600 mio. € sind dafür geplant, und auf Berliner Art werden damit wohl 2.395 mio. € über doppelt die geplante Bauzeit verbraten. Wenn es dann schon was Altes sein soll, wieso dann nicht der alte Trick des Architekten Georg Metzendorf von vor über 100 Jahren mit 3.092 Sozial-Wohnungen in Krupps Margarethenhöhe, die heute nur 300 mio. € kosten würden und 15 mio. Miete/Jahr einbringen würden?
Mit der Bauordnung von Caracas, die 5% zusätzliche Grünfläche pro Etage erlaubt, könnte ein seriöser Bauherr mehr Grünfläche schaffen als die Gebäude Grundfläche haben, mit einem Architekten wie Vincent Callebaut absolute Spitzen-Wohnungen, tolle Büros und Praxen, ein Einkaufszentrum und herrliche Freizeitanlagen schaffen, und noch, oh Graus, einen ansehlichen Profit für die Anleger erwirtschaften:
Das gäbe 2.000 produktive Arbeitsplätze, die viel Steuern und Abgaben einbringen und darüber hinaus noch eine ordentliche Ecke Kohle für den Inlandsmarkt erwirtschaften. Aber die Korruption der Stadtschloß-Mafia hat für einen Kurs-Schwenk wohl schon zu tiefe Wurzeln geschlagen, was ich 1998 entdeckte und seither auch verfolgen konnte:
1998 wollte einer meiner Klienten, ein GB-Konzern, als General-Übernehmer für das Stadtschloß fungieren und hatte schon Segelohr Prinz Charles als Schrirmherrn rekrutiert, der ja gerne altbackene Bauerei fördert. Erstaunlich, wer da alles mit gut honorierten Gutachten, Versammlungen und Reden oder einfach nur Auftritten bedacht werden wollte.
Seit der Zwangs-Umstellung auf Win 10 durch Telekom klappt nix mehr mit Dateien von meiner Web-Seite:
Muß nun Alles ändern auf Max-Breite 500 px und hier im HPF den viel zu knappen Anhangspeicher nutzen.
Und dazu hab ich Null Bock ... obwohl ich gar nicht zu den Nullbock-Generationen gehöre.
Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.
Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...
Furchtbar wie sehr man hier Kitsch mag. Es geht ja nicht um das Geld, obwohl auch das ein Thema ist, wenn Südeuropa hungert. Aber das Ding wurde von der Geschichte getilgt. Warum muss man so tun, als wäre das zu beheben? Das ist geschmacklos. Hat die deutsche Moderne keine Ideen als schlechte Kopien zu machen? Das war schon mit der Frankfurter Oper oder der Frauenkirche traurig. Aber jetzt schon wieder?
Das Potsdamer Stadtschloss ist ein schönes Beispiel dafür, wie man nicht rekontruieren sollte. Hier hat man dem Neubau des brandenburgischen Landtages die orginalgetreue Fassade des alten Stadtschlosses "umgehangen". Damit ist es für mich eine eindeutige Mogelpackung.
Die im Westen sind noch schlimmer.
Der Fall Köln ist ein wirklich abschreckendes Beispiel.
Paris eignet sich in diesem Zusammenhang nicht besonders gut. Baron Haussmann hat bei seiner Umgestaltung auch nicht besonders viel Rücksicht auf die Altstadt genommen.
Berlin lässt sich deshalb schwer mit Paris oder London vergleichen, weil einfach nicht alt genug ist.
Traurig aber wahr.
Das liegt aber auch an der trostlosen Einfallslosigkeit (nicht nur der deutschen) Moderne, die sich seit 70 Jahren im rechten Winkel, Beton, Stahl und Glas verausgabt und nur noch die xte Kopie billigen Bauhausepigonentums liefert. Sie macht denselben Fehler wie andere Kunstbereiche auch: sie erhebt das Prinzip der Negation des Früheren zur religiösen Wahrheit, damit schneidet sie sich aber vollends von jeder geschichtlich-organischen Rückbindung und jeder Art der Rückkopplung ab. Das geht soweit, daß Publikumszuspruch als degoutant und zu vermeidendes Zeichen der Gewöhnlichkeit ("Massengeschmack") empfunden wird. Entsprechend fallen dann die Kunstwerke der Gegenwart auch aus. Dieses Phänomen ist in den bildenden Künsten ebenso anzutreffen wie in der Musik oder eben der Architektur.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Sie meinen, man stellt solchen Kitsch hin und lobt es übermäßig, weil der ganzen Kultur nichts neues einfällt? Aber Sie haben recht. Es ist lange her, dass ich etwas wirklich neues sah. Das kam allerdings meistens aus den USA und vielleicht auch England.
Islam = Religionsdiktatur
Ich habe ja schon klargemacht, daß ich solche Projekte wie das Berliner Schloß (oder den Frankfurter Römer) für architektonisches Disneyland halte. Diese Gebäude geben nur vor, alt zu sein, tatsächlich findet sich nicht ein einziger originaler Zimmermannsnagel oder Ziegelstein in diesen historistischen Repliken. Anders verhält es m.E. mit den Bau der Frauenkirche. Zum einen war der Wiederaufbau wirklich von der Bevölkerung gewollt, zumal für die Dresdner war das ein Herzensanliegen. Selbst wir in Köln konnten das gut nachfühlen, wir mußten uns nur vorstellen, der Kölner Dom wäre im Kriege zerstört worden. Unterschätze nie die Bedeutung von Ortssymbolik! Zum anderen gab es ja noch all die Steine im Trümmerhaufen, die im wiedererrichteten Bau wieder an ihrer alten Stelle sitzen, natürlich umgeben und gestützt von viel neuem Material. Selbstverständlich weiß ich auch, daß die Frauenkirche nicht der denkmalpflegerischen reinen Lehre entspricht. Aber diese Kirche steht heute, weil es einen breiten Bürgerkonsens zu ihrer Errichtung gab. Beim Schloß ist das ganz anders, das ist ein Elitenprojekt, das z.B. hier im Rheinland keine Menschenseele interessiert.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
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