Irak: Soldaten erschießen Top-Terroristen
BAGDAD. Irakische und amerikanische Soldaten haben den Stellvertreter von Top-Terrorist Sarkawi, den Palästinenser Abudullah Abu Assam, getötet. Auf ihn hatte die US-Armee ein Kopfgeld von 50.000 Dollar ausgesetzt.
Die Bagdader Wohnung des Terroristen sei nach einem Hinweis aus der Bevölkerung gestürmt worden. Man habe Abu Assam erschossen, erklärte ein amerikanischer Militärsprecher, weil er sich nicht ergeben wollte. Der angeblich aus Jericho stammende Terrorist soll für den Tod von 1200 Einwohnern von Bagdad verantwortlich gewesen sein. Außerdem habe er El-Kaida-Boss Sarkawi als Finanzier und religiöser Berater gedient.
Nach Angaben des irakischen Präsidentenberaters Wafik al-Samaraei wurden auch im West-Irak fast 30 El-Kaida-Kämpfer getötet. An der Offensive gegen die Terrororganisation würden sich jetzt auch sunnitische Stämme beteiligen. Sie hätten von der Sarkawi-Bande "endgültig die Nase voll", behauptete Samaraei im Fernsehsender Al Jazeera.
Für Sarkawi wird es eng
Sollten diese Angaben zutreffen, dann könnte es auch Sarkawi selbst bald an den Kragen gehen. Der jordanische Terrorist ist auf die Rückendeckung der sunnitischen Beduinenstämme angewiesen.
Amerikanische Militär-experten warnen allerdings davor, den Einfluss der Sarkawi-Terroristen überzubewerten. Lediglich vier bis zehn Prozent Aufständische kämen aus dem arabischen Ausland, heißt es in einer Studie des "Center for Strategic and International Studies". Die meisten ausländischen Extremisten kämen aus Algerien und Syrien.
Israelische Terrorismus-Experten spielten gestern den Tod von Abu Assam herunter. Der Mann sei keinesfalls der "schlimmste von Sarkawis Helfershelfern", heißt es auf der Internetseite "Debka.com". Überdies sei Abu Assam bereits am 19. März von der US-Armee in Bagdad verhaftet worden.