Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Hitler hatte den Feind zwar erkannt aber er war irgendwie immer noch zu blauäugig den Franzosen und Briten gegenüber.Dachte er wirklich, das die sich mit ihm verbünden ? Er hatte den jüdischen Einfluss in der westlichen Welt unterschätzt.Diese kontrollierten ja schon den Westen vor seiner Geburt.
Hätte Hitler es unterlassen die deutschen Gebiete ins Reich zu holen, hätte er sich den Zorn Frakreichs und Englands nicht aufsich gezogen.Und hätte er 33 nach der Machtübernahme, sich gleich dran gesetzt die A-Bombe anzustreben, hätte er sie schon 35/36 haben können.Deutschland wäre die erste Atommacht.Er hätte die Bombe gar nicht zünden brauchen.Frankreich und England hätten genug Grips zu begreifen einer Atommacht gegenüber lieber das Maul zu halten.Hitler hätte gewonnen, bevor der Krieg überhaupt ausgebrochen wäre.
Nun, der Strangersteller liegt nicht ganz unrichtig. In der Tat wurde mit Mussolinis Gier nach Beute auch Ägypten zum notwendigen Kriegstheater. Die deutsche Leitung, das strategische Hirn, hätte, wie empfohlen, schon früh die Italiener (die im September losschlugen) unterstützen müssen. Aber, wie immer in Deutschland, wird erst vorsichtig geprüft und dann gehandelt. So verharrte man eher im Beobachten und Analysieren durch Attachierung. Hinzu kam die Priorität des Ostfeldzuges, der seit Ende Juli in der Planung manifestiert war, und die Expansion des Krieges auf dem Balkan. Die deutsche strategische Planung war damit schon völlig überfordert. Überhaupt agierte sie seit Weiß völlig kopflos - es gab kein großes Ziel, keine Rüstungsmobilisierung - nach Weiß starrte die Rüstung sogar -, keine Handlungsalternativen. Die einzige Hoffnung war es, zu schaffen, was man 1914 nicht geschafft hat.
Hätte also die WH nach der Kapitulation Frankreichs sofort - noch vor der Offensive der Italiener - Truppen nach Afrika verlegen sollen? Das wäre ein kluger Entschluss, wäre die kopflose deutsche Führung nicht schon 1939 in die Falle gegangen: Seit dem Pakt mit Stalin befand sich die UdSSR in einer äußerst günstigen Situation - Stalin, der den Widerstand aus dem Westen durch den Krieg Deutschlands mit Frankreich und GB ausgehebelt hat, konnte das entstandene Vakuum ausnutzen und dreist das Baltikum annektieren und sogar Finnland angreifen - all das in einem Jahr. Hinzu kamen Stalins Expansionsforderungen entlang der Grenze. Diese Expansion, sowie die massive Aufrüstung in der UdSSR zwangen die ohnehin schon besorgte Führung zur Vorsicht die Ostflanke betreffend. Wäre nicht eine Massierung von Truppen in Afrika aufgrund der Distanz eine Einladung Stalins zum Angriff gewesen? Ob es wahr ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall mag es wohl von der Planung einkalkuliert worden sein. Auch erschien im Siegesrausch 1940 eine direkte Lösung probater als der indirekte, den Krieg verlängernde Weg über Afrika. England schien eben in der Nähe verwundbarer als in der Ferne und die deutsche Planung steckte traditionsbedingt noch in der strategischen Devise des schnellen Sieges, direkten Weges und der präventiven Offensive - eine Tradition, die wohl seit Friedrich dem Großen Schule machte. Strategisches Denken im Sinne des langsamen, strategisch ausblutenden Siegens war wohl weder im Sinne Hitlers noch populär, da die Erinnerung an den letzten Krieg und die Angst vor 1918 im Nacken saß. Umso erstaunlicher ist, dass die Planung von Barbarossa im Grunde genommen letztere strategische Devise favorisierte, welche maßgeblich Georg Thomas analysierte: Den Russen Fabriken, Äcker und Minen nehmen, was die Kampfkraft der Russen vermindere und ihr System zum kollabieren bringe - natürlich begleitet von entscheidenden Siegen und der schnellen, offensiven Expansion, der ersten Devise. Es mag wohl daran liegen, dass Georg Thomas seine Arbeit auf Druck von oben weit weniger skeptisch formulieren durfte, dass Hitler von einem raschen Sieg mit Mitteln einer langsamen Strategie überzeugt war.
Hätte also Hitler im Sommer 1940, in welchem er beschlossen hat, Stalin zu trotzen, das Wagnis Afrikas unternehmen sollen? Er hätte. Aber er konnte es nicht sehen - das ist das Problem. Wir haben es da leichter. Eine massive Operation in Afrika hätte, geschickt genutzt, eine antikoloniale Bewegung initiieren können, die Briten präventiv vertreiben, das Mittelmeer sichern, die Kolonien zum Abfall bringen, die Ölreserven sichern und eine dritte Front (1943) verhindern und eine Landung der US-Truppen, auf den nordafrikanischen Zweifrontenkrieg aufbauend, unmöglich machen können. Wo hätte GB isoliert ein verlorenes Nordafrika zurückerobern sollen? Vom Nil aus? Vom Irak aus? Von der Sahara aus? Von der arabischen Wüste aus? Problematisch wären natürlich noch die britischen Inselfestungen im Mittelmeer gewesen. Aber London war damals näher als der Suez-Kanal...
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