Tierversuche in der EU komplett verboten
Wenige Themen erregen so die Gemüter wie Tierversuche in der Kosmetikindustrie. Während Gegner sie als "rücksichtslose Quälereien" an den Pranger stellten, sahen die Hersteller lange Zeit keine Alternative dazu. Nun verschwinden an Tieren getestete Produkte endgültig aus den Regalen der Drogeriemärkte.
Seit Montag dürfen in der Europäischen Union keine Kosmetika mehr verkauft werden, die an Tieren erprobt wurden. Damit trat die letzte Stufe eines schrittweisen Verbots in Kraft. Fertige Kosmetikprodukte dürfen in der EU schon seit 2004 nicht mehr an Tieren getestet werden. Seit 2009 ist auch das Testen von Rohstoffen für die Kosmetikherstellung verboten. All das galt aber nicht für Produkte aus Drittländern - nun schloss die EU auch diese Lücke.
Tierschützer feiern damit einen Erfolg, für den sie seit den Siebzigern gekämpft hatten. Damals wurden Inhaltsstoffe, Fertigprodukte, pflegende und dekorative Kosmetik üblicherweise noch im Tierversuch getestet. Die vielen öffnentlichkeitswirksamen Aktionen von Tierversuchsgegnern führten dazu, dass 1986 erste Beschränkungen bei der Entwicklung dekorativer Kosmetika wie Lidschattten oder Wimperntusche auf Bundesebene in Kraft traten. Seit den Neunzigern wurde das Thema vermehrt auch auf europäischer Ebene diskutiert.
Einige Tierschützer bemängeln allerdings, dass Pflegeprodukte auch künftig nicht völlig tierversuchsfrei sein werden. Das Verbot gilt nämlich nur für Substanzen, die ausschließlich zur Produktion von Kosmetika bestimmt sind. Ein Großteil der Stoffe werde aber auch in anderen Bereichen gebraucht, etwa in der chemischen Industrie. Diese Substanzen dürfen in der Regel jedoch nach wie vor im Tierversuch erprobt werden.
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Zitat von Towarish
Völlig richtig, die wehrlosen Tiere da mit reinzuziehen ist unfair!
