„Hegen Gewaltfantasien“ Razzia gegen Ku-Klux-Klan: SEK schlägt in Wandsbek zu- Von
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- 16.01.19, 15:42 Uhr
Schwer bewaffnete Einsatzkräfte verlassen das Wandsbeker Wohnhaus.
Foto: Röer
Wandsbek -
Die Ermittler schlugen bundesweit zu – auch in Hamburg: [Links nur für registrierte Nutzer] Nach MOPO-Informationen hat er konkrete Verbindungen in die rechte Szene.Er soll Mitglied einer bundesweiten Gruppierung sein, die sich „National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland“ nennt.
Die Ermittler des Staatsschutzes Baden Württemberg haben mit mehr als 200 Kollegen der Länderpolizeien insgesamt zwölf Wohnungen in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hamburg durchsucht. Die Beamten überprüften 17 Beschuldigte im Alter von 17 bis 59 Jahren. Keiner der Verdächtigen wurde festgenommen.
Aber: „Wir hatten den Verdacht, dass Teile der Gruppierung den Plan hatten, sich zu bewaffnen. Dazu hegten sie Gewaltfantasien. Sie alle eint ihre rechte Gesinnung, die sich in einer Glorifizierung des Nationalsozialismus ausdrückt“, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart.
Verräterische Chat-ProtokolleAuf die Spur kamen die Ermittler der Vereinigung durch die Auswertung von Chatprotokollen eines bereits vorher beschlagnahmten Mobiltelefons. Die Gruppe verfügt nach Angaben der Ermittler über gefestigte Strukturen, zur Finanzierung wurden monatliche Mitgliedsbeiträge erhoben. Die Kommunikation erfolgte vor allem über soziale Medien. Neumitglieder wurden etwa über das Internet rekrutiert.
Die sichergstellten Beweise, darunter verbotene Waffen wie Butterflymesser und Wurfsterne.
Foto: Staatsanwaltschaft Stuttgart
Bei der bundesweiten Razzia wurden mehr als 100 Waffen, darunter Schreckschusspistolen samt Munition, Schwerter, Macheten, Butterflymesser, Wurfsterne und Teleskopschlagstöcke, aber auch elektronische Speichermedien sowie Computer sichergestellt. „Die Unterlagen müssen nun überprüft werden", so der Sprecher weiter.
Erster Ku-Klux-Klan-Fall in HamburgEs ist das erste Mal, dass in Hamburg ein mutmaßlicher Anhänger des rassistischen Geheimbundes, der seine Wurzeln in den Südstaaten der USA hat, entdeckt wurde. Offenbar ein Einzelfall.
Ein Staatsschützer: „Nach bisherigen Einschätzungen konnten keine Hinweise auf Verbindungen zu anderen Ku-Klux-Klan-Gruppierungen erlangt werden, jedoch sympathisieren die deutschen Mitglieder mit nationalsozialistischem Gedankengut.“