Die Schlacht im Teutoburger Wald fand nicht 16 n. Chr. statt und Arminius hat die meisten und größten seiner uns überlieferten Schlachten im offenen Feld geschlagen. Die Opferituale der Germanen übrigens halte ich nur schwerlich für ein Indiz eines Partisanen, genauso wenig halte ich Dein positivistisch-kindliches Geschreibe über den Edelmut Alexanders und die achso grausige Germanenbrut für methodisch längst überholt. Du lebst in der Vergangenheit. Auch Dir müsste aufgefallen sein, dass wir weder über germanische/germanenfreundliche Quellen verfügen noch, viel früher, über Alexanderfeindliche Quellen, die nicht aus dem Kreis der heroisierenden Griechen kommen. Lernt ihr nicht mehr an den Unis, eure Quellen kritisch zu bearbeiten? o tempora, o mores!
Zu Arminius: Arroganz und Ignoranz liegen nahe beieinander, mabac. Wenn Du diese auffälligen Wandlungen einfach ignorieren willst und in einem starren Klischee und nur im Jahr 9 n.Chr. verharren willst, aus welchem Du dann ein generalisierendes Urteil ableitest, dann diskreditiert Dich das in jeder fachlichen Hinsicht.
Für alle, die nicht ein peinliches Brett der Engstirnigkeit vor dem Haupt tragen hier einmal die Auflistung der Arminianischen Schlachten.
9 n.Chr. - "Teutoburger Wald" - vermutlich Waldplänkeleien gegen Marschkolonnen plus offener Feldschlacht am Ende bei Kalkriese; Vernichtung dreier Legionen, Sieg d. Arminius
15 n. Chr. - pontes longi - unentschieden; ursprünglich als Wiederholung d. Teutoburger Waldes geplant (Marschkolonnen angreifen), aber zur offenen Feldschlacht geworden; Arminius sammelt wichtige Erfahrungen beim Angriff auf die geschlossene röm. Feldfront; Römer dringen weiter nach Norden und Osten vor
16. n. Chr. - Idistaviso - unentschieden o. taktischer Sieg d. Römer; Arminius trotzt in offener Feldschlacht 8 römischen Legionen, wird verwundet; sein Heer arbeitet organisiert, operiert in Heereskörpern; röm. Kavallerie will die Germanen wie bei Cannae umkreisen, schafft es aber trotz Angaben von Tacitus nicht, die Germanen zu vernichten; dagegen geschieht ein vllt. geordneter Rückzug der Germanen zum Angrivarierwall
16 n.Chr. - Angrivarierwall - angeblich römischer Sieg; vllt. auch unentschieden o. takt. Sieg; Römer verfügen nur noch über 6 (!) Legionen; Germanen verschanzen sich hinter dem Wall - Tacitus fügt noch beschwichtigend hinzu, dass er ja im Sumpfe liege - und trotz der Angriffe der Legionen und Auxiliarkavallerie wird weder Armininius Heer vernichtet noch das Feldzugsziel erreicht; die Römer ziehen sich hinter den Rhein zurück und wagen bald keine großen Feldzüge mehr; Motive, warum, werden von den Historiographen bewusst ausgelassen
17 n.Chr. - Schlacht gegen Marobod; unentschieden; Arminius sah sich einer gegen ihn gerichteten pro-römischen Germanenallianz unter Marobod ausgesetzt; die Schlacht selbst, so urteilt Tacitus, sei wie bei den Römern geführt worden (Tac. ann. II 45)
Das ist schon ein weitaus differenzierteres Bild, was die Beurteilung d. Arminianischen Heeresleistungen betrifft. Nicht einmal konnte Arminius übrigens den Teutoburger Wald wiederholen, sondern musste lernen, den Römern in einer Feldschlacht entgegenzutreten. In der Summe hatte Arminius ein flexibles und lernfähiges Heer, das den Römern, die taktisch und strategisch erstarrt waren, an Ideenreichtum und Anpassung an die Situation überlegen war.