Die hessische Polizei kommt nicht aus den Schlagzeilen. Die großangelegte Razzia vom Dienstag im Frankfurter Bahnhofviertel traf einige Betroffene offenbar nicht unvorbereitet. Die Polizeiaktion wurde aus den eigenen Reihen verraten.
Razzia gegen kriminelle Islamisten - Beitrag aus hessen aktuell
Die Einsatzkommandos sollten überraschend kommen. Mit groß angelegten Aktionen hatte die Polizei am Dienstag im Frankfurter Bahnhofsviertel und in zahlreichen hessischen Gemeinden vornehmlich Döner- und Telefonläden durchsucht. Straßen wurden gesperrt, Eingänge dicht gemacht, alle angetroffenen Personen wurden kontrolliert. "Kriminelle islamistische Strukturen" sollten durch die landesweiten Kontrollen mit Schwerpunkt in Frankfurt zerschlagen werden.
Befreundete Landsleute gewarnt
Zwar wurden 38 Menschen festgenommen, doch offenbar traf die koordinierte Aktion einen Teil der Betroffenen nicht unvorbereitet. Wie ein Polizeisprecher gegenüber dem hr-Hörfunk bestätigte, hat ein Mitarbeiter der Frankfurter Polizei die Razzia im Vorfeld an befreundete Landsleute verraten. Der Ausländerbeauftragte habe zugegeben, dass er einem Freund am Telefon vorab von der Razzia berichtet hat. Die Polizei geht derzeit nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass dadurch Fahndungsergebnisse verfälscht worden sind.
Konsequenzen für den Mitarbeiter wahrscheinlich
Die Frankfurter Polizei hat drei Ausländerbeauftragte. Sie gehören zur Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Für den betroffenen Mitarbeiter dürfte das Fehlverhalten ernsthafte Folgen haben. Er wird den Vorfall wahrscheinlich mit dem Verlust seines Arbeitsplatzes bezahlen.