Zitat von
OneDownOne2Go
Zunächst mal, es gibt wirklich nicht einen einzigen guten Grund, auf einen XK zu verzichten, wenn man ihn sich leisten kann. Die sind einfach so schön, dass sie selbst als Trailer-Queen begehrenswert sind. Was die Alltagstauglichkeit angeht, so gibt es einen riesigen Unterschied zwischen den 6endern und den 12endern. Die Reihen-Sechser lassen sich mit etwas Erfahrung problemlos alltagstauglich bewegen, ich würde höchstens die vermutlich serienmäßig montierte Stromberg-Vergaseranlage gegen eine von SU tauschen, die sich leichter einstellen lässt, und für die man im Fall X eher Spezialisten findet, der Rest ist ziemlich unbedenklich, ob nun im XK, XK-E oder XJ. Mehr als das übliche, also behutsames Warmfahren, regelmäßige Kontrolle und Wechsel des Öls etc., braucht man eigentlich nicht zu tun. Schon eher kann die elektrische Anlage für Kopfschmerzen sorgen, Lucas Electric ist nicht ohne Grund als "inventor of electrified darkness" bekannt, aber hier gilt, dass man es ein Mal richtig in Angriff nehmen muss, dann hat man seine Ruhe. Der V12 ist eine Diva, nicht mal Jaguar nimmt die besonders gerne in den Service, die Leute, die die Vergaser richtig einstellen und synchronisieren können, sind dünn gesät und mehr als gut beschäftigt. Auch die Zündanlage sorgt hier gerne für Verdruss, vor allem dann, wenn man sie unter Verwendung von Nachbau-Teilen "restauriert", new old stock ist hier die bessere Alternative und meistens auch verfügbar, wenn auch deutlich teurer. Von "Tuning-Objekten" sollte man die Finger lassen, nicht mal Jaguar selbst war in der Lage, die Leistungsausbeute nennenswert zu steigern, ohne zugleich die Zuverlässigkeit zu ruinieren, und für den Alltagsbetrieb sind die Leistungswerte auch ab Werk vollkommen ausreichend. In den USA, wo die Höchstgeschwindigkeit sowieso meist zweitrangig ist, würde ich eine kürzere Hinterachse fahren, dann klappt's auch mit dem Ampel-Sprint.
Wer einen Porsche in Betrieb halten kann, der sollte auch mit einem Jaguar mit 6zylinder klar kommen, die Philosophie ist zwar eine komplett andere, aber wesentlich schwieriger sind die üblichen Wartungsarbeiten auch nicht. Nur der V12 ist, wie gesagt, ein anderes Kapitel. Zu überlegen wäre, so einen das Thema Jaguar tatsächlich reizt, ob es nicht auch ein später 6ender AJ6 sein darf, den es ab Baujahr '86 oder '87 gab, dem lässt sich auch - à la XJR - mit einem Roots-Kompressor Beine machen, ohne gleich zum Wartungsalptraum zu werden.
Ach ja, und die Amis kennen natürlich auch hier weder Freund noch Feind - und verpflanzen auch mal einen Smallblock-V8 von GM in einen XJ, zusammen mit der passenden Automatik mit drei oder vier Fahrstufen, mit dem hat man dann nicht mehr Stress, als mit jedem normalen Ami.