Zitat von
BlackForrester
Selig sind die geistig Armen, den Sie kommen ins Himmelreich...so oder so ähnlich steht es in der Bibel.
Setzen wir einen bundeseinheitlichen gesetzlichen Mindestlohn auf 10 € fest, gehen wir von einer 40-Stunden Woche aus, dann sind dies 1 680 € brutto im Monat.
Beispiel 1:
Dann heißt dies, Arbeitnehmer, verheiratet, 2 Kinder
Nettolohn von 1.331,32 + 368 € Kindergeld = 1.699,32 € verfügbares Einkommen.
ALG II- Bezieher (also verheiratet, 2 Kinder)
382 € (Mann / Frau) + 345 € (Mann / Frau) + 448 € (2 Kinder) = 1.175,00 € frei verfügbarer ALGII-Satz + Miete + Heizkosten (anteilig) + Nebengeräusche und damit kommt man mindestens auf die gleiche Höhe wie der "Mindestlöhner" (wohnt man in einem Ballungsgebiet mit entsprechend hohen Mieten würde man deutlich über dem Einkommen des Mindestlöhners liegen)
Solch eine Familie wird also weiterhin aufs Amt rennen müssen (obwohl man ja nach Logik der Linkspartei von dem Einkommen den Lebensunterhalt bestreiten können muss) um auf das Niveau eines vergleichbaren ALGII-Beziehers zu kommen.
Machen wir gleiche Rechnung bei einem Single
Nettolohn 1.176,55 €
ALGII-Bezieher
384 € frei verfügbarer ALGII-Satz + Miete + Heizkosten (anteilig) + Nebengeräusche
Jetzt sieht es vordergründig so aus, also würde man als Single deutlich besser gestellt...aber eben nur vordergründig. Zieht man nämlich die Aufwendungen zur Arbeit ab (und diese können durchaus mehrere hundert Euro im Monat sein) oder wohnt man in einem Ballungsgebiet mit hohen Mieten relativiert sich die "Besserstellung" recht schnell und kann auf ein paar Euro zusammenschmelzen.
Wie hoch also soll der Mindestlohn angesetzt werden damit man von seiner Hände Arbeit leben kann???? 11 €, 12 €, 13 € oder 20€???
Ich finde es immer wieder interessant, wie man Menschen mit der Thematik "Mindestlohn" manipulieren kann. Dabei haben die Parteien, welche den Mindestlohn vertreten, doch gar nicht den "Mindestlohnempfänger" im Blickfeld...nein, es geht um etwas ganz anderes.
Ein gesetzlicher Mindestlohn heißt - es werden deutlich mehr Beiträge in die Sozialkassen gespült. Mehr Einnahmen in den Sozialkassen heißt aber, dass die Steuerzuschüsse sinken können und dies heißt weniger Ausgaben, was am Ende dazu führen wird, dass die Steuern sinken werden (davon hat ein Mindestlöhner zwar nichts, da er eh keiner Steuern bezahlt - wer also hat was davon?)...und...natürlich heißt gesetzlicher Mindestlohn auch dass soziale Transferleistungen abgeschmolzen, wenn nicht sogar gestrichen werden...und wieder reden wir von Minderausgaben...und wieder reden wir von weniger Steuerbedarf...und wenn profitiert davon?
Tja...da staunt der unbedarfte Laie aber doch, wenn er sich dann mit der Thematik beschäftigt und dann erkennt, was wirklich hinter dem Mindestlohnt steckt...