Diskriminierung ist in Deutschland allgegenwärtig
Ein Bericht der Antidiskriminierungsstelle zeigt: Schule und Arbeitswelt tun sich immer noch schwer mit dem Besonderen. So fühlt sich jeder vierte Schüler mit Migrationshintergrund benachteiligt.
Die Bildungs- und Arbeitswelten werden vielfältiger. Das Bewusstsein dafür, dass etwa Unternehmen von möglichst unterschiedlichen Mitarbeitern profitieren, ist gewachsen. Manche haben sich sogar ein professionelles "Diversity Management" zugelegt. Das soll dafür sorgen, dass Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Hautfarbe, sexueller Neigung oder mit Behinderungen es weit bringen. Das ist zumindest die Theorie.
In der Praxis ist Diskriminierung nach wie vor allgegenwärtig. In der Berufswelt findet diese häufig schon beim Zugang zum Job statt, wie der Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt, der der "Welt" exklusiv vorliegt. Oft werden Bewerber abgelehnt, weil man ein "junges Team" wolle, weil sanitäre Anlagen nicht für einen Rollstuhl ausgelegt seien oder ein fremd klingender Name die Bewerbung gleich bei den Absagen landen lässt.
Im Schulsystem ist der Zugang zu Regelschulen vor allem ein Problem von Kindern mit Behinderung. Mobbing-Erfahrungen machen dagegen nicht nur sie. Diese gehören zu den am häufigsten angezeigten Problemen. Zwar ist in den Schulen laut Studien ein Bewusstsein dafür vorhanden, dass die Schülerschaft mittlerweile sehr heterogen ist und man darauf entsprechend eingehen muss.