01.07.2005 / Wiesbadener Kurier
Protest gegen mörderische Traditionalisten
Bis zu 200 Menschen trauern wortgewaltig um die von ihrem Bruder erschossene Gönül Karabey
WIESBADEN Unter dem Leitsatz "Mord ist keine Sache der Ehre" demonstrierten bis zu 200 Menschen. Unmittelbarer Anlass für den Protest war der gewaltsame Tod von Gönül Karabey, erschossen von ihrem Bruder offenbar deshalb, weil sie mit einem Deutschen liiert war.
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07.08. 2005 / e110
«Tragödien unter dem Tuch»
Deutsch-Türkin Serap Cileli erlitt mitten in Rheinland-Pfalz Unterdrückung und Zwangsheirat
Neustadt/Weinstraße/Mainz (ddp-rps). «Ich bin kein Einzelfall», sagt Serap Cileli. Die Geschichte der 39-jährigen Deutsch-Türkin spielt mitten in Rheinland-Pfalz, im idyllischen Neustadt an der Weinstraße. Dorthin kommt die damals achtjährige Serap mit ihren Eltern aus der Türkei, dort wächst sie auf - und dort erlebt sie Unterdrückung, Bedrohung durch den Vater und schließlich Zwangsheirat und Flucht. Das Kopftuch ist für Serap Cileli das Symbol für diese Welt.
Mit 15 Jahren wurde sie in den Ferien in der Türkei mit dem Sohn einer Familie aus demselben Ort verlobt. «Ich wurde zu rebellisch, das wollten meine Eltern vermeiden. Sie wussten, dass ich in der Türkei keine andere Wahl hatte», sagt Cileli. Ihre Ehe wurde eine Qual: Der Mann hatte kein Interesse. Er ließ Frau und inzwischen zwei Kinder hungern. Cileli magerte ab, bekam Lungenentzündung und Gelbsucht, blieb trotzdem eingeschlossen in der Großfamilie. Erst als sie mit Selbstmord und dem Töten ihrer Kinder drohte, willigte der Vater in eine Trennung vom Ehemann ein
«Es gibt diese Parallelwelt», sagt Myria Böhmecke, Leiterin der Kampagne «Nein zu Verbrechen im Nahmen der Ehre» bei der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Seit Oktober 2004 zählte Terre des Femmes acht Fälle von Ehrenmorden, seit 1996 waren es bundesweit mindestens 40. «Wir bekommen es tagtäglich mit: junge Frauen, die vor ihrem Ehemann fliehen wollen, Väter, die ihre Töchter zwangsverheiraten», sagt Böhmeke. 104 Fälle von Zwangsheirat, Unterdrückung im Namen der Ehre oder konkreter Ehrenmord-Gefahr bearbeitete die Organisation 2004 bundesweit.
Quelle:
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30. 07. 2005 / Die WELT
"Das Kopftuch ist Symbol religiöser Unterdrückung"
Serap Cileli plädiert mit Nachdruck für ein Kopftuchverbot an Schulen. Frauen mit Kopftuch präsentierten nach außen die fundamentalistische Rechtsordnung der Scharia, die die Unterordnung der Frau unter den Mann fordere. Das Kopftuch sei daher kein Zeichen des Glaubens, sondern Symbol der religiösen Unterdrückung der Frauen und eine bewußte Abgrenzung gegen westliche Werte. "Das wird auch durch eine Lehrerin, die ein Kopftuch trägt, vermittelt, selbst wenn sie es nicht ausspricht", erklärt Cileli. Das Kopftuch widerspreche der Erziehung zu einem demokratischen Frauenbild.
13. 07. 2005 / Darmstädter Echo
Echo-Thema: Zwangsehen in Deutschland
„Was hast du uns angetan? Du musst sterben!“
Schicksal- Eine junge Türkin berichtet, wie sie sich gegen den von ihrer Familie vorgezeichneten Lebensweg auflehnte und daran beinahe zerbrach
Von AYLIN und Daniel Baczyk
Gesellschaft
Zwangsehen und Ehrenmorde
„Vollstrecker sind die männlichen Familienmitglieder. Die Frauen sind die Ehrenträgerinnen, die um dieses Begriffs willen beschützt und bevormundet werden“, sagt die aus der Türkei stammende Schriftstellerin Serap Cileli.
Düstere Ahnungen wegen einer verbotenen Liebe
Mordprozess in Darmstadt- In monatelanger Beweisaufnahme wird die Tragödie der jungen Jordanierin Khawla nachgezeichnet- Bilanz der Zeugenaussagen
Von Daniel Baczyk
Mitten im Rechtsstaat Deutschland findet Mord, Unterdrückung, Diskriminierung in der türkischen Parallelwelt statt.
Es gibt Leute, die behaupten, daß die Türken durch den Beitritt zur EU zivilisiert werden könnte, aber zeigen nicht gerade diese Beispiele, daß die Türken trotzdem in ihrer barbarischen Parallelwelt verbleiben?
Ist es wirklich klug, wenn man noch mehr von diesen asiatischen Gastarbeitern nach Europa und damit bestimmt auch nach Deutschland holt?
Ist das Deutschlands Zukunft?