User in diesem Thread gebannt : Dayan, Löwe, Kurti, Heisenberg and Uffzach


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Thema: Syrien-Diskussion

  1. #73461
    Herzland Benutzerbild von Süßer
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von Durkheim Beitrag anzeigen
    Was von einem "heiligen Krieg" fabulierst Du da? Du meinst sicherlich den Krieg der USA im kalten Krieg gegen Russland.

    [Links nur für registrierte Nutzer]



    DIE Sunniten haben nirgends zum Dschihad aufgerufen, Du meinst sicherlich die Taliban/Al-Quaida/ISIS, die aber keine Sunniten sind, sondern allesamt saudische Wahabiten! Im Sunnitentum als auch Schiitentum gelten Wahabiten als Sekte.


    Die Mehrheitsbevölkerung war mit Assad nicht zufrieden, das stimmt. Aber das hatte KEINE religiösen Hintergründe.


    Nichts neues, praktizieren die Amis überall und überall nur künstliche geschürte Konflikte und Kriege.


    Der Syrienkrieg wurde von Israel initiiert. Die USA führen in Syrien einen Krieg, das der Krieg Israels ist. Der amerikanische Steuerzahler darf für die Kriege Israels bezahlen. Natürlich müssen die Türkei als auch EU-Staaten für die Folgekosten wie Flüchtlinge aufkommen, aber nicht Israel oder die USA.


    Da gab es keine Probleme mit den Christen und Syrern und Mehrheitsbevölkerung.


    Was das Recht der Türkei ist, sich gegen Terrorismus zu verteidigen.


    Die Türkei führt nirgends einen "Dschihad als sunnitischer Staat". Das ist blanker Unsinn. Die Türkei ist kein arabischer Staat und die Türken keine Araber.


    Was meinst Du mit schielen auf Ölvorräte in Mossul. Die Deppen im Nordirak produzieren ja absolut nichts! Die Türkei macht glänzende Geschäfte im Nordirak im Strassen- und Infrastrukturbau, nahezu sämtliche neue und moderne Gebäude dort sind von türkischen Firmen, weil die Kurden zu doof dafür sind. Über 98% der Lebensmittel im Nordirak stammt aus der Türkei und nahezu sämtliche Textilien und Alltagswaren bis hin Elektrogeräte. Wir machen genug Geld im Nordirak, im Gegenzug bezahlen die Kurden mit Erdöl.


    Russland und die Türkei sind strategische Partner in Syrien.


    Nochmal, die Aufstände und Proteste in Syrien waren nirgends religiöser, sondern politische Natur und zudem wohl begründet und berechtigt. Die Unzufriedenheit der syrischen Mehrheitsbevölkerung mit Assads Politik in Syrien kannst Du nicht abstreiten.
    Die Scharia gab es übrigens schon unter Assad in syrischen Gerichten. Nirgends in Syrien gab es Aufstände aufgrund religiösen Motiven.
    Nein, so kann ich mit Dir nicht diskutieren. Wenn ich diskutiere geht es um die Wahrheit, um die Erkenntnis; nicht um politische Vorteile oder parteiische Begründungen.

    Die grundlegende Frage ist doch, hat der Krieg den Charakter eines Dschihads, oder eben nicht? Meine Antwort ist klar, ja. Der positiven Antwort muß doch logischerweise die Betrachtung der einzelnen Akteure unter diesem Gesichtspunkt erfolgen. Alles Andere bringt doch keine Erkenntnisse.

    Ich denke mal, die Sunniten haben den Aufstand begonnen, weil sie eine gute Chance zu gewinnen sahen, nicht weil sich die Menschenrechtslage rapide verschlechterte.
    Nochmal, die Aufstände und Proteste in Syrien waren nirgends religiöser, sondern politische Natur und zudem wohl begründet und berechtigt. Die Unzufriedenheit der syrischen Mehrheitsbevölkerung mit Assads Politik in Syrien kannst Du nicht abstreiten.
    Das sind unser 2 Statements zum Beginn des Konflikts. Das Syrien eine autokratische Diktatur ist wie Irak und DDR es waren, sowie der Reformbedarf, steht außer Frage. Wenn die Syrer unzufrieden waren, sollte es alle religiösen Schichten erfassen, wenigsten mehr als eine. Wenn nur die Sunny unzufrieden waren, dann ist die Frage zustellen ob es genau die gleiche Rosinenpickerei ist, die sie in Deutschland (und überall in der Welt) veranstalten. Also ob die politische Unzufriedenheit darin besteht, das sie nicht die gesellschaftliche Macht besitzen. Dann schau Dir die Kriegsergebnisse an unter dem Grundsatz, Kriegsergebnisse sind deckungsgleich mit den Kriegszielen. Dieser Kalifat auf hieß doch Islamischer Staat? Wenn diese grundlegenden Sachen abgearbeitet worden sind, können wir uns den Geschmacksrichtungen zuwenden...

  2. #73462
    Herzland Benutzerbild von Süßer
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Lies selber! Das ist ein Bericht von einem Massaker 2011, das den Krieg mit auslösten. [Links nur für registrierte Nutzer]

    Von Clara Weiss
    16. Juni 2012


    Der Journalist Rainer Hermann hat am 13. Juni in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung seinen früheren Bericht vom 7. Juni bestätigt, der die offizielle Version des Hula-Massakers widerlegt.
    Die Ereignisse in Hula vom 25. Mai sind von den Medien größtenteils einhellig als „Gräueltat“ der syrischen Regierung bezeichnet worden, wobei sie sich ausschließlich auf Berichte der so genannten Rebellen stützten. Der Westen nutzte das Massaker als Vorwand, um kräftig die Kriegstrommel zu rühren und den Druck auf das Regime von Bashar al-Assad zu verstärken. Die USA und Großbritannien zogen als Reaktion auf das Massaker ihre Diplomaten aus Syrien ab.
    In seinem Bericht vom 7. Juni hatte Hermann festgestellt, dass die Opfer des Massakers in der Stadt Taldou, die in der Ebene von Hula liegt, Angehörige der alawitischen und schiitischen Minderheit und die Mörder nicht Truppen des Assad-Regimes, sondern Kommandos der sunnitischen Rebellen-Armee waren. Die syrische Oppositions-Bewegung wird hauptsächlich von Angehörigen der Sunniten getragen, während Präsident Bashar al-Assad der alawitischen Minderheit angehört.
    Obwohl die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine der bedeutendsten deutschsprachigen Zeitungen und Rainer Hermann ein renommierter Journalist ist, wurde der Bericht von der internationalen und deutschen Presse kaum aufgegriffen, teils sogar verworfen.
    In seinem neuen Artikel verteidigt Hermann seine Berichterstattung und führt weitere Details zu dem Massaker der Rebellen an. Auch dieser neue Bericht ist bisher mit Schweigen übergangen worden.
    Die Ebene von Hula, schreibt Hermann, „ist von einer langen Geschichte konfessioneller Spannungen belastet. (…) Die Namen der getöteten 84 Zivilisten sind bekannt. Es handelt sich um die Väter, Mütter und 49 Kinder der Familie al Sajjid und zwei Zweige der Familie Abdarrazzaq. (…) Zudem waren die in Taldou lebenden Verwandten des regimetreuen Parlamentsabgeordneten Abdalmuti Mashlab unter den Ermordeten.“
    Er fährt fort, den genauen Tathergang zu beschreiben: „Die Mitglieder der Familien wurden gezielt und bis auf eine Ausnahme getötet. Kein Nachbar wurde auch nur verletzt. Ortskenntnisse waren eine Voraussetzung für diese gut geplanten ‚Hinrichtungen‘.“
    Hermann zitiert dann den elf-jährigen Ali, der als einziger aus der Familie al Sajjid das Blutbad überlebt hat: „Die Täter waren kahlgeschoren und hatten lange Bärte“. Dies deutet Hermann zufolge auf „fanatische Dschihadisten“, nicht „Milizen der Schabiha“ als Täter hin.
    Bisher lautete die gängige Version des Massakers, die insbesondere der britische Observer und der Spiegel in reißerischen Berichten präsentiert hatten, dass die Milizen der Schabiha, die als „Stoßtrupp des Assad-Regimes“ gelten, für das Massaker verantwortlich seien. Diese Artikel stützten sich auf die Aussagen des Majors Dschihad Raslan, der zuerst in Assads Armee gedient habe und dann vor Entsetzen über die „Ereignisse in Hula“ desertiert sei. Hermanns Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entlarvt diese Berichte als Lügen und Kriegspropaganda.
    Den Tathergang rekonstruiert Hermann folgendermaßen: „Nach dem Freitagsgebet am 25. Mai griffen mehr als 700 Bewaffnete unter Führung von Abdurrazzaq Tlass und Yahya Yusuf in drei Gruppen, die aus Rastan, Kafr Laha und Akraba kamen, drei Straßenkontrollen der Armee um Taldou an. Die zahlenmäßig überlegenen Rebellen und die (meist ebenfalls sunnitischen) Soldaten lieferten sich blutige Gefechte, bei denen zwei Dutzend Soldaten, überwiegend Wehrpflichtige, getötet wurden. Während und nach den Gefechten löschten Rebellen, von Einwohnern aus Taldou unterstützt, die Familien Sajjid und Abdarrazzaq aus. Diese hatten sich geweigert, sich der Opposition anzuschließen.“
    Hermann beruft sich in seinem Artikel auf frühere Berichte anderer Journalisten und Nonnen vom Jakobskloster in Syrien. Dem Journalisten Martin Jannsen hatten Nonnen geschildert, wie die Rebellen nach dem Hula-Massaker „die Leichen der getöteten Soldaten und Zivilisten vor der Moschee stapelten und wie sie am folgenden Tag vor den Kameras rebellenfreundlicher Sender den UN-Beobachtern ihre Version von dem angeblichen Massaker der syrischen Armee erzählten.“
    Schon Ende April hatte die Nonne Agnès-Maryamin in einem offenen Brief die Eskalation der sektiererischen Gewalt in der Gegen um Homs beschrieben. Sie warnte vor einer schrittweisen Liquidierung aller Minderheiten durch die sunnitischen Rebellen und berichtete von Vertreibungen von Christen und Alawiten aus ihren Häusern und der Vergewaltigung junger Mädchen, die den Rebellen als „Kriegsbeute“ gegeben worden waren.
    Auch auf den russischen Journalisten Marat Musin, der für die Nachrichtenagentur Anna arbeitet und sich am 25. und 26. Mai in Hula aufgehalten hatte, nimmt Hermann Bezug, um seine Darstellung der Ereignisse zu stützen. Musin hat die bis dato wohl genaueste Reportage über das Massaker in Hula verfasst. Seine Version stimmt in allen wesentlichen Punkten mit derjenigen Hermanns und der Nonnen überein. (Für eine englische Übersetzung des Berichts, siehe: „[Links nur für registrierte Nutzer]“)
    Die Berichte dieser Journalisten und der neueste Artikel in der FAZ bestätigen, dass in Syrien ein Bürgerkrieg im Gange ist, der von den westlichen Mächten bewusst gefördert und ausgenutzt wird, um das Land zu destabilisieren und einen Regime-Wechsel vorzubereiten. Die Rebellen sprechen nicht für die Mehrheit der Bevölkerung, sondern bestehen aus ehemaligen Regime-Mitgliedern, Söldnern, Terroristen und Geheimdienstlern, die eine reaktionäre politische Agenda verfolgen und von denen viele die Unterstützung des Westens nutzen, um alte Rechnungen zu begleichen und sektiererische Konflikte auszutragen.
    Die internationale Presse unterstützt die Kriegsvorbereitungen des US-Imperialismus und seiner Verbündeten mit einer beispiellosen Hetze und Gräuel-Propaganda. Das ist der Grund, warum Hermanns Artikel und die fundierten Berichte anderer Journalisten und Augenzeugen von der Presse größtenteils totgeschwiegen werden

  3. #73463
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von Süßer Beitrag anzeigen
    Lies selber! Das ist ein Bericht von einem Massaker 2011, das den Krieg mit auslösten. [Links nur für registrierte Nutzer]

    Danke. Anbei ein Bericht aus einer anderen Stadt. Die Glaubwürdigkeit mag jeder selbst beurteilen.

    Wie alles begann
    Ein Konflikt in der Beduinenstadt Daraa im Frühjahr 2011 war der Zündfunke, der Syrien in Brand setzte. Obwohl Präsident Assad alle Forderungen der Bewohner erfüllte, begannen ausländische Kämpfer mit dem Schießen.

    Von Dorothea Schäfer

    Geplant war es schon lange. Angefangen aber hat es in Daraa, einer Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern an der Grenze zu Jordanien. Obwohl Daraa eine Beduinenhochburg ist wie Homs und Hama, hat man es anfangs im Westen so dargestellt, als sei es der Beginn einer Studentenrevolte. Das war falsch, denn den Studenten ging es in Daraa wie überall in in Syrien durch die Bank gut. Es war ganz anders: Da war eine Gruppe Jugendlicher, fast noch Kinder, die Anfang Februar 2011 verantwortlich zeichneten für eine Aktion, bei der es zu Personen- und Sachschaden kam. Die Fast-noch-Kinder landeten im örtlichen Gefängnis, wo man ihnen ungut mitspielte. Es waren Tage vergangen, bis die Väter und Onkel und Scheichs einen Termin beim Bürgermeister erreicht hatten. Sie wurden vorstellig und baten: „Gebt uns unsere Söhne und Neffen zurück. Es sind Tage vergangen, sie hatten Strafe genug – und es sind Kinder, einige unter ihnen sind gerade erst sechzehn Jahre.“ Der Disput ging hin- und her.

    In dieser Gegend tragen die Beduinen traditionelle Bekleidung: den langen Kaftan und als Kopfbedeckung Kufiya, ein weißes oder farbiges Baumwolltuch, gehalten von einer meist schwarzen Baumwollkordel, dem Aqal. Außer im ganz privaten Umfeld gehört es sich nicht, sich ohne Kopfbedeckung zu zeigen; es wäre nicht ehrenvoll. Die Kopfbedeckung ist ein Symbol für die Ehre, insbesondere die Aqal. „Gib uns unsere Kinder zurück – sie sind das Kostbarste, dass wir haben. Wir ergeben uns Dir – sag, was Du willst. Und als Pfand unserer Unterwerfung geben wir unsere Ehre!“, sagten die Väter und Onkel und nahmen – welch ein Schritt! – zum Zeichen, wie ernst es ihnen war, ihre Kufiyas und Aqals ab und legten sie vor dem Bürgermeister auf seinem Schreibtisch ab. Welch Geste!
    Und der Bürgermeister? Der machte eine wegwerfende Geste mit dem Arm und fegte seinen Schreibtisch leer: „Weg mit diesem dreckigen Zeug…“ und mit einer Handbewegung ließ er den in Kufiyas und Aqals manifestierten Stolz der Beduinen im nächstbesten Papierkorb entsorgen. Nun… darauf hin ging es recht heftig zu. Nicht nur auf dem Bürgermeisteramt – das ganze Städtchen Daraa probte den Aufstand.

    Die Kunde drang ziemlich schnell zum Präsidenten, der umgehend reagierte: Die Kinder kamen, wenn auch etwas lädiert (und wie gemunkelt wird, soll wohl auch eines gefehlt haben) umgehend aus dem Gefängnis frei. Der Bürgermeister wie auch der ebenfalls in die Affäre verwickelte Gouverneur wurden ihres Amtes enthoben und zur Verantwortung gezogen. Und geübt im Umgang mit all den Ethnien in seinem Land schickte der Präsident seine Entschuldigung an die Väter, Onkels und Scheichs einhergehend mit einer Einladung zum Gespräch im Präsidentenpalast. Ganz im Sinne der Beduinentraditionen hieß es in der präsidentiellen Nachricht: „Nur ihr und ich – keiner dazwischen!“

    Kaum war die Nachricht überbracht, trafen Reisebusse aus Damaskus ein, und nicht nur die Väter, Onkels und Scheichs nahmen Platz, auch die Schulleitung, die Lehrer und der Vorstand des Jugendfreizeitheims. Der Präsident entschuldigte sich: Es hätte niemals vorkommen dürfen. Und er hörte dem zu, was ihm die Beduinen berichteten, und man diskutierte, was für die jungen Leute getan und was verbessert werden konnte. Es wurde auch erörtert, wie es überhaupt zu den Vorfällen kommen konnte – Graffiti und mutwillige Zerstörung an Gemeinschaftseigentum werden in der Region bei der jungen Generation nicht nur kaum praktiziert, sondern sind eher ziemlich unbekannt.

    Die Spur führte zu einer Lehrerin, die den Jugendlichen ausführlich geschildert hatte, wie es im Westen zugeht, und sie zu ihrem Tun ermutigt hatte. Von ihr hatten sie erfahren, dass dies „Revolution“ sei. Ein zu dem gegebenen Kontext eher skurril anmutendes Detail, dem man zu jenem Zeitpunkt nicht übermäßig Aufmerksamkeit schenkte – das kam später dann erst später, als ein anderer Zusammenhang da war.

    Irgendwann dann ging es im Gespräch um Wiedergutmachung. „Was wollt ihr?“, fragte der Präsident. Das Entrichten von Blutgeld oder ähnlichen Wiedergutmachungen ist in Beduinenkreisen auch heute nichts Ungewöhnliches, sondern eine nützliche und heutzutage zunehmend praktizierte Technik, die Blutrache und ähnliche Fehden vermeiden hilft.

    Da war Verschiedenes, das sie sich zum Teil lange schon für ihr Städtchen, für ihre Gemeinschaft, für die Familie gewünscht hatten. Der Präsident sagte: Ja. Und: Ja. Und dann kam ein merkwürdiger Wunsch, der zentrale Wunsch: Man habe aufgrund der Vorfälle derzeit das Vertrauen in die Obrigkeit verloren, man brauche Zeit und Abstand, um dieses wieder gewinnen zu können. Aus diesem Grund wolle man für einen näher zu bestimmenden Zeitrahmen keine Staatspräsenz, insbesondere keine Polizei mehr in Daraa. Der Präsident war verblüfft: Keine Polizei? Was sei denn bei kleinkriminellen Vorfällen wie Diebstahl, Einbruch, Betrug? – „Wir schützen uns selbst“, lautete die Antwort. Und die Regelung des zeitweise nicht unerheblichen Verkehrsaufkommens an zentralen Brennpunkten der City? – „Wir regeln das selbst“ Assad zögerte: Für wie lange solle die Regelung denn gelten? Ein paar Wochen nur… Nun gut. Er gewährte auch dies.

    Die Väter, Onkels und Scheichs, auch die Schulleitung, die Lehrer und der Vorstand des Jugendfreizeitheims nahmen ihre Plätze in den Bussen wieder ein und fuhren heim. Dort gab es viel zu berichten von der Reise nach Damaskus, und zunächst ließ sich alles erstaunlich gut an: Man organisierte sich selbst und es funktionierte, sogar der Straßenverkehr soll, nachdem die Beduinen die Regelung übernommen hatten, reibungsloser funktioniert haben.

    Es waren keine zwei Wochen ins Land gegangen, da tauchten Fremde auf in Daraa. (Im weiteren wird das Einsickern der Terroristen geschildert. – Den Artikel vollständig lesen in der Printausgabe [Links nur für registrierte Nutzer].)
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

  4. #73464
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Heiko Maas, Steinmeier sind ja bei der Dritten Milliarde, was in die kriminellen Mörder Partnerschaften rund um die FSA gepumpt wird. Hinzu kommen die illegalen Syrien Sanktionen wo der Auslöser die erfundenen Lügen Story des Spiegel waren, von Relotius

  5. #73465
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von Flaschengeist Beitrag anzeigen
    Danke. Anbei ein Bericht aus einer anderen Stadt. Die Glaubwürdigkeit mag jeder selbst beurteilen.

    Wie alles begann
    Ein Konflikt in der Beduinenstadt Daraa im Frühjahr 2011 war der Zündfunke, der Syrien in Brand setzte. Obwohl Präsident Assad alle Forderungen der Bewohner erfüllte, begannen ausländische Kämpfer mit dem Schießen.

    Von Dorothea Schäfer

    Geplant war es schon lange. Angefangen aber hat es in Daraa, einer Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern an der Grenze zu Jordanien. Obwohl Daraa eine Beduinenhochburg ist wie Homs und Hama, hat man es anfangs im Westen so dargestellt, als sei es der Beginn einer Studentenrevolte. Das war falsch, denn den Studenten ging es in Daraa wie überall in in Syrien durch die Bank gut. Es war ganz anders: Da war eine Gruppe Jugendlicher, fast noch Kinder, die Anfang Februar 2011 verantwortlich zeichneten für eine Aktion, bei der es zu Personen- und Sachschaden kam. Die Fast-noch-Kinder landeten im örtlichen Gefängnis, wo man ihnen ungut mitspielte. Es waren Tage vergangen, bis die Väter und Onkel und Scheichs einen Termin beim Bürgermeister erreicht hatten. Sie wurden vorstellig und baten: „Gebt uns unsere Söhne und Neffen zurück. Es sind Tage vergangen, sie hatten Strafe genug – und es sind Kinder, einige unter ihnen sind gerade erst sechzehn Jahre.“ Der Disput ging hin- und her.

    In dieser Gegend tragen die Beduinen traditionelle Bekleidung: den langen Kaftan und als Kopfbedeckung Kufiya, ein weißes oder farbiges Baumwolltuch, gehalten von einer meist schwarzen Baumwollkordel, dem Aqal. Außer im ganz privaten Umfeld gehört es sich nicht, sich ohne Kopfbedeckung zu zeigen; es wäre nicht ehrenvoll. Die Kopfbedeckung ist ein Symbol für die Ehre, insbesondere die Aqal. „Gib uns unsere Kinder zurück – sie sind das Kostbarste, dass wir haben. Wir ergeben uns Dir – sag, was Du willst. Und als Pfand unserer Unterwerfung geben wir unsere Ehre!“, sagten die Väter und Onkel und nahmen – welch ein Schritt! – zum Zeichen, wie ernst es ihnen war, ihre Kufiyas und Aqals ab und legten sie vor dem Bürgermeister auf seinem Schreibtisch ab. Welch Geste!
    Und der Bürgermeister? Der machte eine wegwerfende Geste mit dem Arm und fegte seinen Schreibtisch leer: „Weg mit diesem dreckigen Zeug…“ und mit einer Handbewegung ließ er den in Kufiyas und Aqals manifestierten Stolz der Beduinen im nächstbesten Papierkorb entsorgen. Nun… darauf hin ging es recht heftig zu. Nicht nur auf dem Bürgermeisteramt – das ganze Städtchen Daraa probte den Aufstand.

    Die Kunde drang ziemlich schnell zum Präsidenten, der umgehend reagierte: Die Kinder kamen, wenn auch etwas lädiert (und wie gemunkelt wird, soll wohl auch eines gefehlt haben) umgehend aus dem Gefängnis frei. Der Bürgermeister wie auch der ebenfalls in die Affäre verwickelte Gouverneur wurden ihres Amtes enthoben und zur Verantwortung gezogen. Und geübt im Umgang mit all den Ethnien in seinem Land schickte der Präsident seine Entschuldigung an die Väter, Onkels und Scheichs einhergehend mit einer Einladung zum Gespräch im Präsidentenpalast. Ganz im Sinne der Beduinentraditionen hieß es in der präsidentiellen Nachricht: „Nur ihr und ich – keiner dazwischen!“

    Kaum war die Nachricht überbracht, trafen Reisebusse aus Damaskus ein, und nicht nur die Väter, Onkels und Scheichs nahmen Platz, auch die Schulleitung, die Lehrer und der Vorstand des Jugendfreizeitheims. Der Präsident entschuldigte sich: Es hätte niemals vorkommen dürfen. Und er hörte dem zu, was ihm die Beduinen berichteten, und man diskutierte, was für die jungen Leute getan und was verbessert werden konnte. Es wurde auch erörtert, wie es überhaupt zu den Vorfällen kommen konnte – Graffiti und mutwillige Zerstörung an Gemeinschaftseigentum werden in der Region bei der jungen Generation nicht nur kaum praktiziert, sondern sind eher ziemlich unbekannt.

    Die Spur führte zu einer Lehrerin, die den Jugendlichen ausführlich geschildert hatte, wie es im Westen zugeht, und sie zu ihrem Tun ermutigt hatte. Von ihr hatten sie erfahren, dass dies „Revolution“ sei. Ein zu dem gegebenen Kontext eher skurril anmutendes Detail, dem man zu jenem Zeitpunkt nicht übermäßig Aufmerksamkeit schenkte – das kam später dann erst später, als ein anderer Zusammenhang da war.

    Irgendwann dann ging es im Gespräch um Wiedergutmachung. „Was wollt ihr?“, fragte der Präsident. Das Entrichten von Blutgeld oder ähnlichen Wiedergutmachungen ist in Beduinenkreisen auch heute nichts Ungewöhnliches, sondern eine nützliche und heutzutage zunehmend praktizierte Technik, die Blutrache und ähnliche Fehden vermeiden hilft.

    Da war Verschiedenes, das sie sich zum Teil lange schon für ihr Städtchen, für ihre Gemeinschaft, für die Familie gewünscht hatten. Der Präsident sagte: Ja. Und: Ja. Und dann kam ein merkwürdiger Wunsch, der zentrale Wunsch: Man habe aufgrund der Vorfälle derzeit das Vertrauen in die Obrigkeit verloren, man brauche Zeit und Abstand, um dieses wieder gewinnen zu können. Aus diesem Grund wolle man für einen näher zu bestimmenden Zeitrahmen keine Staatspräsenz, insbesondere keine Polizei mehr in Daraa. Der Präsident war verblüfft: Keine Polizei? Was sei denn bei kleinkriminellen Vorfällen wie Diebstahl, Einbruch, Betrug? – „Wir schützen uns selbst“, lautete die Antwort. Und die Regelung des zeitweise nicht unerheblichen Verkehrsaufkommens an zentralen Brennpunkten der City? – „Wir regeln das selbst“ Assad zögerte: Für wie lange solle die Regelung denn gelten? Ein paar Wochen nur… Nun gut. Er gewährte auch dies.

    Die Väter, Onkels und Scheichs, auch die Schulleitung, die Lehrer und der Vorstand des Jugendfreizeitheims nahmen ihre Plätze in den Bussen wieder ein und fuhren heim. Dort gab es viel zu berichten von der Reise nach Damaskus, und zunächst ließ sich alles erstaunlich gut an: Man organisierte sich selbst und es funktionierte, sogar der Straßenverkehr soll, nachdem die Beduinen die Regelung übernommen hatten, reibungsloser funktioniert haben.

    Es waren keine zwei Wochen ins Land gegangen, da tauchten Fremde auf in Daraa. (Im weiteren wird das Einsickern der Terroristen geschildert. – Den Artikel vollständig lesen in der Printausgabe [Links nur für registrierte Nutzer].)
    Ja, auch ich habe eine Version, wie alles begann. Man muss nur etwas Zeit investieren und die Artikel nach und nach lesen. Denn dieser Konflikt ist nicht mit ca. 40 Zeilen zu erklären. Natürlich sollte auch hier die Glaubwürdigkeit jeder selbst beurteilen.

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  6. #73466
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    Zitat Zitat von Blackbyrd Beitrag anzeigen
    Ja, auch ich habe eine Version, wie alles begann...
    Die verlogene Propaganda der westlichen Medien ist bekannt.
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

  7. #73467
    Herzland Benutzerbild von Süßer
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    Zitat Zitat von Blackbyrd Beitrag anzeigen
    Ja, auch ich habe eine Version, wie alles begann. Man muss nur etwas Zeit investieren und die Artikel nach und nach lesen. Denn dieser Konflikt ist nicht mit ca. 40 Zeilen zu erklären. Natürlich sollte auch hier die Glaubwürdigkeit jeder selbst beurteilen.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Wenn Du eine Vision hast, wie alles begann, dann erzähl die uns. Bitte verlinke nicht auf so ein Konglomerat von Bullshit aus der Lückenpresse. Wenn ich schon Fassbombe höre, kriege ich einen dicken Hals, dann sind die Giftgase Assads auch nicht mehr weit. Die wurden zwar abgerüstet aber wabern immer noch durch die Lügenpresse.
    Aus anfangs friedlichen Demonstrationen ist ein komplexer Bürgerkrieg geworden, mit unzähligen Milizen und Fronten. Die tieferen Ursachen für den Konflikt sind ähnlich gelagert wie in den anderen Ländern des Nahen Ostens, in denen es im Zuge des Arabischen Frühlings zu Protesten kam.
    Der Quatsch beginnt schon so diffus und bringt im gesamten Text keinerlei Klarheit.
    Also setzen, nächster Versuch.

  8. #73468
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    Zitat Zitat von Flaschengeist Beitrag anzeigen
    Die verlogene Propaganda der westlichen Medien ist bekannt.
    Meinst du nicht, dass ich deinen Beitrag ähnlich hätte "abkanzeln" können?

  9. #73469
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    Zitat Zitat von Süßer Beitrag anzeigen
    Wenn Du eine Vision hast, wie alles begann, dann erzähl die uns. Bitte verlinke nicht auf so ein Konglomerat von Bullshit aus der Lückenpresse. Wenn ich schon Fassbombe höre, kriege ich einen dicken Hals, dann sind die Giftgase Assads auch nicht mehr weit. Die wurden zwar abgerüstet aber wabern immer noch durch die Lügenpresse.

    Der Quatsch beginnt schon so diffus und bringt im gesamten Text keinerlei Klarheit.
    Also setzen, nächster Versuch.

    Ich bekomme immer einen dicken Hals, wenn ich solche tollen "sach- und fachlichen" Kommentare lese.

  10. #73470
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    Zitat Zitat von Blackbyrd Beitrag anzeigen
    Meinst du nicht, dass ich deinen Beitrag ähnlich hätte "abkanzeln" können?
    Nein, weil Du wohl kaum verlogene Propaganda nachweisen kannst. Spiegel steht hingegen für Lügenpropaganda und Kriegshetze.
    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

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