Ein Disput, den ich hier relativ oft führe, ist jener über die Frage der Demokratie in einer Welt ohne Nationalstaaten. Meine feste Überzeugung ist es, dass die Herrschaft des Volkes nur verwirklicht werden kann, wenn
1) sich das Volk darüber einig ist, ein Volk zu sein - sich also auf einen unumstößlichen Rahmen einigt, in welchem demokratisch über die Zukunft entschieden werden kann, der aber gleichzeitig einen Grundkonsenz über Beschaffenheit und Werte der Gesellschaft annimmt.
2) sich das Volk nach außen, wie nach innen souverän selbst verwalten kann.
Das Gegenmodell nimmt an, Demokratie wäre allein durch Wahlrecht erbracht. Wenn also z.B. morgen französische Truppen in Österreich einmarschieren würden und anschließend der französische Präsident im neuen Österreich-Frankreich-Reich über die Rechtmäßigkeit dieses Vorganges abstimmen lassen würde, wäre das Demokratie, die Österreicher wurden ja gefragt.
Kern der Diskussion soll aber das Interview auf "citizentimes" sein:
[Links nur für registrierte Nutzer]