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Tom Neuwirth, Sänger und Travestiekünstler
Er berührt, unterhält, bewegt - seine Fans, den österreichischen Bundeskanzler, den UN-Generalsekretär, das Europaparlament. Mit seiner Kunstfigur "Conchita Wurst" gewann Tom Neuwirth 2014 den Eurovision Song Contest. Am 2. Oktober singt die Diva mit Bart in München.
Von der Prinzessin zur Dragqueen Tom Neuwirth wird 1988 als Sohn einer Wirtsfamilie in einem oberösterreichischen 3000-Seelen-Dorf geboren. Schon als kleiner Junge macht es ihm mehr Spaß, die Gäste im Wirtshaus zu unterhalten als sie zu bedienen. Er trägt Kleider, die sonst eher Mädchen tragen. Und er spielt gerne Prinzessin, weil ihm schon früh klar ist, dass er auf Prinzen steht. Seine Eltern und Schulfreunde akzeptieren das. Bis zur Pubertät. Mitschülerinnen und Mitschüler stören sich immer mehr daran, dass er sich nicht stereotyp "männlich" verhält und nennen ihn abwertend "schwul" - obwohl Tom Neuwirth da noch gar nicht erklärt hat, dass er auf Männer steht. Und es wird immer schwieriger für ihn, mit seinen Eltern darüber zu sprechen. Mit 14 Jahren bricht er aus. Der strebsame Schüler geht auf eine Grazer Modeschule, nimmt an Talentshows teil, arbeitet als Darstellerin im Privatfernsehen und tritt seit 2011 als Dragqueen "Conchita Wurst" auf. Nach einem Misserfolg 2012 gewinnt er 2014 mit dem Song "Rise like a Phoenix" den Eurovision Song Contest. Seine Touren durch die ganze Welt führen ihn daraufhin unter anderem an die Oper von Sydney und ins Pariser Kabarett "Crazy Horse".
Aufgebrochene Geschlechterrollen In "Eins zu Eins. Der Talk" spricht Tom Neuwirth mit Moderator Stefan Parrisius auch über die Feindlichkeit der neuen extrem rechten Parteien und Bewegungen in Europa und den USA gegenüber Homosexuellen und aufgebrochenen Geschlechterrollen -und erklärt, warum die freie Wahl der Toilette ein politisches Thema ist.
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