Experten befürchten nun die CO2-Steuer für alle
Die Klimapolitik von Umweltminister Peter Altmaier und Kanzlerin Angela Merkel provoziert am Mittwoch Proteste vor dem Kanzleramt.
Die EU verhinderte eine Reform des Emissionshandels. Nun sehen Versorger eine Alternative in der CO2-Steuer. Die würde jeder spüren, da sie auch auf Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel erhoben werde.
Kohlendioxid-Steuer betrifft alle Verbraucher
Nach Informationen der "Welt" wird in Regierungskreisen befürchtet, dass der Zertifikate-Handel ganz zum Erliegen kommen könnte. Ein anderes Steuerungsinstrument für den Klimaschutz wird erwogen. "Wer das Backloading verhindert hat, nimmt in Kauf, dass wir staatliches Ordnungsrecht bekommen", hieß es in mit der Materie vertrauten Regierungskreisen. Dies könne, so verlautete, eine CO2-Steuer einschließen.
Eine solche Steuer würde jeder Verbraucher spüren, da sie auch auf Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel erhoben werden würde. Energieversorger sehen in der CO2-Steuer eine Alternative zum Emissionshandel. "Wenn wir es nicht schaffen, dieses System des Emissionshandels zu reparieren, dann denke ich, dass eine CO2-Steuer empfehlenswert wäre", sagte der Vorstand von E.on, Johannes Teyssen, im Januar in Berlin. Wenn die Mengenkontrolle nicht funktioniere, brauche man eine Preiskontrolle.
E.on kämpft mit seinen unprofitablen teuren Gaskraftwerken gegen die billigere Kohle-Konkurrenz. Das Unternehmen rechnet vor, dass erst bei einem Preis von 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid Gaskraft konkurrenzfähig wäre. Selbst das Backloading, wie es die EU-Kommission durch die Reduktion der Zertifikate um 900 Millionen Stück plante, hätte wohl kurzfristig nur rund 15 Euro garantiert.
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