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Mit der Dynamik des global agierenden Kapitalismus geht eine tiefgehende Erosion westlicher Werte einher, die einstmals dem Prozess der Aufklärung entsprungen waren. Der Siegeszug des neoliberalen Pragmatismus, der außer dem Geld keine Werte mehr kennt und gelten lässt, hat somit zum paradoxen Ergebnis, dass mit den Geschäftsbeziehungen zu den Scharia-Staaten der Weg zu einem neuen religiösen Fundamentalismus geebnet wird, der von den Verlierern des kapitalistischen Modernisierungsprozesses, den muslimischen Communities, die man seit Jahrzehnten versäumt hat, in die hiesige Gesellschaft zu integrieren um so bereitwilliger angenommen, als es den Scharia-Staaten hierzulande erlaubt ist, ihre maximal rückschrittliche Auslegung des Islam mit großem finanziellen und propagandistischem Aufwand nach Deutschland zu exportieren. Teil 2 des Gesprächs mit Sascha Adamek, Autor des Buches [Links nur für registrierte Nutzer].
Herr, Adamek, inwiefern hängen Terrorfinanzierung und mangelhafte Finanzkontrollen miteinander zusammen?"Die Moschee mit der größten IS-Nähe wird monatelang nicht geschlossen"
Berlin ist nach ihren Ausführungen ein Hot-Spot des radikalen Islamismus. Wie kommt das?
Sascha Adamek: Es gibt dort eine starke salafistische Szene. Von 10.000 deutschlandweit leben 840 Salafisten in Berlin, davon 380 gewaltorientiert. Der polizeiliche Staatsschutz ist, wie wir seit dem Fall Amri wissen, personell nicht in der Lage alle terroristischen Gefährder adäquat zu observieren und die Bilder, die vom Verfassungsschutz und der Polizei vor der Fussiletmoschee aufgenommen wurden, wurden nicht ausgewertet. Und die Moschee mit der größten IS-Nähe mitten in der Hauptstadt wird monatelang nicht geschlossen. Das ist wirklich skandalös.