Ich hab im Prinzip gar nichts gegen Vierzylinder-Sauger, wenn sie im richtigen Auto stecken. Das darf halt nicht zu schwer sein, dann machen auch 1,3l oder 1,5l durchaus Spaß, früher reichten ja auch 75PS, um sportlich unterwegs zu sein, da wog das Auto dazu eben leer noch keine 1.4 Tonnen, eher 700, 800 Kilo. Die rannten dann keine 200, auch keine 180, da spielt die Physik einfach nicht mit, aber man konnte wirklich Spaß mit diesen Autos haben. Mein Vater hatte ein Opel Kadett B "Kiemen-Coupe", in das ein 1.7l aus dem Rekord C verpflanzt worden war. Der war mit einem mild geplanten Kopf, anderer Nockenwelle, Doppelvergasern von Solex und ein paar anderen Gimmicks auf etwa 95 PS gebracht. Was rannte diese Hütte, gute Güte, ich hör' noch heute meine Mutter schreien
Heute brauchst du 140, 150 PS, um auch nur annähernd solche Sprints in einem zeitgenössischen Opel Astra zu fabrizieren, und nicht mal die OPC-Version 240 PS macht annähernd so viel Spaß. Zum Verbrauch kann ich nichts sagen, weil ich zu Zeiten des Kiemen-Coupes noch zu klein war, aber ich bin ziemlich sicher, dass er nicht mehr als der OPC-Astra gesoffen hat.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Ich hatte mal die Ehre, diverse Elektrik und die Armaturen herzurichten. Als er fertig war, wurde ich auch mal gefahren. Alleine die Geräusche des Fahrzeugs waren ein Traum, und damit meine ich nicht nur den Motor, sondern z.B. auch die Türen. Da klang nichts billig, und es fühlte sich auch nichts billig an.
Höchst interessant auch die Zentralschmieranlage. Seinerzeit hatten gewöhnliche Autos noch jede Menge Schmiernippel, meine sehr viel jüngere Heckflosse so knappe 30. Der Adenauer hatte einen Behälter für Getriebeöl, eine pedalgetriebene Pumpe und jede Menge Rohrleitungen, die das Öl an die Schmierstellen beförderte.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
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