Zitat von
Arthas
Gerade der Erste Weltkrieg sollte bereits ein wichtiges Schlüsselerlebnis für das positive Deutschlandbild der Japaner sein. In diesem kam es nur zu einer einzigen wirklichen Schlacht zwischen Japanern und Deutschen: die Belagerung des deutschen Pachthafens Tsingtau. Es war die erste und einzige Auseinandersetzung der Japaner mit uns, und hier sollten sie etwas erleben was sie bei ihren anderen Kämpfen mit fremden Mächten (insbesondere den Europäischen) noch nicht gesehen hatten. Die deutschen Verteidiger hielten den Hafen über einen Monat lang verbissen gegen eine absolute Übermacht, obwohl unzureichend befestigt und mit der Gewißheit den Hafen weder langfristig zu halten, geschweige denn den Feind in die Flucht schlagen zu können. Sie kapitulierten erst, nachdem auch die letzte Munitionskugel verschossen, und die letzte Verteidigungsbarriere durchbrochen war. Obwohl die Japaner diese Schlacht gewannen, waren sie sehr beeindruckt vom deutschen Kampfgeist, der die Japaner wohl stark an ihren eigenen erinnert haben dürfte. Hatten die Japaner bereits vor dem Weltkrieg die Deutschen als das wohl Beste unter den Europäern erkannt (immerhin diente Deutschland/Preußen als maßgebliches Vorbild für das moderne japanische Staatswesen und Militär), so dürften sie Deutschland nach dem Weltkrieg als gleichwertig anerkannt haben. Der spätere Nationalsozialismus und das mit Deutschland geteilte Schicksal seit dem Zweiten Weltkrieg dürfte dies noch verstärkt haben.
Die Japaner mögen uns also vielleicht nicht bewundern in dem Sinne daß sie zu uns aufblicken, doch gewiß respektieren sie was wir sind, taten und sich über uns vorstellen, bewundern vielleicht auch das Eine oder Andere. Vor allem aber dürften sie in uns etwas Gleichwertiges, etwas Verwandtes sehen.