Die insbesondere in der BRD von der politisch korrekten Geschichtsschreibung und den Massenmedien nachhaltig verbreitete Auffassung, diese Maßnahme sei grundlos und zwecks bloßer Diffamierung erfolgt, infolgedessen es auch nur deshalb zu einer Aufhebung von Sondervergünstigungen für jüdische Weltkriegsteilnehmer gekommen sei, ist eine irreführende propagandistische Entstellung komplexer historischer Zusammenhänge, im Dienste der Umerziehung. Dementsprechend wird die Einführung des Judensterns im bundesdeutschen Besatzungskonstrukt als typische, namentlich verbrecherisch motivierte, antisemitische Maßnahme der damaligen deutschen Reichsleitung verunglimpft. Vielmehr handelte es sich dabei jedoch um eine Kennzeichnung von Ausländern und offensichtlichen Reichsfeinden, wie sie zur damaligen Zeit auch in anderen Staaten praktiziert wurde und im Ermessen eines jeden souveränen Staates liegt.
Judenstern im Dritten Reich
Die Einführung des Sternes ging insbesondere auf Forderungen zionistischer Kreise und auf Drängen von Gegnern eines nationalsozialistischen Deutschlands zurück. Der Aufstieg des Nationalsozialismus hatte eine erhebliche Verstärkung des Zionismus unter Juden in Deutschland zur Folge. „Trag ihn mit Stolz, den gelben Fleck!“ (JR, 4. April 1933, S. 1) war ein populäres Schlagwort, geprägt von Robert Weltsch, dem Chefredakteur der Jüdischen Rundschau. Die Botschaft dieses Schlagwortes, das mehrere Jahre vor der Judenstern-Verordnung aufkam, richtete sich gegen die Assimiliationisten und Zauderer.
Zionistische Forderungen nach einem Judenstern
Der Jude Erwin Goldmann schrieb in seinem Buch „Zwischen den Völkern“:
„Im Jahre 1938 erzählten mir Gestapo-Beamte bei einer der häufigen Rücksprachen wegen der Angelegenheiten meiner Schutzbefohlenen, in Berlin habe bei den zuständigen Stellen ein Direktor Georg Kareski als überzeugter Zionist wiederholt den Vorschlag gemacht, das Tragen eines Judensterns einzuführen. Da mir klar war, zu welchem Unglück in verschiedener Hinsicht eine solche Maßnahme führen müßte, rief ich ihn sofort in Berlin an.“[5]
Am übernächsten Tag suchte Goldmann den Zionisten auf, und Kareski verteidigte hart seine Meinung. Kareski hat deshalb auch die Nürnberger Gesetze von 1935 ehrlich bejaht und sah in ihnen den Weg zu einer klaren Trennung der beiden Völker – bei Berücksichtigung ihres Eigenlebens. Kareski gab außerdem zu, daß die Sonderbestimmungen für jüdische Frontkämpfer nicht zuletzt auf Ansuchen jüdischer Kreise beseitigt worden seien.[6]
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