie, wenn z. Bsp. Küchenhilfen, die in einem HO-Ferienheim, das dann vom MfS üernommen wurde, nach der Wende als "Stasischweine" gemobbt wurden, wirft ein schlechtes Licht, auf die z. T. praktizierte Art der "Aufarbeitung".
Nun, zum Glück kenne ich nur maximal eine Handvoll dieser Leutchen persönlich, davon zwei erst nach der Wende (Enttarnung!). Ein ehem. Arb.-koll. hat sich mir lange vorher offenbart: "Mir Tschekisten kriegn alles ´raus...". Er hat mir seine Historie (Krieg, Gefangenschaft, Friedenswille...) erzählt und so seine Einstellung aus seiner Sicht glaubhaft hergeleitet. Gut, da wussten die anderen und ich woran wir waren und was wir sagen konnten! Schlimmer waren die "undercover" IMs, unsymphatisch wohl, aber eben nicht verboten, wie auch heute bei den div. Diensten.
Verallgemeinerungen sind Lügen.
(Gerhard Hauptmann)
Hallo Zinsendorf ,leider ist nach der Wende einiges an WISSEN über die Verbrechen der DDR Partei SED nicht,oder völlig unzureichend bearbeitet worden,sicher um den EINIGUNGSVERTRAG nicht zu gefärden. Aber ,und das ist mein kleiner Beitrag :soll/muß die Partei immer und immer wieder an die Verbrechen erinnert/angeklagt werden. Die SED oder deren umbenante Ableger dürfen nie wieder an die Macht kommen.
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Um Steine in den Westen zu werfen, brauchte ich sie nur fallen zu lassen. Schon seit meiner frühesten Kindheit sind mir Nestbeschmutzer unangenehm aufgefallen. Ihre Flucht aus der DDR hatte zu 99% mit Straftaten in ihrer Heimat zu tun und ich meine nicht Kritik an der DDR sondern höchst Kriminelle Vergehen. Sie haben sich durch die Flucht der Verfolgung etzogen. Natürlich haben sie, nach einiger Zeit, im Westen so weiter gemacht, Arbeiten ist ja öde, "hätt ich im Osten auch gekonnt". Ich erinnere nur an die System-Kritiker, die angeblich die DDR Gefägnisse bevölkert haben. In Millisec. nach der Generalamnestie hatten wir die bei uns und die Polizei hatte Hochkonjunktur mit den lieben "politischen Gefangenen". Meisten hat man sie danach an den Bahnhöfen getroffen: "hasse ma ne Mark"? Also halt schön Schnauze und bleib bei der Wahrheit, die du übrigens nicht in der "Bild" findest.
"denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht".
In der Mülltonne, nach internem Kampf mit mir selbst: Dayan, Shivaayaa, borisbaran
Gewiss hast du da recht, es sind viele Unsauberkeiten/Pannen bei der Aufarbeitung passiert, beabsichtigt oder aus Unwissenheit/Naivität, bekannt oder verheimlicht mit der Folge, dass sich einige der Sanktion entziehen konnten und andere - auch ungerechtfertigt - angezählt wurden. Deshalb ja eben konsequente Einzelfallprüfung und keine Hysterie.
Inzwischen denke ich, dass es mit der unmittelbaren politischen Einflußnahme (~ Macht) der ehemaligen SED-Kader im allgemeinen vorüber ist, sie haben sich "angepasst" an die neuen Bedingungen, es muss halt demokratisch aussehen...
Aber was will man rechtsstaatlich machen, wenn z. Bsp. eben diese Personen z. T. wirtschaftliche Macht aufgebaut haben? Und das möglicherweise völlig legal (bis zum Nachweis des Gegenteils) mit Existenzgründerdarlehen, auch Fachwissen, Fördermittel, Unterstützung der Territorien... Kenne da schon einige "Aktivisten des 7-Jahrplanes", also ehem. soz. Leiter, die so zum Vorzeigeunternehmer avanciert sind; die lachen doch nur über solche Vorwürfe, bezeichnen die Kritiker als "Neider der Tüchtigen"! Inzwischen gilt doch, wenn nur Arbeitsplätze geschaffen werden, interessiert sich doch echt kaum jemand für Partei- oder Stasiaktivitäten vor über einer Generation, höchstens als vorgeschobenes Argument für aktuelle Anlässe (Wahlen, Promoting, Wettbewerb...).
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(Gerhard Hauptmann)
Hallo Löwe -Dein Beitrag hat mir doch einiges zudenken gegeben,ich vermute ,das Du kein Berliner sondern ein Sachse bist, der aus dem Jammertal der Ahnungslosen kommt. Deine Weisheit über Flüchtlinge ,die zu 99,9% alles Krimminelle sein sollen ist als bösartig zu bewerten. Ich habe versucht deinen Eintrag löschen zu lassen ,aber ohne Erfolg ,was sicher auch gut ist,damit Mitleser sehen was so in einigen Köpfen rum spuckt.
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Versuchs mal mit "Denken", du Weltmeiser. Wer bei seiner Flucht in Kauf nimmt erschossen zu werden, hat mit absoluter Sicherheit nicht nur "Systemkritik" begangen. Einige Fälle diebezüglich sind mir bekannt. z.B. ein Kinderschänder, der geflüchtet ist und im Westen sofort weiter gemacht hat. Hier hat er ein paar Monate auf Bewährung bekommen und ich glaube, daß er in der DDR einige Jährchen hinter Gitter verbracht hätte.
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Sicher gab es das, dass "kriminelle Elemente" aus Angst vor einer Bestrafung in den Westen flüchteten, zumal ja jeder Verstoß gegen die DDR-Gesetze als kriminell bezeichnet wurde, es also gar keine "politischen" gab! Nur es war gewiss keine Mehrheit, deshalb auch hier qualifizierte Einzelfallbetrachtung statt pauschale Aussagen.
Natürlich weiß ich auch, dass die Kollegen im Betrieb nicht immer traurig waren, wenn wieder jemand die Ausreisegenehmigung bekam. Sie waren froh, dass sie nicht mehr für diese "mitarbeiten" brachten und hofften, dass er "drüben richtig arbeiten muss". Wobei es z. T. schon verständlich war, dass einer der jahrelang auf seine Ausreise warten musste, nicht unbedingt die größten Arbeitsleistungen zum "Wohle des Soz." erbrachte!
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