Zitat von
Haspelbein
Ich denke, dass der 911 aus der reinen Sicht des Konzept eines Sportwagens der richtige Schritt war. Jedoch klaffte danach in wirtschaftlicher Hinsicht eine Lücke, d.h. der 911 war zwar gut, aber zu teuer um die Absatzzahlen zu erzielen, die Porsche zum überleben brauchte.
Dabei machten die Traditionalisten Porsche diese Sache schwerer, da sie möglichst wenig Veränderungen wünschten. Dabei kamen im unteren Preissegment Autos heraus, die auf dem Markt kaum eine Chance gehabt hätten, wenn sie eben keine Porsche gewesen wären. Der 912er sah zumindest gut aus, auch wenn ich nie einen gefahren habe.
Der 914 war grausam untermotorisiert. Er hätte in der damaligen Zeit in den USA ein Beschleunigungsrennen an der Ampel gegen die Rentner in ihren Buicks verloren. Das Design war interessant, aber auch die Werbung war grausam, da er in den USA fast direkt als “Armenporsche” beworben wurde. Es war mehr der Versuch der Befriedigung eines Marktsegements, denn ein Sportwagen.
Irgendwie schade, das zumindest der 912er meines Erachtens wirklich gut aussah. Ich habe vor drei Monaten einen sehr gut erhaltenen 914er gesehen. Der Kerl wollte $17000 dafür haben. Aber wenn ich mir den Aufwand mache, dann eher für einen anderen Wagen.
Nein, sie waren keine schlechten Wagen. Aber stelle dir mal vor, diese Autos hätten nicht ihren Markennamen gehabt. Hätten sie sich verkauft? Den 968 fand ich richtig gut, aber er war nicht leicht zugänglich. Sein Design war schön, aber man musste ihn so richtig treten, damit er sich als Sportwagen zu erkennen gab, aber dann machte er einen Heidenspass. Ich glaube die 924 und 944 wären von den Japanern der damaligen Zeit in die 2. Reihe gedrängt worden.
Porsche hat wirklich nur versucht das Angebot abzurunden, und nicht ein eigenständiges Angebot in diesem Segment entwickelt.
Sowohl Boxster als auch Cayenne retteten Porsche. Die Firma würde ohne diese Autos wahrscheinlich nicht mehr existieren. Wie der Boxster in Deutschland ankam weiss ich nicht, aber in den USA verkaufte er sich wie warme Semmeln. Das lag eben daran, dass er nicht als Ersatz konzipiert war. Das Ding sah gut aus, machte Spass, und war hinreichend schnell. Die Szene in den USA liebt den Boxster immer noch. Mit dem Cayenne machte Porsche dann die andere Hälfte der Bevölkerung auf sich aufmerksam. Porsche hatte zu dem Zeitpunkt die Lektion gelernt, die bei der Einführung des 921 nicht erkannt wurde.
Aber ja, die Sammler und den Porscheliebhabern sind extrem traditionsbewusst. Aber in den USA gibt es eben auch andere Traditionen weshalb die Preise für die älteren 911er nicht ganz so extrem sind wie in Deutschland.
Ich muss sagen, dass ich den 930er niemals gefahren habe, ich kann es also nicht beurteilen. Würde ich mir derzeit einen 911er zulegen, so wäre es wohl ein 997er. Letztes Jahr hatte ich es mir kurz überlegt, aber dann wieder verworfen. (Der Kandidat sah ziemlich genau so aus.)
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