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Die Bürger wollen offensichtlich mit den Blockparteien nichts mehr zu tun haben, aber die Parteibonzen ermahnen die Bürger sie zu wählen.So richtig zufrieden ist niemand an diesem Kommunalwahlabend in Schleswig-Holstein. Rund 46 Prozent Wahlbeteiligung bedeuten einen historischen Tiefststand. So wenig Menschen haben sich noch nie an einem Wahlgang im nördlichsten Bundesland beteiligt. Die Reaktion, vor allem der beiden großen Parteien, fällt eindeutig aus.
SPD und CDU ermahnen die Bürger zu einem stärkeren politischen Engagement. Andernfalls, so Ministerpräsident Torsten Albig stöhnend im Kieler Lokalfernsehen, "verlieren wir bald die Basis. Dann bekommen wir eine eine virtuelle Demokratie, in der alle paar Jahre Wahl gespielt wird."
Diese Typen gehen längst davon aus, dass die Deutschen sie gefälligst zu wählen hätten.
Was für eine Anmaßung, was für ein Hochmut.
Na klar, die Systemmedien, die die Blockparteien unterstützen, wo und wie sie nur können, seien nun Schuld daran, dass der Bürger mit den Drecksvereinen, die sich Parteien nennen, nichts mehr zu tun haben will.Die "Basis an den Marktständen" sei es doch, die den Kopf hinhalten müsste, wenn in den Medien wieder einmal gemeckert werde über die Politik.
Einmal in Fahrt grätscht Böge auch der Landespolitik-Reporterin des NDR vor laufender Kamera in die Parade. Deren Frage, ob das schlechte Ergebnis der CDU auch für ihn persönlich einen Niederlage sei, kontert der Unionsvorsitzende mit dem wenig charmanten Ausruf: "Das ist doch Schwachsinn".
Tja, warum wohl haben die Bürger keine Bock darauf, sich in den Blockparteien zu engagieren.Wichtigster Fingerzeig aus dem Norden aber ist das mangelnde Interesse der Wähler an demokratischen Wahlen, insbesondere auf lokaler Ebene. Schleswig-Holsteins neuer CDU-Vorsitzender Reimer Böge, macht dann aus seinem Herz auch keine Mördergrube: Es sei erschütternd, dass 70 Prozent der Bürger laut Umfragen nicht bereit seien, sich auf kommunaler Ebene zu engagieren.
Könnte ja an den Blockparteien selbst liegen, gelle.
Na klar, es lag am Wetter, am Ball, am Rasen.........Man dürfe sich aber auch jenseits des Dauerregens Gedanken darüber machen, wie man das Wählen wieder attraktiver machen könne. Dazu, so der Sozialdemokrat, gehöre möglicherweise auch die Chance, seine Stimme digital über das Internet abzugeben.
Fazit: die Systemparteien verlieren nicht nur an Mitgliedern , sondern auch massiv an Zuspruch im Volk, was ich als gutes Zeichen deute.
Und unsere Politschranzen begreifen nichts. Sie wollen einfach nicht kapieren, dass es an ihnen liegt, wenn sie vom Bürger nicht mehr gewählt werden.
Als Nächstes werden sie nach der Wahlpflicht schreien oder besser gleich nach der Abschaffung freier Wahlen.
Die EU funktioniert ja schließlich auch völlig undemokratisch mittels Politkommissaren.