In einer 20 jährigen Deflation bei wirtschaftlicher Stagnation, nebst einer Staatsverschuldung von 220%BIP. Japan ist nur deswegen nicht zusammen gebrochen, weil die Schulden fast ausschließlich Innlandsschulden sind. Die Notenbank konnte hier also die Zinsen bedienen durch Geldmengenausweitung, Refinanzierungen zu 0% anbieten um das System langsam zu stabilisieren. Also das, was die EZB jetzt schon tut, schließlich befindet sich die EU nach wie vor in einer akuten Staatschuldenkrise.
Wenn da noch die Immobilienblase und danach die Aktienblase platzt, wird es Deutschland aber besser ergehen. Man hat die dynamischen PIGS-Staaten an der Seite, eine stabliere Währung, eine EZB mit lächerlich geringer Bilanzsumme und viele neue gut motivierte Zuwanderer. Was soll da schon schief gehen?
Geändert von Dragus (04.12.2017 um 15:39 Uhr)
Das war Polemik, daher der smilie. Die summierten Risiken aus Demographie, Euro-Schuldenunion und ungesteuerter Zuwanderung werden Deutschland vermutlich in den Abgrund stoßen. Historisch betrachtet gab es schon viele zahlungsunfähige Staaten. Oft waren die Auswirkungen aber nach einigen Jahren überwunden. Kumuliert eine Zahlungsunfähigkeit mit einer Bankenkrise, gab es schwere wirtschaftliche Folgen, meist einige Jahre schwere Rezession, dann eine mehrjährige Stagnation. Die schwersten Auswirkungen hat eine Kombination:
Währungskrise - Bankenkrise - Staatsbankrott.
Da ist regelmäßig alles möglich, denn es entwertet die Kaufkraft und damit die Sozialsysteme, entwertet die Guthaben der Mittelschicht, führt zu Kapitalflucht der Oberschicht und legt die Warenströme lahm. Die nordafrikanisch-muslimischen Migranten werden sicher noch ihre Duftnote drauf setzen. Den Immobilien- und Aktienboom sehe ich als letztes Strohfeuer, das die EZB abbrennen kann. Danach kehrt Dunkelheit ein. Anders als in Japan gehe ich aber von einer Inflation aus. Deflation wird Draghi nicht zu lassen und eine Entwertung der Deutschen Guthaben korreliert mit einer Entwertung der Schulden der PIIGS-Staaten. Deutschland ist der mit Abstand größte Kreditgeber in der Eurozone, die PIIGS-Staaten die größten Kreditnehmer.
Das kann man natürlich auch anders sehen, aber man sollte sich der Risiken bewußt sein. Ich bin jedenfalls in Deutschland raus aus Immobilien, 2016 die letzte verkauft. 800% Wertsteigerung in 11 Jahren waren genug. Vielleicht wären es noch 1600% geworden und ich hätte noch halten sollen, aber da besteht das Risiko, zu lange zu warten. Währungskrisen/Bankenkrisen können innerhalb einer Woche alles ändern, das sah man zu letzt 2008 mit der Pleite von Lehmann Brothers und dann AIG und Immobilien lassen sich nicht gut auf die Schnelle verkaufen.
Geändert von Dragus (04.12.2017 um 18:39 Uhr)
Mit der Zuwanderung ins Sozialsystem und der Demographie ist nichts mehr zu machen, da hätte man vor 20-25 Jahren gegen steuern müssen. Deutschland hat den Höhepunkt seiner ökonomischen Macht überschritten und wird nun Absteigen. Die Frage ist nur, ob das schleichend passiert oder man sich von Krise zu Krise hangelt. Praktisch alle globalen Analysen gehen davon aus, das die EU weiter an Bedeutung verliert, die USA sich halten können, während China weiter auf steigt.
In einem überaltertem Land mit hoher Regelungsdichte/Steuern und schrumpfender einheimischer Bevölkerung, sinkendem Bildungsniveau für Besitztstandswahrung und die Rettung der Menschheit zu kämpfen, ist nicht besonders Zukunftsträchtig. Da gibt es bessere Alternativen.
Glück gehabt, zu Tiefstpreisen eingestiegen, Mietrendite auf den Kaufpreis bezogen ca. 10%/Jahr und von der normalen Erholung über 10-15 Jahre ausgegangen, nicht von einem Hype. Dann kam die Nullzinspolitik 2009 und dann die Grenzöffnung 2015. Kann nur jedem empfehlen, sich bezüglich der Zukunft ausreichend ab zu sichern. So kann es nicht mehr lange weiter gehen.
Ich habe nach Fukushima angefangen, Aktien von Uranförderern und -explorern billig aufzukaufen. Seit gut einem Jahr erholt sich der Uranmarkt. Ich hoffe, dass ich 2020 meine Aktien verkaufen und nach Malibu umsiedeln kann. Lieber unter Präsident Trump leben als unter Kanzlerin Merkel verelenden.
Gut, Malibu hat einen Nachteil. Der Schweiger läuft einem da dauernd über den Weg.
Absichtlich?
Glaube ich eher nicht.
Es dürfte die Gier sein, international zu glänzen (im EU Rahmen, nach dem Motto, wir sind die Besten),
ohne das die Politiker Geld dafür aus "ihrem" Haushalt nehmen müssen.
Sonst müssten sie ja abwägen und endlich mal eine Haushaltspolitik machen nach der Fragestellung
"Was können wir uns leisten und was nicht"
So aber sind ja "Andere" zuständig.
Das solche kurzsichtige Haushaltspolitik auch mittelfristig Folgen hat,
das merken die Politiker meist zu spät
und das Geschrei ist dann gross.
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