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Thema: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

  1. #1
    Verloren Benutzerbild von Brathering
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    Standard Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Ich nehme an, die Vorgeschichte kennen wir, wie es zur Kompetenzteilung kam und dass sie nicht komplett abgeschlossen wurde.

    Soll sie weitergehen, wieso und wie?

    Es soll nur um Deutschland bzw Mitteleuropa gehen, im Osten ist die Vorgeschichte eine ganz andere und das Produkt ebenfalls.

    Die Kirchen als per se konservative Organisationen können mit der gesellschaftlichen Entwicklung des Staates nicht mithalten, vor allem nicht in einem demokratischen Staat.
    Dadurch wird und wurde die Kirche stets als rückwärts gewand erlebt, verstärkt heute durch die relativ freie Presse.

    Diese Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit schadet nicht so sehr, wenn sie alleine da ist. Dann denkt man halt "sollen die schrulligen Christen machen wozu sie lustig sind".
    Durch Debatten um Gelder und die Trägerschaft sozialer Einrichtungen fühlen sich aber einige geärgert und nehmen sich heraus, dort wo sie öffentlich auftritt, die Kirche auch öffentlich zu kritisieren.

    Wäre es besser bei einem Rückzug der Kirche aus diesen Bereichen? Oder sind die empörten, die gleichen Menschen wie Hobbymoslembasher die sich mit nichts zufrieden geben? (Bei den Forumsatheisten zum Großteil leider der Fall). Könnte der gesellschaftliche- und Pressedruck damit gelindert werden?


    Persönlich wäre mir so eine dänische protestantische Staatskirche, die auf einer Linie der Politik ist (kirchliche Trauung Homosexueller?!) ein Graus deluxe
    Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!

  2. #2
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Sofern keine bessere Lösung möglich ist, sehe ich eine weitere Trennung von Staat und Kirche als wünschenswert an.
    Dazu gehören u.a. die Auflösung der Theologischen Fakultäten, die Abschaffung der Kirchensteuer, die Auflösung dann nicht mehr finanzierbarer Einrichtungen uvm.
    Dazu gehört idealerweise auch, dass der Staat die Religion den Religionen überlässt und keine Ehen mehr schliesst, keine Kirchenfeste mehr feiert, keine biblischen (oder sonstige religiöse) Moralvorstellungen mehr per Gesetz für allgemeinverbindlich erklärt.

    (Ich schrieb mal 'ne längere Liste dazu, werd sie morgen mal suchen.)
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Feldmann
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Ich nehme an, die Vorgeschichte kennen wir, wie es zur Kompetenzteilung kam und dass sie nicht komplett abgeschlossen wurde.

    Soll sie weitergehen, wieso und wie?
    Die Trennung von Kirche und Staat ist der letzte Schritt zu Verwirklichung der Religionsfreiheit.

    Wie sollte es sonst zu einem fairen Wettbewerb um die Gläubigen kommen können?


    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Durch Debatten um Gelder und die Trägerschaft sozialer Einrichtungen fühlen sich aber einige geärgert und nehmen sich heraus, dort wo sie öffentlich auftritt, die Kirche auch öffentlich zu kritisieren.
    Soziale Einrichtungen könnten Kirchen als privatrechtliche Organisationen doch auch weiterhin betreiben, siehst du die staatlichen Zuzahlungen als Problem?

    Ein staatlicher Zuschuss ist auf jedenfall bei bedeutenden Kirchen und Klöstern notwendig, um diese zu erhalten. So etwas fiele aber meiner Meinung nach eher unter Denkmalschutz.


    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Persönlich wäre mir so eine dänische protestantische Staatskirche, die auf einer Linie der Politik ist (kirchliche Trauung Homosexueller?!) ein Graus deluxe
    Das ist das Problem an Staatskirchen, weil sie sich immer der herrschenden Meinung anpassen müssen.

  4. #4
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen
    Die Trennung von Kirche und Staat ist der letzte Schritt zu Verwirklichung der Religionsfreiheit.
    Der letzte Schritt zur Religionsfreiheit ist imho, wenn sich der Staat soweit zurücknimmt, dass zur Freiheit des Glaubens auch die Freiheit des Handelns kommt.

    Beispiel: Ich habe heute die Freiheit, aus religiösen Gründen abzulehnen, was meinen Kindern in der Schule beigebracht wird.
    Die Freiheit, sie davor zu bewahren, habe ich allerdings nicht.

    Beispiel: Ich habe die Freiheit, aus religiösen Gründen mich nicht mit bestimmten Personen assoziieren zu wollen.
    Die Freiheit, es auch tatsächlich nicht zu tun, habe ich nicht immer und überall.

    Usw. usw.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  5. #5
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Der letzte Schritt zur Religionsfreiheit ist imho, wenn sich der Staat soweit zurücknimmt, dass zur Freiheit des Glaubens auch die Freiheit des Handelns kommt.

    Beispiel: Ich habe heute die Freiheit, aus religiösen Gründen abzulehnen, was meinen Kindern in der Schule beigebracht wird.
    Die Freiheit, sie davor zu bewahren, habe ich allerdings nicht.

    Beispiel: Ich habe die Freiheit, aus religiösen Gründen mich nicht mit bestimmten Personen assoziieren zu wollen.
    Die Freiheit, es auch tatsächlich nicht zu tun, habe ich nicht immer und überall.

    Usw. usw.
    Nu ja, ich sehe das so, daß die Kirchen (egal welcher Verein) den Menschen engere Grenzen setzt, als es sich heute der Staat erlauben kann. Allerdings haben hier Kirchen (nicht mehr) die Möglichkeit gegen mehr oder weniger Ungläubige oder Abweichler mit weltlichen Strafen vorzugehen.



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  6. #6
    Verloren Benutzerbild von Brathering
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von Feldmann Beitrag anzeigen

    Wie sollte es sonst zu einem fairen Wettbewerb um die Gläubigen kommen können?

    Den Gedanken finde ich hübsch! Gläubige aus marktwirtschaftlicher Sicht hehe

    .
    Aber ja, gewisse werden bevorzugt da historisch hier verwachsen bzw da man sich an ihnen historisch verschuldet hat
    Andere sind ganz neu und passen nicht in das Schema "Religion" welches wir haben, daher können wir mit ihnen nicht richtig umgehen: Sekten, Islam, Buddhisten
    Gehst du zum Griechen, vergiss die Peitsche nicht!

  7. #7
    ewigvorgestrig Benutzerbild von Catholicus Romanus
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    In einem antichristlichen System wie der EU, die die Kirche nur schlecht beeinflusst, bin ich auf jeden Fall für eine strikte Trennung. Die Kirchensteuer macht die Bischöfe nur zu geldgeilen Heuchlern, die alles tun, um den Geldhahn offen zu halten. Sie lassen die Kirche vergendern, vergutmenschen und somit zur zweiten EKD werden.

    Außerdem würde eine Trennung den Christenfeinden eins ihrer Lieblingsthemen entreißen.


    "Jede Hochkultur vergeht dadurch, dass sie die offensichtlichen Dinge vergisst."
    -G. K. Chesterton

  8. #8
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    ... Die Kirchen als per se konservative Organisationen können mit der gesellschaftlichen Entwicklung des Staates nicht mithalten, vor allem nicht in einem demokratischen Staat ...
    1955 AKW Calder Hall 1957 Laika im Sputnik, 1958 Boeing 707, Herzschrittmacher, Satelliten mit Solarzellen, 1961 Juri Gagarin im All, 1964 OS/360 von IBM, 1965 IR8-Reisertrag-Verdoppelung, 1967 Herzverpflanzung, 1968 Knochenmark-Transplantation, 1969 Mondlandung, Jumbo-Jet und Internet, 1973 die Concorde, Skylab Raumstation, 1974 Raumfähre — Und dann nix mehr! Nur noch 68er Ungeist und lahmarschiges Aufmotzen alter Hüte.

    Ohne Demokratie, die mit Bürger-Initiativen Fortschritt verhindert und Proletentum fördert, würden wir nun Atom-Müll und andere Gefahrstoffe zur Entsorgung in die Sonne schießen, Bodenschätze von Mars, Mond, Venus und Asteroiden nutzen, Industrie auslagern in Raumstädte in Erdbegleitung, und wir wären bis zu 150 Jahre leistungsfähig.

    Die letzten 40 Jahre zeigten aber, was Demokratie bewirkt: der einstige Fortschritt von BRD, Europa und USA ging mit Proleten-Diktatur in den Sturzflug: Politiker können ohne Zugeständnisse an Proleten keine Mandate mehr erringen, und Fimen, die nicht der Proleten-Konsum-Gier dienen, gehen pleite. Denn die klügeren 20% der Bevölkerung können die blöderen 80% nicht überstimmen.



    Und mit Steuern, Abgaben und durch Proletenlöhne irre überhöhte Preise wird die Leistung der Klügeren nun bestraft: ein Schreiner, der einen Schrank in 2 Tagen baut, muß 2 Monatslöhne zahlen, wenn er ihn kaufen will, weil ungelernte Proleten in Zulieferfirmen für ihre magere Leistung mehr Lohn krallen als der Schreiner für gute Arbeit in seinem mühsam erlerntem Beruf verdient.

    Die Leistung der Klügeren wurde also bestraft und mästet fast nur noch Proleten, in ganz Europa und USA, und das startete den großen Exodus, die neue Völkerwanderung. Intelligenz, Geld, Wirtschaft und Erwerbstätige mit Leistungs-Ehrgeiz und Kindern oder Kinderwunsch wandern aus. Immer mehr. 5.000/Tag aus Europa, und 2012 über 800.000 aus der BRD.

    Aber nun sind wir Dienstleister mit dem Wunsch nach einer heilen Welt in BRD, Europa und USA eine Mini-Minderheit, da Proleten keine heile Welt wollen, in der Leistung belohnt wird und Faulheit ins Elend führt. Und ihre immer höheren unbezahlten Schulden, die zur Schuldenlawine wurden, sind den Poleten egal, da sie die Schulden ja ohnehin nie bezahlen wollen.

    Sie werden aber zahlen, indem sie sich in wenigen Jahren mit Islamis und anderen Import-Proleten zum nacktem Überleben im Müll um Essensreste und Lumpen prügeln müssen, da kein anderes Land sie aufnehmen will und sie lieber in dem Müll verrecken läßt, mit dem ihre Konsum-Gier schon so übel die Erde versaute und schon so viel Natur vernichtete:



    Zum Schutz vor Proleten-Diktatur schaffte die Kirche Demokratie ab, führte ihre nun schon Jahrtausende bewährte Meritokratie ein, täglich gibt es nun 70.000 Christen mehr, und es steigert sich. China wurde nach Einführung der Religiosfreiheit Wirtschafts-Weltmacht und ist nun schon vor Mexiko und Brasilien und nach den USA das Land mit den meisten Christen.

    2113 gibt es wohl täglich über 200.000 mehr Christen und nirgends mehr Demokratie. Du könntest es auch erleben, hätte Demokratie nicht Fortschritt verhindert.

    Hier ist zwar nach der Meinung Religiöser gefragt, und ich bin gar nicht religiös, aber das Obige ist auch keine Meinung. Es ist teils Blick in den Rückspiegel und teils Blick auf die Strecke vor uns.
    Seit der Zwangs-Umstellung auf Win 10 durch Telekom klappt nix mehr mit Dateien von meiner Web-Seite:
    Muß nun Alles ändern auf Max-Breite 500 px und hier im HPF den viel zu knappen Anhangspeicher nutzen.
    Und dazu hab ich Null Bock ... obwohl ich gar nicht zu den Nullbock-Generationen gehöre.

  9. #9
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von Brathering Beitrag anzeigen
    Den Gedanken finde ich hübsch! Gläubige aus marktwirtschaftlicher Sicht hehe

    .
    Aber ja, gewisse werden bevorzugt da historisch hier verwachsen bzw da man sich an ihnen historisch verschuldet hat
    Andere sind ganz neu und passen nicht in das Schema "Religion" welches wir haben, daher können wir mit ihnen nicht richtig umgehen: Sekten, Islam, Buddhisten
    Fettung durch mich!

    Arbeitest Du vielleicht (mit einem Provisionsvertrag) in einer Firma, die die Steine für die Steinigung von Glaubensabfälligen bei unseren mohammedanischen Freunden liefert?



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  10. #10
    Aufklärer der Aufklärung Benutzerbild von zoon politikon
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    Standard AW: Meinung der Religiösen zur Trennung von Staat und Kirche?

    Zitat Zitat von opppa Beitrag anzeigen
    Nu ja, ich sehe das so, daß die Kirchen (egal welcher Verein) den Menschen engere Grenzen setzt, als es sich heute der Staat erlauben kann. Allerdings haben hier Kirchen (nicht mehr) die Möglichkeit gegen mehr oder weniger Ungläubige oder Abweichler mit weltlichen Strafen vorzugehen.

    Bitte? WELCHE Grenzen setzt dir denn die Kirche genau? Der Staat hingegen schreibt dir sogar vor, auf wieviel Zentimeter genau dein Haus auf deinem eigenen Grundstück stehen darf, wieviel km/h du fahren darfst, wieviel dein Müll kostet, dass du aller paar Jahre einen neuen (teureren) Ausweis beantragen musst, wieviel Geld du ihm zu zahlen hast, wie lange du grillen darfst usw, wie krumm die Gurke sein darf, die du kaufst...

    Also bitte, die zehn Gebote sind doch wesentlich weniger einschränkend, (ich würde sogar sagen, sie sind befreiend!!) als der Wust an Vorschriften und Gesetzen, die ein Staat seinen Bürgern auferlegt.

    Weltliche Strafen durften seit jeher nur von weltlichen Gerichten verhängt werden.
    CF

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