Hallo, ich bin immer wieder entsetzt über die Leichtigkeit, mit der Handwerksbetriebe Umsatz vernichten, weil sie Angst haben zu versagen.
Konkret ereignete sich folgender Fall: Die Einspritzpumpe meines Vans weist einen Defekt auf. Der ist allerdings nicht besonders akut, sondern besteht erstmal nur, wenn der Motor kalt ist. Die Markenwerkstatt liest den Fehlerspeicher aus und will für die Reparatur eines Ventils 800 EUR(!) haben. Daraufhin gehe ich in zwei freie Werkstätten einer großen Kette. Die können den Fehlerspeicher nicht auslesen, weil das Protokoll nicht unterstützt wird. Das hätten sie noch nie erlebt.
Dann gehe ich zum Boschdienst und sage ihnen gleich, welches genaue Ventil kaputt ist. Das ist mir dann nämlich wieder eingefallen. Da fragt mich doch der hemdsärmelige Meister bei der Auftragseingabe, warum ich nicht gleich in die Markenwerkstatt gehe! Ist es zu fassen? Das ist immerhin ein Boschdienst, der sich auf Elektrik und Einspritzpumpen spezialisiert hat! Ich habe ihn zusammengeschissen, warum er ohne Not Umsatz vernichten will und seinen Vorgesetzten kommen lassen. Der hat dann eine Probefahrt gemacht und mir eröffnet, dass die Aussage des Fehlerspeichers, den sie sogar selber auslesen konnten, nicht unbedingt stimmen muss. Die wollten dann für die Analyse 300 EUR haben, ohne Kosten für Ersatzteil und Stundenlohn für den Einbau.
Dabei hätten die eigentlich wissen müssen, was für ein Werkstattsterben grassiert. Erst letztes Jahr sind sie mit einem anderen Bosch-Dienst zusammengelegt worden.
Wie kommt man solchen Versagern und Hosenscheißern bei? Die nehmen ja lieber eine Pleite in Kauf als ihr Verhalten zu ändern! Einfach gehen lassen und unter "Marktbereinigung" verbuchen?
Am Ende hat das Ventil ein türkischer Kfz-Meister eingebaut und durchgemessen. Ich weiß nicht, ob ich bei solchen Vorfällen lachen oder weinen soll. Meine Frau hält das auch nicht länger aus. Überall nur Versager, Luschen und Angsthasen.