Zitat von
Nathan
Endlich mal überrascht mich ein politischer Antipode mit einem interessanten Gegenargument anstatt dumpfem Herumgeprolle, Respekt!
Rot im Kalender anstreichen, grün bekränzen!
Zweifellos. Deswegen sind wir ja im Moment auch nicht isoliert, sondern eine Führungskraft innerhalb der EU und eine global anerkannte Respektstaatssperson. Unsere Kompatibilität würde aber unter einem Staatsmodell stark leiden, das hier des öfteren propagiert wird. Also raus aus der EU, weg mit Euro, Muslime, Juden und Osteuropäer nachdrücklich(!) zum Verlassen des Staatsgebietes auffordern, sowie Abschaffung der parlamentarischen Demokratie durch "Beseitigung" (!) der aktuellen politischen Kaste und Ersatz derselben durch..., ja durch was ist wohl nicht klar, die einen wollen einen neuen Führer/Kaiser/König, was die anderen wollen wird nicht so recht deutlich. Aber einen Bürgerkrieg hält die eine seite für unvermeidlich, die andere sogar für begrüßenswert. Was willst du mit solchen Leuten anfangen? Darüber wird die Welt nicht lachen können und ein zweites Mal "appeasig" zusehen werden sie auch nicht. Mit solchen Leuten ist "kein Staat zu machen".
Eine ganz interessante Frage ist tatsächlich, inwieweit die Kultur eines Staates wirklich eng verzahnt ist mit ihrer wirtschaftlichen Kraft. Spontan möchte man sagen, klaro, ist ja selbstverständlich. Aber warum? Angeblich wird im Moment die deutsche Kultur heftig zersetzt durch muslimische und andere fremde Einflüsse. Dennoch ist unsere Wirtschaftskraft ungebrochen, ja sogar europäische Spitze. Irgendetwas kann also nicht stimmen. Entweder geht es unserer deutschen Kultur viel besser als hier permanent unterstellt, oder aber es gibt diesen Zusammenhang nicht. Müsste man drüber sprechen.
Von einer "Assimilation" Deutschlands an Europa kann man auf jeden Fall NICHT sprechen. Das ist weder geplant, noch gewünscht noch überhaupt möglich. Europa besteht bereits jetzt schon zu einem ganz gewichtigen Teil aus Deutschland und etwas an sich selbst assimilieren widerspricht der grundsätzlichen Bedeutung des Begriffs. ich würde eher sagen "verschmelzen". Eine verschmelzung der europäischen Kulturen kann nur zzum Vorteil aller gereichen. Bereits heute vermischen sich europaweit Essgewohnheiten, Mode, Baustile, Musik und bildende Künste.
Die Innovationskraft Deutschlands dient ja bereits heute schon als Motor und Wegweiser für Europa. Das hier so sehr gescholtene "EEG" und seine tatkräftige Umsetzung wird europaweit bewundert und nach Kräften kopiert. Wir beweisen aktuell, dass erneuerbare Energien Atomkraft teilweise ersetzen können und dass die Menschen ihren Wohlstand nicht notwendig durch radioaktiven Vermüllung auf dem Rücken der nächsten Generationen erzeugen müssen. Im Moment zehrt Europa noch mehr als umgekehrt, das ist wahr. Man muss aber kein Prophet sein um zu sehen, dass Deutschland in relativ kurzer Zeit durch den chinesischen Marsch durch die europäische Wirtschaft in Bedrängnis geraten wird. Ein vereintes Europa kann sich (vielleicht) dagegen stemmen, aber jeder einzelne Nationalstaat Europas wäre völlig machtlos gegen diese Entwicklung.
Nimm als Beipiel die Automobilproduktion. Es ist genau auszumalen, was geschieht, wenn China die Einfuhr nach und die Produktion in China für deutsche Produkte drosseln würde, was jederzeit passieren kann. Das wäre das praktisch baldige Aus für die deutschen Premiummarken und damit auch eine Katastrophe für unsere Wirtschaft! Es muss uns gelingen, eigene Märkte offen zu halten, die nicht von den global playern der Wirtschaft so ohne weiteres kontrolliert werden können. Deutschland allein ist für Deutschland wirtschaftlich(!) zu klein.
Die Japaner machten uns seinerzeit die Hölle heiß (Telefunken, Grundig, Nordmende,Carl Zeiss, Junghans, um nur einige zu nennen), aber das war nur ein laues Lüftchen verglichen mit dem, was eine top Großmacht wie China anstellen kann und voraussichtlich auch irgendwann wird.