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Thema: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

  1. #21
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von Bruddler Beitrag anzeigen
    Solche "Heulweiber" gibt es bspw. auch in Griechenland, schwarz gekleidet und voller "Pseudo-Trauer"...
    Die Griechen lieben eben auch die grosse Show der Emotionen!
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  2. #22
    Mitglied Benutzerbild von Ajax
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von ABAS Beitrag anzeigen
    Insbesondere das Massaker welches durch die Japaner am chinesischen Volk veruebt wurde
    liegt tief in der Seele des Volkes und der Regierung verwurzelt zumal bis heute seitens aller
    Regierungen Japans keine Wiedergutmachungsleistungen auf finanzieller Basis geflossen
    sind. Die Chinesen haben allerding auch niemals die Forderung gegen die Japaner gestellt, weil
    sie erwartet haben das seitens der Regierungen Japans dieser Schritt von sich aus gemacht
    werden muss. Das hat mit dem Respekt- und Ehrenverstaendnis der Chinesen zu tun.
    Richtig. Respekt, Ehre...Wörter, die das Judentum nicht kennt.

    Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
    Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
    Deutsches Volk, du konntest fallen,
    Aber sinken kannst du nicht!

    Theodor Körner

  3. #23
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von ABAS Beitrag anzeigen
    Mit Verlaub gesagt: Chinesen geht das Schicksal von Juden am Hintern vorbei!

    Wenn sich Chinesen fuer Juden interessieren geht es ausnahmslos nur um
    geschaeftliche Kooperationen zum beiderseitigen Vorteil. Ansonsten haben
    Juden in China keinen Einfluss.
    Es leben über 1 Million Juden in China.
    Maos Propagandaminister war Jude, ebenso sein Finanzminister.
    Ich gehe JEDE Wette ein, dass Juden jetzt bereits Pferd satteln, welches sie durchs 21. Jh tragen soll. Denn der Gaul USA ist doch jetzt bereits abgehalftert und Ihrem Rennpferd aus dem 19. Jh, England gebührt doch längst der Gnadenschuss.

    Es ist also wieder Zeit zum Pferdewechsel. Seit Kissingers Chinareise 1973 wird der doch schon vorbereitet.

    Und jetzt kommst DU, und willst hier rumtröten, dass Juden in China keinen Einfluss haben.
    Geh zurück in Deinen Keller und schlaf weiter, bis China von den Juden zur Weltmacht erhoben wird.
    Es geschieht JETZT UND HEUTE vor unseren Augen.
    Einfach mal regelmäßig Nachrichten lesen.
    Der Dollar ist tot, China kauft und kauft und kauft Gold als Deckung für die kommende Leitwährung.
    Damit wird das chinesische Zeitalter eingeläutet.
    Der GROSSE AUSTAUSCH ist der moderne Völkermord:
    Stufe 1: Geburtenreduzierung
    Stufe 2: Besiedlung per Massenmigration


    Heimatforum

  4. #24
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Eben, eben!

    Die doch zahlreichen Chinesen, die ich kenne, interessiert das Thema nur äusserst tangential....

    Ganz im Gegentum! Was ich schon in dieser Richtung von den Chinesen gehört habe, kann ich hier gar nicht wiedergeben.

    Denken wir doch mal ein bisschen über die Schlagzeile hinaus und fragen uns, wer denn einen solch unwiderstehlichen Drang haben könnte, das Thema in China hochzukochen?

    Könnte es nicht sein, dass gewisse Kreise ein sehr fundamentales Interesse daran haben könnten, die sehr guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und der BRD ein bisschen unter Störfeuer zu nehmen?
    Jaja Neider gibts viele......


    "Radbod: "Wo befinden sich nach meiner Taufe meine Vorfahren?"
    Willibrord: "Diese würden nach wie vor in der Hölle bleiben, weil sie nicht getauft worden sind!"
    Daraufhin, so heißt es, zog der König seinen Fuß vom
    Taufbecken zurück und spricht: "Dann bin ich lieber mit meinen Ahnen in der Hölle, als mit Fremden im Himmel!"




    "White Lives Matter"


  5. #25
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von Ajax Beitrag anzeigen
    Richtig. Respekt, Ehre...Wörter, die das Judentum nicht kennt.
    Man muss bei der Leidensfaehigkeit auch die Populationsgroesse der Voelker
    in Relation stellen. Es sind die meisten Chinesen nicht durch das Massaker der
    Japaner umgebracht worden sondern indirekt durch Hunger. Das hat Millionen
    von Chinesen dahingerafft und die Not war derartig unvorstellbar gross, das es
    sogar Faelle von Kannibalismus gegeben hat. Das hat mir die Uroma erzaehlt.

    Die Chinesen sind wenn es um Kriegsopfer oder andere Katastrophen geht
    wie z.B. Naturkatastrophen (Erdbeben ect.) extem leidensfaehig. Wenn es
    dann einige Hundertausend oder Millionen hinrafft, sind eben in Vergleich mit
    den Juden immer noch mehr als 1499 Millionen Chinesen uebrig.

    Wenn dagegen einige Millionen Juden vernichtet wurden wie es in Verlauf
    der Geschichte passiert ist, bleibt von den juedischen Grundgesamtheit nicht
    viel uebrig.

    Ethnische- und religioese Minderheiten sind daher immer staerker gefaehrdet.
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    (Sheriff von Nottingham)

  6. #26
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von Registrierter Beitrag anzeigen
    Es leben über 1 Million Juden in China.
    Maos Propagandaminister war Jude, ebenso sein Finanzminister.
    Ich gehe JEDE Wette ein, dass Juden jetzt bereits Pferd satteln, welches sie durchs 21. Jh tragen soll. Denn der Gaul USA ist doch jetzt bereits abgehalftert und Ihrem Rennpferd aus dem 19. Jh, England gebührt doch längst der Gnadenschuss.

    Es ist also wieder Zeit zum Pferdewechsel. Seit Kissingers Chinareise 1973 wird der doch schon vorbereitet.

    Und jetzt kommst DU, und willst hier rumtröten, dass Juden in China keinen Einfluss haben.
    Geh zurück in Deinen Keller und schlaf weiter, bis China von den Juden zur Weltmacht erhoben wird.
    Es geschieht JETZT UND HEUTE vor unseren Augen.
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    Der Dollar ist tot, China kauft und kauft und kauft Gold als Deckung für die kommende Leitwährung.
    Damit wird das chinesische Zeitalter eingeläutet.
    Da ist was dran, ohne nun weiter Beispiele aus der Zoologie zu bemühen.

  7. #27
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von Registrierter Beitrag anzeigen
    Es leben über 1 Million Juden in China.
    Maos Propagandaminister war Jude, ebenso sein Finanzminister.
    Ich gehe JEDE Wette ein, dass Juden jetzt bereits Pferd satteln, welches sie durchs 21. Jh tragen soll. Denn der Gaul USA ist doch jetzt bereits abgehalftert und Ihrem Rennpferd aus dem 19. Jh, England gebührt doch längst der Gnadenschuss.

    Es ist also wieder Zeit zum Pferdewechsel. Seit Kissingers Chinareise 1973 wird der doch schon vorbereitet.

    Und jetzt kommst DU, und willst hier rumtröten, dass Juden in China keinen Einfluss haben.
    Geh zurück in Deinen Keller und schlaf weiter, bis China von den Juden zur Weltmacht erhoben wird.
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    Damit wird das chinesische Zeitalter eingeläutet.


    Es leben nicht ueber 1 Million Juden in China. Ich habe hier oder in einem anderen
    Forum einen Strang ueber das Judentum in China erstellt. In Shanghai, Beijing und den
    anderen "groesseren" juedischen Gemeinden Chinas ist die Anzahl der Gemeindemitglieder
    nicht mehr als 3000-4000. Insgesamt leben < 10.000 Chinesen des juedischen Glaeubens
    in der VR China und das auf alle Provinzen bezogen.

    Du fantasierst Dir da was zusammen. Ansonsten sind natuerlich auch Chinesen juedischen
    Glaubens in der Gesellschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und Regierung involviert. Sie sind
    aber in der Funkion nicht weil sie dem juedischen Glauben angehoeren sondern weil sie die
    chinesische Staatsbuergerschaft haben und Chinesen sind.

    Es ist in China scheissegal welche Religion ein Mensch hat oder nicht hat. Es zaehlt das
    er Chinese ist und dem Volk der Chinesen angehoert. Vermischung religioeser Interessen
    mit Aemtern ist verpoent, nicht statthaft und wird hart sanktioniert.



    China Judaic Studies Association / Linkliste

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von ABAS (13.09.2013 um 15:22 Uhr)
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  8. #28
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Nachtrag und Ergaenzung zu Beitrag #27

    Neue Wellen jüdischer Migration nach China seit der politischen Reform und Öffnung

    von Pan Guang – Wang Jian – Wang Shuming / China heute XXXI (2012), Nr. 2 (174)


    Teil A

    Vorbemerkung: Die Autoren des folgenden Beitrags gehören zum Team des Center of Jewish Studies Shanghai (CJSS). Pan Guang ist Direktor des CJSS, Wang Jian ist stellvertretender Direktor und Wang Shuming ist Assistant Professor sowie stell*vertretender Generalsekretär. Die chinesische Originalfassung mit dem Titel „Gaige kaifang yilai de Youtairen lai Hua xin gao*chao“ 改革开放以来的犹太人来华新高潮, datiert auf den 20. Juni 2007, findet sich auf der Website des CJSS ([Links nur für registrierte Nutzer]). Der Text wurde aus der von Tiberiu Weisz angefertigten englischen Übersetzung („The New Wave of Jewish Migration to China since the Reform and Opening Up“, in: Points East 26 [2011] 3, S. 1 und 6-11) von Franz Günther Gessinger SVD ins Deutsche übertragen. Wir danken für die freundliche Genehmigung des CJSS und von Points East. Bei der redaktionel*len Bearbeitung wurden die chinesische Originalversion sowie Anmerkungen des CJSS berücksichtigt und der Text um Kapitel 4 (Wirtschaftliche Aktivitäten der Juden in China) gekürzt. Wir danken Frau Junior Prof. Dr. Alina Patru (Bonn/Sibiu) für ihre Hilfe bei der Klärung einiger Übersetzungsfragen. Ergänzungen in eckigen Klammern stammen, falls nicht anders angegeben, von der Redaktion von China heute.

    Im Zuge von Reform und Öffnung hat China die Tore zur Welt wieder aufgestoßen. Die chinesische Gesellschaft wurde einem unerhörten Wandel unterworfen, der sich allmählich sowohl auf die politische wie auch die wirtschaftliche Landschaft der Welt auswirkte. Die wirtschaftliche Entwicklung im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik [ab Ende der 1970er Jahre] zog die Aufmerksamkeit der Welt auf zukünftige Entfaltungsmöglichkeiten in China. Als das am stärksten internationalisierte Volk haben die Juden der friedlichen Entwicklung Chinas und seinem Zukunftspotential ebenfalls große Aufmerksamkeit entgegengebracht. Im November 2004 sagte Professor Shalom Salomon Wald vom Jewish People Policy Planning Institute in seinem Bericht „China und das jüdische Volk – Alte Zivilisationen in einem neuen Zeitalter“, dass das Judentum in der ganzen Welt die friedliche Entwicklung Chinas mit großem Interesse verfolge. Der Bericht fährt fort, dass die weitere Entwicklung Chinas zukünftig für jüdische Interessen von Bedeutung sein könne und dass jüdische Politiker eine jüdische Politik gegenüber China erarbeiten sollten. Abgesehen von diesen allgemeinen Bewertungen und den Einschätzungen bezüglich Chinas Wirtschaft und Marktpotential ist nicht zu übersehen, dass Juden aus aller Welt nach China gekommen sind und die Entwicklung von Chinas Ostküste umfassend und tiefgreifend beeinflusst haben. Vielerorts in China trifft man zusehends mehr Juden an; neue jüdische Gemeinden entstehen und entwickeln sich entlang der Ostküste Chinas.

    1. Jüdisches Leben in China seit dem Ende der 1970er Jahre

    Seit Ende der 1970er Jahre sind Juden in drei Wellen nach China gekommen. Die erste Welle lief in den 1980er Jahren an. Chinas Öffnung zog einige jüdische Kaufleute und Touristen an. Aber nicht viele blieben für längere Zeit, um in China zu arbeiten, und noch weniger als Langzeitinvestoren. Die zweite Welle traf in den 1990er Jahren ein. Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Israel im Jahr 1992 kamen israelische Diplomaten, Unternehmer und Wissenschaftler nach China. Der Anteil der Israelis an den in China lebenden ausländischen Juden stieg beständig. Mit Beginn des neuen Jahrtausends setzte eine neue Periode ein, und die Zahl der Juden nahm in China beachtlich zu. Das war der Anfang einer dritten Welle. Dafür gab es zwei Gründe: Einer war die schnelle Entwicklung Chinas; beide Länder wurden Mitglieder der Welthandelsorganisation. Der zweite Grund war, dass nach dem 11. September 2001 internationaler Terrorismus um sich griff. Offensichtlich waren viele Länder zu unsicher geworden, China dagegen galt als sicher und aufstrebend. Mit dieser Einwanderungswelle stieg die jüdische Bevölkerung in Shanghai schneller an als in Beijing oder andernorts.

    Daten über die in China lebenden Juden sind schwer aufzutreiben und Statistiken lassen sich kaum erstellen. Abgesehen von den Juden, die aus Israel kommen, kommen andere Juden als Bürger anderer Staaten und nicht in erster Linie als Juden. Juden haben aus langer Erfahrung gelernt, dass sie sich beim Aufenthalt an fremden Orten nicht möglicher Diskriminierung aussetzen bzw. als Juden erkannt und bloßgestellt sein möchten. Auch dem Empfinden vieler Juden in China widerstrebt alles zahlenmäßige Erfassen ihrer Aktivitäten. Die Materialien für die hier vorliegende Untersuchung stammen aus Berichten von und Interviews mit jüdischen Gemeindeleitern und Angehörigen des israelischen Konsulats.

    Unsere Untersuchung ergibt Folgendes: Heute [2007]

    konzentrieren sich die Juden in den wirtschaftlich gut situierten Städten an der Ostküste Chinas. Es handelt sich um insgesamt etwa 8.000 bis 9.000 Personen, die längere Zeit in China leben und meist auch dort arbeiten. Sie lassen sich folgendermaßen lokalisieren: Die jüdische Bevölkerung von Hongkong beläuft sich auf 5.000–6.000 Personen, von denen aber nur 3.000–4.000 Gemeindemitglieder sind. In Shanghai gab es 1998 200 Juden; 2002 war die Anzahl auf 500 gestiegen, 2005 auf 1.000 und 2006 auf 1.500. Im Gebiet von Shenzhen und Guangzhou zählt man etwa 1.000 Juden. In Beijing gab es 1998 etwa 200 Juden (die meisten aus den USA); ihre Zahl war 2005 auf 1.000 angestiegen (die meisten aus den USA, Israel, Aserbaidschan, Russland und Europa). In den Städten Taibei und Gaoxiong in Taiwan gibt es etwa 150 Juden (50 Haushalte). Dazu kommen jüdische Kaufleute, die sich in anderen Städten an der Ostküste aufhalten, wie Tianjin, Dalian, Qingdao, Suzhou, Nanjing, Hangzhou, Fuzhou und Xiamen. Zurzeit ist dort überall mit steigenden Zahlen von Juden zu rechnen. Nach Angaben des Präsidenten der Shanghaier Gemeinde, Maurice Ohana, treffen jede Woche vier jüdische Familien neu in Shanghai ein. Die meisten von ihnen kommen aus den USA und Israel, einige aus Europa, Australien und Kanada. Dem Register über Juden in Shanghai entnehmen wir, dass es dort auch Juden aus Südafrika, Mexiko und der Türkei gibt. Manche dieser Juden besitzen die doppelte Staatsangehörigkeit, z.B. von den USA und Israel, von Frankreich und Israel oder von England und Israel. Die Zahl der Juden, die als Touristen, Geschäftsleute oder zum wissenschaftlichen Austausch für einen kurzen Aufenthalt nach China kommen, lässt sich nur schwer schätzen. So kommen jährlich etwa 20.000–30.000 jüdische Touristen oder Geschäftsleute nach Beijing. Nach Angaben des Jüdischen Gemeindezentrums in Shanghai sowie einiger Reiseagenturen hat die Anzahl jüdischer Touristen und sonstiger kurzzeitiger Besucher in Shanghai die Zahl von 50.000 pro Jahr erreicht.

    Juden kommen heutzutage hauptsächlich aus drei Gründen nach China: um Handel zu treiben, zu arbeiten oder zu studieren. Nach Shenzhen und Guangzhou ziehen sie hauptsächlich Handel und Wirtschaft, da Shenzhen und Guangzhou keine politischen und kulturellen Zentren Chinas darstellen; viele Juden reisen zwischen Hongkong, Shenzhen und Guangzhou hin und her. Im Gegensatz dazu ist in Beijing die Zahl der Juden, die als Diplomaten, Wissenschaftler oder Studenten kommen, höher, weil es dort eine hohe Konzentration an Botschaften und Anstalten höherer Bildung gibt. Shanghai hält sich in der Mitte, mit mehr Geschäftsleuten als in Beijing, aber weniger als in Shenzhen und Guangzhou. Es gibt [in Shanghai] weniger Diplomaten, Wissenschaftler und ausländische Studenten als in Beijing, aber mehr als in Shenzhen und Guangzhou.

    2. Jüdische Gemeinden im heutigen Shanghai, Beijing und in anderen Städten

    Traditionell leben die Juden über die ganze Welt verstreut. Aber sie hielten und halten es überall für wichtig, sich in Gemeinden zu versammeln, in deren Rahmen sie ihre Religion, Kultur und Bildung pflegen und zusammenleben können. Das weltweite Judentum lässt sich in die großen Gruppierungen der Orthodoxen, Konservativen und Reformjuden aufteilen, die sich ihrerseits wieder unterteilen in kleinere Gruppen. Die Juden begannen nach 1945, sich aus China zurückzuziehen. Sie wurden nach und nach immer weniger. Bis 1966/1967 hatten sich die jüdischen Gemeinden von Harbin und Shanghai aufgelöst. In Festlandchina war keine einzige jüdische Gemeinde übriggeblieben. Doch seit den 1990er Jahren ließen sich wieder mehr und mehr Juden in China nieder und gründeten neue Gemeinden in Shanghai, Beijing, Shenzhen, Guangzhou und an anderen Orten. In China begegnete ihnen kein Antisemitismus. So erfreuten sich diese Gemeinden der chinesischen Gast*freundschaft wie auch der Unterstützung seitens der Regierung. Kein Wunder, dass der Zuwachs jüdischer Zuwanderung erstaunlich schnell erfolgte.

    1998 kam es zur Gründung von B’nai Yisrael, dem Jüdischen Gemeindezentrum in Shanghai, mit etwa 200 Mitgliedern aus 15 Ländern, unter der Adresse Beijinglu Nr. 1277, 19. Stock. Der Vorsitzende war Elan Oved, der Präsident Albert Sassoon, die Vize-Präsidenten Jonathan Eisenberg und Seth Kaplan. Im August desselben Jahres kamen der Rabbiner Shalom Greenberg und seine Frau Dina nach Shanghai, um dort die geistliche Leitung der Gemeinde zu übernehmen. 2002 zog das Jüdische Gemeindezentrum in die Hongqiaolu Nr. 1720 um, auf ein Gelände mit einem schönen Garten. Der heutige Vorsitzende ist ein französischer Geschäftsmann, Maurice Ohana, und die Mitgliederzahl ist auf 500 gestiegen. Vor kurzem hat die Gemeinde ein neues Aktivitätszentrum an der Biyunlu Nr. 1168 in Pudong eingerichtet. Es wird von Avraham Greenberg und seiner Frau Nechamie geleitet. Die meisten Gemeindemitglieder leben im Bereich von Pudong. Man bietet koschere Lebensmittel an und jüdische Gottesdienste am Sabbat und an den Feiertagen. Das Zentrum arbeitet auch mit dem israelischen Konsulat zusammen.

    Bereits 1995 wurde die Kehillat Beijing in Xinyuan Nan*li Nr. 6 gegründet. Sie ist dem Reformjudentum der „World Union for Progressive Judaism“ angeschlossen. Ihre Anfänge gehen zurück auf die 1980er Jahre, als einige Juden sich auch außerhalb der Feiertage regelmäßig trafen und Elyse Silverberg und Roberta Lipson eine Gemeinde gründeten, die sie dann auch leiteten. Silverberg war 1979 als Austauschstudentin nach Beijing gekommen. Dort heiratete sie einen chinesischen Geschäftsmann. Gemeinsam eröffneten sie ein Geschäft für medizinische Instrumente und
    eine kleine Privatklinik. Man kann sagen, sie ist mit China verwachsen und Leiterin einer stabilen Gemeinde gewor*den. Sie sagte: „Wir leben an einem fremden Ort und sind unter der Woche sehr damit beschäftigt, uns in die Umgebung zu integrieren. So ist es für uns ungemein wichtig, dass wir den Sabbat und Yom Kippur mit anderen Juden zusammen feiern können.“ Die Gemeinde hat zwar keine Synagoge und kann kein „koscheres“ Essen anbieten, wohl aber gediegenen Gottesdienst und synagogalen Unterricht. [...] Die Gemeinde benutzt die Gebetbücher der [jüdischen Strömung der] Rekonstruktionisten. Die Unterlagen weisen aus, dass die Gemeinde 1998 gegen 200 Mitglieder zählte, von denen die meisten aus den USA kamen, jedoch von verschiedenen Traditionen. Es wird geschätzt, dass die Zahl der Mitglieder heute allerdings weit höher liegt.

    Im August 2001 kam der Lubawitsch-Rabbiner Shimon Freundlich zusammen mit seiner Frau. Er formte die Struktur der Gemeinschaft um. Shimon und seine Frau kamen vom Lubawitsch-Zentrum in Hongkong, und sie bestehen auf den peniblen Lubawitsch-Regeln. Sie halten sich streng an die jüdischen Speisegesetze und laden orthodoxe Ritual-Metzger aus Australien und anderswoher ein. Diese gehen in die Innere Mongolei, schlachten dort Vieh und Geflügel, um Beijing und Shanghai mit koscherem Fleisch zu beliefern. Er führte zudem die traditionelle Feier des Sabbats und der Feiertage ein und gibt in Beijing Religionsunterricht.

    Die jüdischen Gemeinden von Shenzhen und Guangzhou sind Zweigstellen des Jewish Community Centre Hong Kong. Das Zentrum in Guangzhou wurde 2003 während der SARS-Epidemie gegründet, geleitet vom Rabbiner Eli Rozenberg. Das Gemeindezentrum in Shenzhen wurde 2006 im Bezirk Luohu gegründet; es steht unter der Leitung von Sholem Chazan und seiner Frau Henny. Diese beiden Zentren sind vor allem in der Wirtschaftszone des Perlflussdeltas tätig und dienen besonders als gastfreundliche Anlaufstellen für jüdische Reisende aus aller Welt. In Beijing ist das Verhältnis zwischen den Lubawitsch-Anhängern und der nicht-orthodoxen Gruppe gespannt. Einerseits haben sie wichtige jüdische Feiertage zusammen gefeiert und schon bald gemeinsame Unterrichtszentren errichtet. 2003 war sogar ein gemeinsames Gemeindezentrum im Gespräch. Rabbi Freundlich hatte auch ausdrücklich erklärt, er sei nicht nach Beijing gekommen, um die liberale jüdische Gemeinde zu ersetzen, sondern um sie zu ergänzen. Andererseits konkurrieren beide Seiten mit der Hervorhebung ihrer Eigenpositionen, z.B. bezüglich der Gleichstellung der Frau in der Gemeinde.

    Die Feier des jüdischen Neujahrsfestes 2003 vollzog sich an drei Stellen: An der nicht-orthodoxen Feier nahmen etwa 100 Personen teil; an der Lubawitsch-Feier etwa 150; und etwa 130 Israelis feierten am Abend in der Israelischen Botschaft. Lipson, die Leiterin der nicht-orthodoxen Gruppe, sagte: „Auch wenn beide Richtungen – um den Zusammenhalt des Judentums in Beijing deutlich werden zu lassen – die bedeutungsvollsten Feiertage zusammen feiern würden, gehen beide Seiten im Verständnis von Glauben und religiöser Praxis doch verschiedene Wege.“ Die Leiter und Rabbiner in Shanghai, Guangzhou und Shenzhen zählen sich zur orthodoxen Lubawitsch-Richtung. Dort gibt es folglich keine Konflikte wie in Beijing. Nichtsdestoweniger gibt es viele nicht-orthodoxe Juden, die die peniblen Regeln der Lubawitsch nicht mögen und deshalb ihren Gottesdiensten fernbleiben. Stattdessen gehen sie ihre eigenen Wege oder besuchen nur Kulturveranstaltungen in den Zentren, nehmen aber nicht an Gottesdiensten teil.

    Quellenangaben: China heute XXXI (2012), Nr. 2 (174)
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    (Sheriff von Nottingham)

  9. #29
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Neue Wellen jüdischer Migration nach China seit der politischen Reform und Öffnung

    von Pan Guang – Wang Jian – Wang Shuming / China heute XXXI (2012), Nr. 2 (174)

    Teil B

    3. Jüdische Gemeinden in Hongkong und auf Taiwan

    Als China unter der Führung von Deng Xiaoping einen Kurswechsel auf Reform und Öffnung hin einschlug, waren Hongkongs Juden davon angetan und sahen neue Chancen. Sie unterstützten und förderten die Welle der Reformen, die Chinas Öffnung ausgelöst hatte. Nach 30-jähriger Abwesenheit besuchte Lawrence Khadoorie 1978 China wieder. Nach seiner Rückkehr schrieb er: „Ich kann mit Genugtuung sagen, dass die Beziehungen zwischen der chinesischen Regierung und uns sehr gut sind. Sie wissen, dass wir Dankbarkeit gegenüber dem Land empfinden, in dem wir aufgewachsen sind. Wir tragen ihnen Schwierigkeiten und politische Probleme, die wir erlebt haben, nicht nach. Sie haben uns zu der Erkenntnis gebracht, dass wir unsererseits bereit sein müssen, zusätzliche Schritte zu wagen, damit die Welt eine bessere werden kann.“ Er fügte begeistert hinzu: „Infolge der Vier Modernisierungen ist Hongkong noch viel geschäftiger als zuvor.“ 1985 traf er auf einem weiteren Chinabesuch mit Deng Xiaoping zusammen. Er ist zudem untrennbar mit dem Bau des Kernkraftwerks Daya Bay verbunden.

    Gleichzeitig haben die Juden von Hongkong die Verbesserung der Beziehungen zwischen China und dem Westen gefördert. Sie befürworteten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Israel. Vor der offiziellen Aufnahme diplomatischer Beziehungen diente Hongkong als Zwischenstation für Handelsgeschäfte zwischen Israel und China, die sich auf fast 10 Mio. US-Dollar jährlich beliefen. Um die Handelsbeziehungen zwischen Israel und China machte sich Shaul Eisenberg besonders verdient. Der spätere Unternehmer und Milliardär war als Flüchtling von Deutschland nach Shanghai gekommen. Ein Teil des Verdienstes an der guten Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Israel seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1992 kommt der jüdischen Gemeinde in Hongkong zu. Die meisten der heute in Hongkong lebenden Juden sind nach Beginn der ab den frühen 1980er Jahren von China in großem Umfang durchgeführten Reform- und Öffnungspolitik dort eingetroffen. Aus Unterlagen von 1989 ist zu ersehen, dass damals 63,8% der jüdischen Bevölkerung bis zu zehn Jahre lang in Hongkong gelebt hatten und nur 14,1% schon 20 Jahre und länger. Eine andere Statistik vom selben Jahr weist auf, dass über 70% der Juden in Hongkong Aschkenasim waren. Das bedeutete, dass die Anzahl der sephardischen Juden merklich zurückgegangen war. Bezeichnenderweise hat man in der [alten sephardischen, Ergänzung T. Weisz] Ohel Leah-Synagoge die religiösen Rituale und die Liturgie der aschkenasischen Tradition übernommen, was die Veränderung bei den Gemeindemitgliedern widerspiegelt. Die schnelle Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Hongkong nach 1978 profitierte also von der Reform- und Öffnungspolitik Chinas und von den verbesserten Beziehungen mit dem Westen und Israel. Alles Gedeihen der Gemeinde hing von der Entwicklung Chinas ab.

    In den 1990er Jahren entwickelte die jüdische Gemeinde von Hongkong neue Pläne. Es ging u.a. um die Renovierung der Ohel Leah-Synagoge, den Neubau eines Kulturzentrums, die Erweiterung und den Neubau von Schulen und Freizeiteinrichtungen. Die Ohel Leah-Synagoge wurde restauriert und sieht aus wie neu. [...] Das neue Jewish Community Centre Hong Kong wurde 1997, am Vorabend der Rückkehr Hongkongs nach China, offiziell eröffnet. Es ist ein moderner Bau, der jüdischer Tradition entspricht, aber auch eine chinesische Note besitzt. Man verfügt über eine reich bestückte Bibliothek. Dennis Leventhal, seit langem bekannt als Hongkongs jüdischer Historiker, ist der Meinung: „Diese neuen Entwicklungen zeigen, dass die Juden von Hongkong – im Gegensatz zu den öffentlich vielfach geäußerten Sorgen bezüglich der offiziellen Rückgabe Hongkongs an die Volksrepublik China im Jahr 1997 – auf die Zukunft setzen und glauben, dass China die Religionsfreiheit in Hongkong respektieren wird.“ Nach der Rückgabe Hongkongs an China am 1. Juli 1997 entfaltet sich innerhalb der Grenzen der Volksrepublik China nun eine jüdische Gemeinde mehr. In dem 1999 [von Jonathan Goldstein] herausgegebenen Buch The Jews of China kommentiert Leventhal: „Heute blickt die jüdische Gemeinde optimistisch in die Zukunft. Ihre Mitgliederzahlen sind gestiegen, und sie verlassen sich auf ihre natürliche Anpassungsfähigkeit. Die Gemeinde ist schneller gewachsen als in irgendeiner früheren Epoche in der Geschichte Hongkongs.“

    In Sachen religiöser Ausrichtung gibt es unter den Juden Hongkongs drei Gruppierungen: Orthodoxe, Konservative und Reformjuden (die größte Gemeinde); es ist eine wirklich pluralistische jüdische Gemeinschaft. Die Ohel Leah-Synagoge, deren Erbauung im Jahr 1901 von Jacob Sassoon finanziert wurde, ist immer noch das älteste Gemeindezentrum der moderaten orthodoxen Juden, seit langem geleitet von Rabbiner Yaakov Kermaier, ihrem geistlichen Führer. Nach Statistiken, die etliche Jahre zurückgehen, zählt die Ohel Leah-Gemeinde 256 Haushalte bzw. Familien (mit insgesamt etwa 600 Mitgliedern).

    Weil die Ohel Leah-Gemeinde orthodox ist, haben Konservative und Reformjuden 1990 die United Jewish Congregation of Hong Kong gegründet. Sie geben die Zeitschrift Shofar heraus, deren Einfluss in Hongkong zunimmt. Der Rabbiner Michael Schwartz steht dieser mit 320 Haushalten größten jüdischen Gemeindeorganisation in Hongkong vor. Sie arbeitet im Rahmen der World Union for Progressive Judaism (eine Organisation des Reformjudentums) und wendet sich vor allem an Reformjuden, Liberale, Konservative und sonstige nicht-orthodoxe jüdische Haushalte und Einzelpersonen. Ihre Mitglieder stammen meistens aus den USA. In der Mehrheit handelt es sich um Geschäftsleute, Journalisten, Lehrer, Wissenschaftler usw., darunter viele religionsübergreifende Familien. Die philanthropisch gesinnte Gemeinschaft gründete im Oktober 2000 das Tikkun Olam (d.h. „die Welt verbessern“)-Komitee, das sich aktiv an wohltätigen Diensten in Hongkong und anderswo beteiligt.

    Neben diesen beiden großen Gemeinden existieren drei weitere orthodoxe Organisationen. Die populärste unter ihnen ist die Lubawitsch, gegründet 1987, mit 105 Haushalten. 1987 kamen Mordechai Avtzon und seine Frau nach Hongkong und eröffneten das erste Lubawitsch-Zentrum. Man fing in der Huayuanlu Nr. 51 an und zog dann um in die Macdonnell Road Nr. 7–9. Seither hat die Gemeinde viele Aktivitäten aufgenommen, die man bei den anderen Gruppen eher selten findet. Es versammelt sich ein täglicher Minjan [zum Gebet], Kurse für Kinder und Erwachsene, Ferienprogramme und Beratungsdienste werden angeboten. An hohen Feiertagen sendet das Zentrum auch reisende Rabbiner in andere asiatische Städte aus. 2006 eröffnete der leitende Rabbiner eine Zweigstelle in Kowloon. Eine weitere orthodoxe Gemeinde in Hongkong ist die Shuva Yisrael, eine von dem Israeli Darwish mit seiner Familie 1991 gegründete sephardisch-orthodoxe Synagoge insbesondere für sephardische Geschäftsleute und Reisende, ausgestattet mit einer guten Bibliothek. Eine weitere Gruppe wurde von einem syrischen orthodoxen Juden gegründet; sie hat ihren eigenen Rabbiner. Die oben erwähnten Gemeinden verfügen über Gemeindezentren, die von Verwaltungausschüssen geleitet werden und sowohl für ihre Mitglieder wie auch für Durchreisende bestimmte Dienste anbieten, z.B. Gottesdienste am Sabbat und an Feiertagen, jüdische Kurse, koschere Restaurants, Unterhaltung und Reisehilfen. Die meisten Gemeinden haben ihre eigene Bibliothek.

    Natürlich gibt es Juden in Hongkong, die an keinerlei Gottesdiensten oder Gemeindeaktivitäten teilnehmen. Das bisher Gesagte trifft also nicht auf sie zu. Manche Wissenschaftler schätzen ihre Zahl auf zwischen 2.000–4.000 Personen. Wenn man heute im Allgemeinen von einer Zahl von 3.000–3.500 Juden in Hongkong spricht, sind damit vor allem die gemeint, die zu einer der fünf Gemeinden gehören, die wir in diesem Artikel vorgestellt haben. Rechnet man solche hinzu, die sich in keiner Form an Gemeindeaktivitäten beteiligen, darf man wohl Schätzungszahlen von 5.000 bis 6.000 Personen ansetzen. Die Juden in Hongkong sind meist Geschäftsleute, aber auch Lehrer, Anwälte, Beamte, Diplomaten, Studenten, Ärzte und andere. Sie kommen aus 30 verschiedenen Ländern und sprechen mehr als 15 Sprachen. Unter ihnen sind 39% Amerikaner, 27% Briten und 18% Israelis. Eine ganze Reihe kommt auch aus Kanada, Indien, Australien, Südafrika und anderen englischsprachigen Ländern.

    Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Juden in Hongkong, neben anderen Veröffentlichungen, seit 1977 eine Monatszeitschrift herausbringen: das Hong Kong Jewish Chronicle. Die Jewish Historical Society of Hong Kong wurde 1984 gegründet. Sie übt einen positiven Einfluss auf die Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinden in Hongkong und ganz China aus. Alles in allem kann man sagen, dass die hohe Qualität des kulturellen Lebens der Juden in Hongkong auffällt. Sie sind relativ wohlhabend und haben einen beachtenswerten Beitrag zur Entwicklung Hongkongs geleistet. Unter der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik haben Hongkongs Juden gute Aussichten, für die Zukunft der Stadt von noch größerer Bedeutung zu sein.

    Taiwan hat ebenfalls seit den 1950er Jahren eine kleine jüdische Gemeinde. Zuerst waren es europäische und amerikanische Geschäftsleute, dann auch amerikanische Soldaten jüdischer Herkunft, die in Taiwan stationiert waren. Die Gemeinde etablierte sich 1975 als eine gemeinnützige Gesellschaft. Nachdem vor einiger Zeit Israel ein Handelsbüro auf Taiwan eingerichtet hatte, kamen mehr Israelis ins Land, entweder als Geschäftsleute oder zum Studium der chinesischen Sprache. Heute zählt man etwa 50 Familien oder etwa 200 Personen, die sich zu Gemeindeanlässen einfinden, die meisten von ihnen wohnen in der Umgebung von Taibei. Die Großzahl kam ab Mitte der 1970er Jahre als Geschäftsleute oder im Dienst multinationaler Firmen nach Taiwan. Dazu kommen einige Wissenschaftler, Studenten und Diplomaten. Der Leiter der Gemeinde ist Rabbi E.F. Einhorn, ein orthodoxer Jude; der Vorsitzende ist ein amerikanischer Geschäftsmann, Don Shapiro, ein Absolvent der Columbia-Universität in New York.

    4. Wirtschaftliche Aktivitäten der Juden in China
    [Dieses Kapitel wurde nicht übersetzt.]

    5. Die Entwicklung des jüdischen Unterrichtswesens in China


    Die Juden haben in China immer ihre jüdische Tradition und Kultur aufrechterhalten und ihre jüdische Identität bekräftigt. Dabei kommt neben dem Sabbat sowie anderen jüdischen Feiertagen der Erziehung und Bildung besondere Bedeutung zu. Die Juden in Hongkong, Shanghai und Beijing legen außerordentlich großen Wert auf die Unterrichtsprogramme. Sie organisieren in diesem Sinn traditions- und kulturfördernde Aktivitäten in der Gemeinde, einschließlich hebräischen Sprachunterricht. In Beijing z.B. eröffneten sie die Ahavat Yitzchak-Schule für Kinder im Alter von 5–12 Jahren. Jedes Wochenende nehmen die Kinder dort am Hebräischunterricht teil, jeden Mittwochabend bietet der Rabbiner eine Stunde Religionsunterricht an. Daneben gibt es Unterricht [in Vorbereitung auf] Bar/Bat Mitzwa [d.h. den Erwerb der religiösen Volljährigkeit] für Kinder sowie Einzelunterricht über das Judentum.

    Das Jüdische Gemeindezentrum in Shanghai bietet viele verschiedene Kurse an, wie z.B. „Ein Becher voll Torah“, eine Gruppe für Frauen, die sich einmal pro Woche abends im Starbucks-Kaffeehaus trifft, um über die Rolle der Frauen in der heutigen Gemeinde zu diskutieren. Die „Studiengruppe: Lernen zur Mittagessenszeit“ trifft sich jeden Dienstag von 12.15 bis 13.00 Uhr im Shanghai Oriental Center. In einem Programm über [das Buch] Tanja studiert man die Literatur der orthodoxen [chassidischen, Ergänzung T. Weisz] Tradition. Man bietet Hebräischunterricht für Kinder im Alter von 2–10 Jahren an, und die wichtigsten Themen in der Erwachsenenbildung sind jüdische Philosophie und Mystik.

    In Hongkong hat jede Gemeinde ihr eigenes Lehrprogramm. Die oben bereits erwähnte United Jewish Congregation of Hong Kong der Konservativen und Reformjuden organisiert Torah-Unterricht am Sabbat und eine Religionsschule (Shorashim) mit besonderen jüdischen Unterrichtsprogrammen für Kinder aller Altersgruppen vom Kindergarten bis zur Mittelschule. Daneben werden Torah- und Hebräisch-Unterricht für Erwachsene wie auch Torah-Klassen für Frauen angeboten. In Taibei [Taiwan] bietet die jüdische Gemeinde eine Hebräisch-Klasse vor allem für Kinder an. In den 1920er Jahren unterhielt man in Shanghai, Tianjin und anderen Orten jüdische Schulen zur Talentförderung in den jüdischen Gemeinden. In den letzten Jahren gelang es den Juden in China, neue Ganztagsschulen einzurichten. 1991 eröffnete die Ohel Leah-Synagoge in Hongkong die erste jüdische Ganztagsschule in Ostasien, die Carmel School, zuerst für Grundschulunterricht, später auch für Mittelschulklassen. Diese Schule zählte 1994 70 Schüler. Zurzeit kann sie 250 Schüler aufnehmen. Die Schule bietet säkularen und jüdischen Unterricht auf der Höhe internationaler Standards an. Man legt Wert auf die Vermittlung einer jüdischen Identität. Im religiösen Bereich bewegt man sich auf der Schiene zeitgenössischer Orthodoxie. Diese Schule hat einen sehr aktiven Eltern- und Lehrerverein, der sich um die Organisation von Freiwilligendiensten und die Beschaffung finanzieller Mittel kümmert.

    Die Shanghaier Gemeinde führt die Shanghai International Jewish School. Sie ist gestaffelt nach Altersgruppen: Kleinkindergruppe (3–5 Jahre), Kinderclub (6–9 Jahre), Club Ed (10–13 Jahre), Teenager Club (14–16 Jahre). Diese vier Altersgruppen haben je einen eigenen Lehrplan. Die Schule hat ihre eigene Bibliothek mit Werken über Religion, jüdische Geschichte und Literatur. Die Gemeinde in Beijing hat ebenfalls ihre eigene internationale Grundschule eröffnet, die einzige jüdische Schule in Nordchina. Man bietet einmal in der Woche ein Programm „Mami & ich“ für Einjährige an. Eine Kita für Kinder bis zu drei Jahren ist an Vormittagen geöffnet. Ein ganztägiger Kindergarten steht Drei- bis Sechsjährigen zur Verfügung. Die Grundschule ist in zwei Niveaus aufgeteilt: fürs 1.–3. Schuljahr sowie fürs 4.–5. Schuljahr.

    6. Jüdische Eindrücke von und Ansichten über China

    Viele aus dem Westen kommen mit vorgefassten Ansichten und Meinungen nach China, die oft so negativ ausfallen, dass sie kaum etwas Gutes am Land lassen. Aber einmal sehen ist besser als hundertmal hören. Die Juden, die nach China kommen, werden Augenzeugen des enormen Wandels und entwickeln ein objektiveres und positiveres Gespür für China. In lebhaften Diskussionen über ihre Eindrücke und Erfahrungen sind sie oft voll des Lobes und der Genugtuung. China ist in Israel ein intensiv diskutiertes Thema geworden. Israelische Eltern ließen ihre Kinder oft Französisch und Deutsch als Fremdsprachen lernen. Jetzt lassen immer mehr Eltern ihre Kinder Chinesisch lernen. Manche amerikanische Juden ändern ihre Meinung über China, wenn sie das Land kennengelernt haben. Einer, der 15 Jahre in China verbracht hat, unterstreicht, dass China sich Tag für Tag verändert. Eine Bibliothekarin, die 2006 mit anderen Bibliothekaren Shanghai besucht hatte, antwortete einem Journalisten auf die Frage nach ihren Eindrücken: „Was ich in China sah und hörte, war ganz anders, als was ich erwartete.“

    Robert Lawrence Kuhn, Verfasser von The Man who Changed China: The Life and Legacy of Jiang Zemin, drückte es so aus: „China ist eine Nation, die enormen Wandel durchgemacht hat und eine bisher nicht gekannte Freiheit genießt. Man hatte das Land unfair behandelt. Jetzt wächst seine Wirtschaft sehr schnell. Man hat begonnen, sich an internationale Regeln und Konventionen zu halten.“ Kuhn, amerikanischer Jude, Augenzeuge von Chinas Entwicklungsboom, macht sich als Freund Chinas bei aller Zuversicht trotzdem Sorgen um die langfristigen Aussichten des Landes. Er ist auch ein international angesehener Investmentbanker, Industrieller und zu alldem noch Fernsehmoderator. Seiner Ansicht nach ist der brilliante Erfolg der chinesischen Wirtschaft nur die zweite Wende. Die erste und wichtigste ist die Offenheit von Geist und Sinn des chinesischen Volkes sowie ihrer Meinungen und Ansichten und ihr Glaube an ihr Vaterland und seine Bürger. Sie marschieren mit Enthusiasmus Richtung Weltbühne, neben ihrer individuellen Freiheit.

    Viele Juden, die nach China kommen, zeigen ein hohes Interesse an chinesischer Kultur. Sie hoffen, einerseits ihre eigene Tradition und Kultur bewahren zu können, während sie sich gleichzeitig bemühen, die chinesische Kultur zu verstehen und zu schätzen. Sie halten Ausschau nach chinesischen Freunden und fügen sich recht harmonisch ins Sozialleben ein. Viele von ihnen geben sich Mühe, Chinesisch zu lernen, so z.B. die Gattin des Rabbiners Freundlich, die sehr gut Chinesisch spricht, während der Rabbiner selbst mit seinem Chinesisch einigermaßen gut über die Runden kommt. In Shanghai haben sich die beiden Töchter von Maurice Ohana an der Fudan-Universität zum Studium des Chinesischen immatrikuliert. Seine Frau hat auch ein ausgesprochenes Interesse an chinesischer Kultur. Sie hat sich mit Teezeremonie sowie chinesischer Medizin und Massage beschäftigt. Maurice interessiert sich für die Sichuan-Küche und hat eine Vorliebe für Frühlingsrollen und Jiaozi (chinesische Maultaschen).

    Unsere Umfrage lässt auch erkennen, dass die Juden sich besonders für die Große Mauer und andere berühmte historische Sehenswürdigkeiten interessieren. Mehr als 100 orthodoxe Juden aus Beijing haben den Sabbat auf der Großen Mauer gefeiert. In der Umfrage in Shanghai gaben drei Viertel der Befragten an, dass sie gute chinesische Freunde haben, einige haben Chinesinnen geheiratet. Die meisten Befragten gaben an, dass ihnen die Mannigfaltigkeit chinesischen Essens sehr gefällt. Ihre Eindrücke von China sind weitgehend positiv. Wenn gebeten, fünf oder sechs Eindrücke wiederzugeben, waren die am meisten gebrauchten Wörter „freundlich“, „sicher“, „alte Kultur“, „Wandel“ usw. Die Sicherheitslage in Shanghai und anderen Städten wurde mit positiven Kommentaren bedacht.

    Doch ergab sich aus dieser Umfrage auch, dass es in den Großstädten Chinas Probleme gibt, die der Lösung harren. Da steht an erster Stelle die Umweltverschmutzung (einschließlich unsauberer Luft und Lärmbelästigung). Ein anderes Problem ist die Transportsituation (wie die Qualität der Fahrer; an Regentagen sind Taxis kaum zu haben; und das Gedränge der Massen). Man muss sich abfinden mit Unsitten der Städter wie Spucken, Missachtung von Verkehrsregeln, beliebiges Aufhängen von Wäsche und lautes Reden in der Öffentlichkeit. Es fehlt an attraktiven, gut eingerichteten Unterhaltungsstätten für Ausländer. Krankenversicherung und medizinische Behandlung sind schwer erhältlich. Man bedauert, dass für Ausländer nicht genug Beschilderungen in Englisch angebracht sind. Bettler belästigen einen usw. Der Rabbiner von Shanghai hat die Hoffnung geäußert, dass er regelmäßig in der Ohel Moshe-Synagoge Gottesdienst halten kann. Er glaubt, dass so Shanghai für Juden noch attraktiver wird.

    China heute XXXI (2012), Nr. 2 (174)
    Geändert von ABAS (13.09.2013 um 16:20 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  10. #30
    Mitglied Benutzerbild von Abendländer
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    Standard AW: Den Chinesen bleibt auch nichts erspart

    Zitat Zitat von Bruddler Beitrag anzeigen
    Ähm, hat eigentlich schon mal jemand die Japaner zur Rechenschaft für ihre Greueltaten vor und während des 2.WK herangezogen ?
    BRD EXTREM:
    Entweder handelt es sich um Nachhilfe, wie man die Tibether behandeln könnte, oder die masochistische Selbstdarstellung der BRD greift weiter um sich. Hauptsache das Ansehen Deutschlands wird systematisch beschädigt.

    Ich finde kaum andere Erklärungen, dazu kommen noch die gekonnten Kranzabwürfe des gebrieften Bundespräsidenten.

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