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Thema: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Leif Beitrag anzeigen
    Es hätte eines Planes bedurft, der aber ist mit der wechselvollen Natur demokratischer Legislaturperiodenpolitik nicht vereinbar.
    Ich glaube das Ego modernistischer Architekten und Statdplaner war entscheidender.

  2. #12
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Leif Beitrag anzeigen
    Wer glaubt, die Innenstädte Würzburgs oder Nürnbergs wären fast vollständig rekonstruiert worden, sollte sich vielleicht wirklich noch einmal mit dem Stadtbild vor '45 dort auseinandersetzen. Das ist kein Vergleich! Heute gibt es ein Postkartenmotiv in jeder Stadt, früher war es dort jede Gasse! Zumal in historisch so dicht und qualitätsvoll bebauten Städten dieses Schlages.

    Man möge mir bitte nicht erzählen, in über 60 Jahren wäre nicht das Geld zusammengekommen, um unsere Altstädte zu rekonstruieren. Es hätte eines Planes bedurft, aber ist mit der wechselvollen Natur demokratischer Legislaturperiodenpolitik nicht vereinbar.
    Man hat doch sogar erhaltene alte Gebäude abgerissen, in einem vulgärmodernistischen Wahn. Wenn das nur aus Geldmangel gewesen wäre...

  3. #13
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Dr.Zuckerbrot Beitrag anzeigen
    Man hat doch sogar erhaltene alte Gebäude abgerissen, in einem vulgärmodernistischen Wahn.
    Und zwar nicht zu knapp!

  4. #14
    Mitglied Benutzerbild von jack000
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Leif Beitrag anzeigen
    Wer glaubt, die Innenstädte Würzburgs oder Nürnbergs wären fast vollständig rekonstruiert worden, sollte sich vielleicht wirklich noch einmal mit dem Stadtbild vor '45 dort auseinandersetzen. Das ist kein Vergleich! Heute gibt es ein Postkartenmotiv in jeder Stadt, früher war es dort jede Gasse! Zumal in historisch so dicht und qualitätsvoll bebauten Städten dieses Schlages.

    Man möge mir bitte nicht erzählen, in über 60 Jahren wäre nicht das Geld zusammengekommen, um unsere Altstädte zu rekonstruieren. Es hätte eines Planes bedurft, aber ist mit der wechselvollen Natur demokratischer Legislaturperiodenpolitik nicht vereinbar.
    Ich würde das Beispiel Nürnberg und Würzburg nicht unterschätzen. Das ist vieles Sinnvolles umgesetzt worden. Es ist in diesem Zusammenhang erstmal wichtig, das die Stadtstrukturen wieder hergestellt werden. Dann erst ist das Potential überhaupt vorhanden um etwas zu rekonstruieren. Wenn temporär da eine Bruchbude rumsteht ist das nicht weiter schlimm, denn dann kann man (wenn Geld und Wille vorhanden sind) weiter rekonstruieren.

    => Wenn aber erstmal die Stadtstruktur hin ist, ist alles verloren. Als Negativbeispiel will ich hier mal Kassel nennen. Eine Stadt noch kaputter machen geht fast nicht mehr.
    1. Serve the public trust.
    2. Protect the innocent.
    3. Uphold the law.

  5. #15
    Mitglied Benutzerbild von Leif
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von jack000 Beitrag anzeigen
    Ich würde das Beispiel Nürnberg und Würzburg nicht unterschätzen. Das ist vieles Sinnvolles umgesetzt worden. Es ist in diesem Zusammenhang erstmal wichtig, das die Stadtstrukturen wieder hergestellt werden. Dann erst ist das Potential überhaupt vorhanden um etwas zu rekonstruieren. Wenn temporär da eine Bruchbude rumsteht ist das nicht weiter schlimm, denn dann kann man (wenn Geld und Wille vorhanden sind) weiter rekonstruieren.

    => Wenn aber erstmal die Stadtstruktur hin ist, ist alles verloren. Als Negativbeispiel will ich hier mal Kassel nennen. Eine Stadt noch kaputter machen geht fast nicht mehr.
    In der Hinsicht ist dir natürlich zuzustimmen.

  6. #16
    Mitglied Benutzerbild von jack000
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen
    Ich glaube das Ego modernistischer Architekten und Statdplaner war entscheidender.
    Das sehe ich genauso. Architekten wollen grundsätzlich etwas neues erschaffen und die interessieren sich nicht dafür, was vorher da war und ob das neue überhaupt in die bestehende Struktur passt.

    Hier ist "Egoismus" das entscheidende Wort. Anders lässt sich dieser Schrott, der nach 1945 gebaut wurde nicht erklären.
    1. Serve the public trust.
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  7. #17
    Mitglied Benutzerbild von Arnold
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen
    Zuerst die gute Nachricht: ein Teil der Frankfurter Altststadt wird wieder aufgebaut! Im Zuge des Dom-Römer-Projektes sollen 35 Gebäude in der ehemaligen Frankfurter Altstadt bis 2016 wieder errichtet werden. Jetzt kommt aber sogleich die schlechte Nachricht: die Mehrzahl der zu errichtenden Gebäude (20) sind Neubauten und allerhöchstens als historisierend zu bezeichnen.






    Man konnte es also mal wieder nicht lassen. Anstatt diese Möglichkeit zu nutzen, um möglichst alle Gebäude zu rekonstruieren, muss die Mehrzahl der Gebäude natürlich aus Neubauten bestehen. Wo kämen wir denn auch dahin, wenn Frankfurt wieder so aussehen würde:





    Ich bin davon überzeugt, dass diese Art der "Rekonstruktion" wieder mal typisch für Deutschland und seinem Umgang mit seiner städtebaulichen Vergangenheit ist. Trotz des eigentlich sehr löblichen Ansatzes ist es eine vertane Gelegenheit.

    Was denkt ihr darüber?


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    Würde man alle Gebäude rekonstruieren - wenn man das überhaupt mit entsprechenden Vorlagen kann -, dann wären auch die Rekonstruktionen nur "Neubauten". Insofern ist es vernünftig, eine Raum- und Fassadensituation wiederherzustellen, die ein Gefühl des Historischen ermöglicht und zugleich den Gebäuden die Modernität gibt, die heutige Bewohner verlangen. Ein Beispiel für das Frankfurter Vorhaben gewährt die Stadt Münster, die mit ihrem nachempfundenen historischen Flair viele Besucher anlockt und zugleich ihren Bewohnern einen hohen, sehr geschätzten Wohnwert vermittelt. Auf diese Weise werden meiner Meinung nach Geschichte und Gegenwart auf glückliche Weise miteinander verbunden. Gewiss könnte man überlegen, das eine oder andere Haus in Frankfurt, sofern ihm eine besondere historische oder kunstgeschichtliche Bedeutung zukommt, nach Möglichkeit originalgetreu zu rekonstruieren. In Münster z. B. wurde auf diese Weise mit dem Erbdrostenhof verfahren. Leider ermöglicht die derzeitige Nutzung des Erbdrostenhofes den Tagesbesuchern nicht, den prächtigen, einzigartig rekonstruierten Festsaal zu besichtigen. In diesen Fällen halte ich eine teure Rekonstruktion auf Kosten der Steuerzahler für überflüssig. Denn den Saal nicht besichtigen zu dürfen, bedeutet für Besucher dasselbe wie seine vormalige Nichtexistenz.
    "Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist."

    Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot

  8. #18
    Mitglied Benutzerbild von Leif
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Die Bürger verlangen bestimmt keine Modernität. Die Architekten- und Baufirmenmafia hat denen nur glauben gemacht, schöne Gebäude wären unbezahlbar. Dabei hat der Stuck einer Mietskaserne beispielsweise nur mit 2% der Baukosten zu Buche geschlagen.

    Wer es sich leisten kann, lebt im entsprechenden Altbau.

  9. #19
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von jack000 Beitrag anzeigen
    Ich würde das Beispiel Nürnberg und Würzburg nicht unterschätzen. Das ist vieles Sinnvolles umgesetzt worden. Es ist in diesem Zusammenhang erstmal wichtig, das die Stadtstrukturen wieder hergestellt werden. Dann erst ist das Potential überhaupt vorhanden um etwas zu rekonstruieren. Wenn temporär da eine Bruchbude rumsteht ist das nicht weiter schlimm, denn dann kann man (wenn Geld und Wille vorhanden sind) weiter rekonstruieren.

    => Wenn aber erstmal die Stadtstruktur hin ist, ist alles verloren. Als Negativbeispiel will ich hier mal Kassel nennen. Eine Stadt noch kaputter machen geht fast nicht mehr.
    Heutzutage versucht man ja glücklicherweise wieder das originale Straßenraster für viel Geld wiederherzustellen.


    Zitat Zitat von jack000 Beitrag anzeigen
    Hier ist "Egoismus" das entscheidende Wort. Anders lässt sich dieser Schrott, der nach 1945 gebaut wurde nicht erklären.



    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    Würde man alle Gebäude rekonstruieren - wenn man das überhaupt mit entsprechenden Vorlagen kann -, dann wären auch die Rekonstruktionen nur "Neubauten".
    Eine Rekonstruktion ist die Wiederherstellung des Originals und kein einfacher Neubau.



    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    Insofern ist es vernünftig, eine Raum- und Fassadensituation wiederherzustellen, die ein Gefühl des Historischen ermöglicht und zugleich den Gebäuden die Modernität gibt, die heutige Bewohner verlangen. Ein Beispiel für das Frankfurter Vorhaben gewährt die Stadt Münster, die mit ihrem nachempfundenen historischen Flair viele Besucher anlockt und zugleich ihren Bewohnern einen hohen, sehr geschätzten Wohnwert vermittelt. Auf diese Weise werden meiner Meinung nach Geschichte und Gegenwart auf glückliche Weise miteinander verbunden.
    So etwas ist "Kitsch" oder "Disneyland", eine pseudohistorische Kulisse für Touristen.


    Zitat Zitat von Arnold Beitrag anzeigen
    Gewiss könnte man überlegen, das eine oder andere Haus in Frankfurt, sofern ihm eine besondere historische oder kunstgeschichtliche Bedeutung zukommt, nach Möglichkeit originalgetreu zu rekonstruieren.
    Eine Altstadt funktioniert nur als Ensemble. Deshalb ist eine Rekonstruktion von Einzelbauten zwecklos.


    Zitat Zitat von Leif Beitrag anzeigen
    Wer es sich leisten kann, lebt im entsprechenden Altbau.
    Die übliche Doppelmoral der Modernisten. Die anderen dürfen im Wohnsilo hausen, aber man selbst macht es sich im renovierten Altbau mit Stuckdecke gemütlich.

  10. #20
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    Standard AW: Dom-Römer-Projekt (Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt)

    Zitat Zitat von Heifüsch Beitrag anzeigen
    Mehr Schein als Sein, wie immer in solchen Fällen.

    Der eigentliche Reiz alter Gebäude geht nun mal von ihren nicht ebenmäßigen Flächen, Ecken und Kanten aus, von traditionellen Materialien und Anstrichen, von handgeformten Dachziegeln und handwerklich gearbeiteten hölzernen Fenstern. Diese einfachen Grundregeln könnten ohne Weiteres berücksichtigt werden, wenn sie denn überhaupt bekannt oder auch nur gewollt wären. Aber dem ist wohl nicht so, leider :-(

    Dynamit - Rudi hatte einst ganze Arbeit geleistet ...
    Doch man kann hier nicht weil eine paar Romantiker es meinen,
    im Herzen einer modernen Grosstadt eine Filiale des Hessenparks einrichten!
    Aber wenn das Ergebnis so aussieht wie es die Bilder versprechen ; dann wird ´s ganz schön werden!
    Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!

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